Wie überzeuge ich Jemanden davon dass er dringend psychologische Hilfe braucht?

12 Antworten

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Schwierige Frage nach der Schilderung einer äußerst schwierigen Situation, Lebenslaufes. Von einem vergleichbaren Fall kann ich nur so viel berichten: die Auffälligkeiten häuften sich, wiederholten sich in immer kürzer werdenden Abständen mit unterschiedlichen Intensitäten. Einem Vorfall waren wir erzwungenermaßen Augenzeugen, es war ein Geburtstagsfeier. Ich sprach den Ehemann an, vergewisserte mich, dass es nicht die erste Auffälligkeit war. Danach redete ich auf ihn ein, er möge die Frau ganz sanft und einfühlsam in einer ruhigen Minute OHNE AUF DEN VORFALL BEZUG ZU NEHMEN ansprechen, ihr die Hilfe des geschulten Personal einer entsprechenden Einrichtung anzubieten - auch im Interesse des gemeinsamen Kindes, den sie zusammen haben. Die Frau wehrte sich anfänglich, aber da das Kind vorübergehend von einer der Großmütter betreut wurde, ging sie in Behandlung. Diese dauerte etwa 8-12 Wochen. Sie ist nicht geheilt aus der Einrichtung gekommen, das Cocktail an bunten Pillen hölt sie aber ruhig und sie funktioniert - auf einer niedrigeren Ebene als zuvor - in ihrem engeren Umfeld. Die Psyche ist eine tiefe Schlucht, doch all' das, was hineingeworfen wurde, kehrt eines Tages in geballter Form zurück. Daher ist eine eingehende Aussprache, Besprechung der Vorfälle, Behandlung so zwingend notwendig. In unsere immer armseliger werdende Gesellschaft haben wir alle einwandfrei zu funktionieren, es gibt keine Zeit und Gelegenheit auf Problemen unserer Nächsten einzugehen und es ist unendlich schwierig sich jemandem anzuvertrauen. Viele können mit den Offenbarungen eines Menschen nicht richtig umgehen, Leid, Sorgen sind in diese verdammte Spaßgesellschaft verschwiegen und negiert, wer sie hat, fällt durch den Raster... Wenn ihr bereit seid einiges an "seelischen Müll" aufzunehmen, redet mit ihr und lasst sie verstehen, sie kann sich anvertrauen. Wenn genug Vertrauen da ist, einfühlsam in Richtung einer Behandlung leiten... Viel Glück und Ausdauer, es wird keineswegs einfach und leicht werden... LG, Nx

Danke für die Auszeichnung. Für euch und die betroffene Freundin alles Gute! LG, Nx

Psychologische Hilfe muss ja nicht unbedingt bedeuten, dass sie in eine Klinik muss. Selbst wenn das der Arzt womöglich für empfehlenswerter halten mag: wichtig ist, dass sie sich Hilfe sucht, ob ambulant oder stationär.

Ihr könnt ihr die Entscheidung, ob sie Hilfe annehmen will, nur erleichtern, indem ihr ihr das sagt, und ihr auch bei der Suche nach einem Therapeuten helft.

Also soviel wie ich weiß muss sie ihre Ausbildung nich unterbrechen, sie is in der Zeit befreit solange sie in Psychischer Behandlung is

versuche mit ihr zu reden und mach ihr klar das sie nich alleine is, das du für sie da bist und das ihre Ausbildung nich drunter leidet da sie denn eine Befreiung bekommt für diese zeit

Wünsche deine Freundin viel glück das sie ihre schweren schicksalsschläge verkraftet Liebe Grüße

Ich finde es sehr toll das du dir Gedanken um deine Freundin machst. Aber, Man kann Menschen nur helfen, die auch Hilfe wollen. Das wird dir jeder Psychologe oder Therapeut sagen.

Leider könnt ihr ihr gar nicht helfen außer für sie da sein wenn sie euch braucht. Sie muss selber einsehen, dass sie Hilfe braucht.

Oft können diese Menschen aber alleine aus Versagensangst heraus nicht erkennen oder vielmehr zugeben, dass sie Hilfe benötigen... Das ist so, wie wenn du einem ertrinkenden sagen würdest, dass er denn Sinn eines Schwimmkurses einsehen soll...

@Noergelix

glaub mir, ich kann aus eigener Erfahrung aus der Familie sagen, dass man niemanden zu einer Therapie zwingen kann. Mann sollte dem Betroffenen die Einschätzung mitteilen, aber Zwang bringt diesbezüglich überhaupt nichts, nur Gegendruck bzw. noch mehr Isolation

@latifa86

Aus der Erfahrung in unserem engsten Umkreis wiederhole ich mich gerne: es ist eine Frage der Vorgehensweise. Und auf diese Menschen muß mann mit eine immer wieder aufs neue angepasste Strategie herangehen, sie sind nicht einfältig und wissen um die eigenen Problemen sehr gut bescheid.

@Noergelix

es geht doch nicht darum, dass diese Menschen einfältig sind, aber sie ständig mit diesem Thema zu bedrängen kann dazu führen, dass sie noch weniger zugänglich sind.