Wie sah der Beruf des Müllers früher aus - wie heute?

3 Antworten

Hallo ich bin gelernter Müller. Wenn du was wissen willst meld dich einfach bei mir.

Früher hatte der Müller seine eigene Wind- oder Wassermühle in der er meißt noch einen Mühlenknecht beschäftigt hatte der nach Jahren wenn er genug Erfahrung gesammelt hat sich auch Müller nennen konnte. Die Aufgaben zum Müller früher gehörten das mahlen im Schrot- bzw. Mahlgang, das mühselige schärfen der Mahlsteine was ein ganzer Tag dauerte. Er kannte sich aber auch gut mit dem Wind und Wetter aus, da er vom Wind abhängig war um mahlen zu können. Er musste jeden Wind ausnutzen und hat auch Nachts gemahlen.

Der Müller heute ist ein moderner und vielseiteiger Beruf der sich Müller (Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft) nennt. Also die Bezeichnung Müller ist noch nicht ganz verschwunden. Die moderne Müllerei fing ca. um 1880 an als die ersten Versuche mit Walzenstühlen und Plansichter gemacht wurden. Es gibt heute kleinere Motormühlen die zwischen 10 und 100 Tonnen Getreide am Tag verarbeiten und es gibt die großen Industriemühlen die bis zu 2000 Tonnen am Tag verarbeiten. Der Mühlenbesitzer in einer kleinen Mühle ist meißt selbst Müllermeister und beschäftigt 1-2 Müller, vieleicht noch eine Aushilfskraft und ein oder zwei LKW-Fahrer. Meißtens haben die kleinen Mühlen auch noch einen eigenen Mühlenladen. Die Großmühlen arbeiten 24 Stunden im Schichtbetrieb mit ein bis zwei Müller pro Schicht und haben meißt einen großen Fuhrpark mit bis zu 20 LKWs von denen der größte Teil Silozüge sind. Ein Müller muss heute die Getreide- und Mehlqualitäten im Labor untersuchen nimmt die Getreideanlieferungen an und überwacht die Arbeitsabläufe der Mühle, dazu gehört z.B. das einstellen der Getreidereinigung oder das beheben von Stöhrungen in der Mühle, aber er macht auch Wartungs- und Reparaturarbeiten. Eine Mühle läuft heute voll automatisch meißt Computergesteuert und kann auch ohne Personal z.B. nachts betrieben werden. Der eigendliche Mahlvorgang umfasst heute 12 bis 25 Schritte je nach dem was für eine Mehlsorte hergestellt wird. Ein Schritt umfasst das Mahlen in den Walzenstühlen und das Sortieren im Plansichter der beim mahlen anfallenden Zwischenprodukte. Diesen Vorgang nennt man Passage. Ein Müller stellt heute aber nich nur Mehl her, sondern auch Haferflocken oder Ceralien wie z.B. Cornflakes. In Futtermühlen werden alle vorstellbaren Futtermittel für Heim-, Nutz- und Zootiere hergestellt. Als Müller liefert man seine Produkte auch mit dem LKW an die Kunden aus, oder arbeiten auch bei Genossenschaften und Landhändlern. Einige große Brotfabriken wie z.B. die Wasa Knäckebrotfabrik in Celle haben auch ihre eigene Mühle wenn jeden Tag hunderte Tonnen an Mehl verbraucht wird. Die Ausbildung zum Müller dauert drei Jahre und man besucht im Blockunterricht zwei mal im Jahr jeweils sechs Wochen, die Müllerschule in Wittingen (Landkreis Gifhorn) oder die Müllerschule in Hoppenlau (Stuttgart). Als Weiterbildungsmöglichkeiten kann man die Deutsche Müllerschule in Braunschweig besuchen in der man den Meisterkurs besuchen kann oder ein zwei jähriges Studium zum Müllerei- und Mühlenbautechniker absolvieren kann. Es besteht auch noch die Möglichkeit ein Futtermittelzertifikat zu machen, welches dazu benötigt wird um ein Futtermittelbetrieb leiten zu dürfen.

So das war jetzt ein kleiner Einblick von mir in die Welt eines Müllers.

Das ist eine Großmühle von heute - (Schule, Beruf, Müller) Der Walzenboden ist das Herz einer Mühle - (Schule, Beruf, Müller)

Der Müller hat in s(einer) Mühle Getreide zu Mehl gemacht. Heute gibt es das wahrscheinlich nicht mehr, auf Grund der Automatisierung.