Wie oft geht man mindestens zu einem Psychologen?

3 Antworten

Hallo Idahase, die Gespräche, von denen Du gehört hast, sind die sog. "probatorischen Sitzungen". Sie sind, wie Du schon richtig verstanden hast, gewissermaßen zur Probe.

In diesen mindestens 1, maximal 5 Sitzungen lernen sich Patient und Therapeut kennen, die Anamnese wird gemacht, eine vorläufige Diagnose wird erstellt und es wird ggfls. erarbeitet, ob und welche Form der Therapie sinnvoll wäre. D.h. es geht beileibe nicht primär darum, ob der Patient den Therapeuten mag, zumal das bei einigen psychischen Störungen ohnehin eine labile Größe wäre. Es geht vor allem darum, herauszufinden, ob der Therapeut eine günstige Prognose für eine Therapie stellen kann. Wenn er z.B. erkennt, dass der Patient nicht bereit ist, an sich zu arbeiten o.ä., ist es durchaus üblich, dass er für diesen Patienten keinen Therapieplatz bei der Krankenkasse beantragt.

In einigen Fällen und bei "kleineren" Herausforderungen können diese 5 Sitzungen auch schon genügen, um eine entscheidende Besserung im Befinden des Patienten zu erreichen.

Die Abstände zwischen 2 Sitzungen sind individuell sehr unterschiedlich; sie hängen ab von der Auslastung des Therapeuten, dem Terminkalender des Patienten, dem Störungsbild und dessen Schwere etc. Grob gesagt: zwischen 2/Woche und 1/Monat ist alles denkbar.

Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Sicherlich müsst ihr euch erstmal kennenlernen, aber wie oft ein Gespräch stattfinden soll, sollte der Psychologe anhand deiner Verfassung entscheiden.

Zu den probatorischen Sitzungen hat mindshifting schon richtig geschrieben. Danach wird eben bei Bedarf eine Psychotherapie beantragt, das sind meist 25 Stunden als sog. Kurzzeittherapie. Die meisten Probleme lassen sich damit bewältigen. Übliche Abstände sind einmal wöchentlich oder seltener, am Schluss der Therapie noch seltener, weil es dann nicht mehr so nötig ist.

Falls diese 25 Stunden nicht ausreichen, kann ein Verlängerungsantrag auf 45 (bei tiefenpsychologisch fundierter Therapie 50) Stunden gestellt werden.

Die Zahl der Therapiestunden kann auch geringer als 25 Stunden sein, wenn die Problematik schon vorher aufgelöst ist. Dann werden Patient und Therapeut das gemeinsam besprechen.

Wenn jemand nur einmal zum Therapeuten geht, passt entweder "die Chemie" zwischen beiden nicht oder es ist kein psychotherapeutisches Problem oder der Patient ist nicht motiviert, Psychotherapie zu machen. Oder es gibt nach dem Erstgespräch erstmal eine lange Wartezeit bis zum eigentlichen Therapiebeginn.

Alles klar?