wie Navigieren Rettungskräfte und Poizei

13 Antworten

  1. Ortskenntnis ist das wichtigste. In der Regel kennt das Personal "sein" Gebiet und weiß wo es lang geht.
  2. Navis werden selbstverständlich auch genutzt. Eine Adresse ist schnell eingegeben und in vielen Gegenden kommt die Alarmierung auch direkt auf's Navi, so dass beim Einsteigen schon die Adresse und Anfahrt errechnet ist.
  3. Karten können einem natürlich auch helfen. In manchen Gegenden, in denen der Einsatzbefehl per Fax bzw. Ausdruck kommt, kommt eine Anfahrtsbeschreibung mit.

Freundliche Kreise und Städte geben Navis mit.

Super Kreise / Städte kombinieren das sogar übers Einsatzfax oder Depeschentechnik.

Vielerorts aber werden noch Stadtpläne verwendet.

Das gute alte Papier ist auch noch ok.

DOCH... Viele Rettungsmittel / Einsatzfahrzeuge werden umdisponiert oder erhalten auf der Anfahrt neue Örtlichkeiten usw.

Von daher ist alles drin....

Fast immer sitzt wenigstens ein alter Hase oder Häsin auf den Fahrzeug.

Der weiß dann zumindest die grobe Richtung, wo es hin geht^^

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.

  1. Herkömmliche Navigation mittels Karte oder einfach Wissen. Das kann man koppeln mit den Funk, in dem man der Leitstelle angibt wo man ist und sich dann leiten lässt.

  2. Führung über Funk, wenn die Leistelle auf ihren Bildschirm den Standort der Fahrzeuge per GPS angezeigt bekommt.

  3. Das Navi ist mit dem Funk gekoppelt und bekommt per Datentelegram die Daten des Einsatzortes. Bei herkömmlichen Navis würde die Eingabe einfach zu lang dauern und der Beifahrer hat auch andere Aufgaben da er der in der Regel der Einheitsführer ist.

Das ein Rettungswagen mal wendet kann übrigens auch bei Variante 3 vorkommen, denn wie mir ein RTW-Fahrer mal versicherte sind sie oft schneller als das Navi, besonders in der Stadt.

Wir haben:

  • Ortskenntnis und Erfahrung
  • Karte
  • Navi (ein ganz normal handelsübliches)
  • Funkverbindung zur Leitstelle, die i.d.R. über aktuelles Kartenmaterial verfügt (oder auch mal bei OpenStreetmap bzw. Google Maps nachsehen kann)
  • Passanten/Nachbarn, die man fragen kann ("Wo wohnt denn der Huber-Bauer?" "Ah, logisch, auf dem Müller-Hof!")
  • den richtigen Riecher...bisher hab' ich noch alles gefunden.

Mancherorts gibt es beim Alarm einen Ausdruck bzw. ein Fax oder ein Datentelegramm auf das Terminal im Auto (manche Bereiche sollen schon so modern sein...), das dann auch Anfahrtshinweise enthält.

Zum Navi: das sind hier absolut normale Navigationsgeräte, wie sie jeder kaufen kann. Je nach Modell sind die tatsächlich umständlich und langsam - echt nervig, vor allem, wenn man nur das billigste bekommt. Manche Kollegen nutzen daher ihr privates Navis oder Smartphone.

Eine eigene "Blaulicht"-Programmierung gab es mal (Ignorieren von Einbahnstrassen etc.), soweit ich den Markt kenne, hat das heute keiner mehr im Programm. Man muss da aufpassen, dass man nicht versehentlich weiträumig um den Stau herumgeleitet wird, zu dessen Ursache (Unfall) man eigentlich hinwill...

"Früher" war vor allem neben der Ortskenntnis die Karte gefragt. Die können manche jungen Kollegen schon gar nicht mehr lesen!

Im Extremfall wird dann mit weiterer Hilfe "navigiert" (alles schon gehabt):

  • Hubschrauber (dirigieren per Funk von oben) o.ä.
  • ausschwärmende Rettungskräfte ("Einkreisen der Unfallstelle" aus mehreren Anfahrtsrichtungen)
  • Suchhunde

u.s.w.

Wenn ein Fahrzeug mit laufendem Blaulicht wendet, dann kann das verschiedenste Ursachen haben:

  • einen speziellen Zugangsweg (z.B. "hintenrum fahren") mitgeteilt bekommen
  • vorbei gefahren/falsch abgebogen
  • Einsatzort nicht genau bekannt (z.B. die Hausnummer) und man muss suchen (z.B. nach dem brennenden Licht an der Haustür - blöde, wenn jedes dritte Haus das Licht brennen hat)
  • Einsatzort hat sich geändert (dem Anrufer ist die richtige Hausnummer erst später eingefallen)
  • man sucht einen "fahrenden" Einsatzort - z.B. eine Person, die bereits in einem Privat-PKW transportiert wird und der Fahrer weiß nicht genau, wo er gerade ist...
  • Einsatzabbruch und neuer Einsatzauftrag zu einem anderen Notfall
  • das Fahrzeug muss wenden, weil es dann besser rangieren kann (z.B. in eine Hofeinfahrt) - zur Absicherung bleibt dabei oft das Blaulicht an
  • das Fahrzeug hat einen Patienten aufgenommen und will jetzt nur sicher über die Straße kommen - auch da bleibt das Blaulicht oft zur Absicherung an.

und sicher noch ein paar andere Möglichkeiten...

Diejenigen die das freiwillig machen, fahren nach Ortskenntnis oder Karte. Karten lesen gehört bei fast allen zur Ausbildung oder Einarbeitung.

Ich weis von Berufsfeuerwehren, dass die Ortsbegehungen machen und sich über Übungen Ortskenntnis verschaffen.

Einer der großen Vorteil von freiwilligen Helfer ist, dass die in der Regel über Ortskenntnis verfügen.

Freiwillig? Wer bitte macht das gezwungenermaßen? Eingezogene Zivis gibt's nicht mehr.

Und die Ortskenntnis ist sicher nicht Alleinstellungsmerkmal des "freiwilligen" Helfers...

@baertl

Polizisten sind hauptberuflich unterwegs. Berufsfeuerwehren machen das hauptberuflich und auch Rettungsassistenten machen das hauptberuflich.

Deren Nachteil ist, dass sie nicht unbedingt von dem Ort kommen, an dem sie arbeiten, bzw. ihr Zuständigkeitsbereich so groß ist, dass sie nicht jede Gasse kennen können.

Die freiwilligen Feuerwehren haben der Vorteil das sind in der Regel aus dem Ort sind, an dem sie zuständig sind. Auch die ehrenamtliche Helfer der Rettungsdienst stammen aus dem Ort ihres Ortsverbandes oder zumindest aus der Gegend. Sie bringen daher, in der Regel, eine größere Ortskenntnis mit.

Die Hauptberufler haben jedoch in der Regel mehr Einsätze und haben Übungen zur Ortskenntnis, bzw. verschaffen sie sich, je nach Engagement, selbst und erwerben damit eine Ortkenntnis die in manchen Bereichen denen der Ehrenamtler gleich kommt.