Wie lange ist STARKBIER im Keller haltbar?

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Bier ist - wie jedes andere Lebensmittel - nicht unbegrenzt haltbar. Es sollte möglichst frisch genossen werden. Bier sollte in einem kalten, lichtgeschütztem Raum (Keller oder Kühlschrank) gelagert werden. Hier ist Bier zwischen 3 und 6 Monaten haltbar. In Deutschland verkaufte Biere haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum auf dem Etikett aufgedruckt.

Je nach Sorte geben die Brauereien eine Mindesthaltbarkeit zwischen drei und neun Monaten an, sagt Fachmann Wolfgang Burgard, Chef der Hamburger Holsten-Brauerei. Danach oxidiert das Bier und kann einen brotartigen Geschmack annehmen.

Bier ist durchaus auch nach Ablauf des MHD noch genießbar. Faustregel: Je dunkler und kühler man es lagert, desto besser. Bier im Fass hält also unter Umständen länger als in einer durchsichtigen Glasflasche, wenngleich die Hersteller inzwischen Gläser verwenden, die weniger UV-Strahlung durchlassen oder das Bier durch Pasteurisierung länger haltbar gemacht wird. Nach und nach verliert Bier zunächst an Geschmack und Farbe. Flocken Bestandteile aus, kann dies ein Hinweis auf Verderb sein.

(drei Stellen im Internet – drei Angaben – ich kann die Quellen nicht hinschreiben, weil gf sie sonst löscht)

Nach meinen Erfahrungen hält Bier auch über ein Jahr – erst wenn es trübe und flockig wird, ist es hinüber.

Zwei Dinge sind zu bedenken:

1.) Bier verdirbt nicht, wenn es überlagert wird - in dem Sinne, dass sich keine gesundheitsschädlichen Keime bilden. Wohl aber kann es schal (Papiergeschmack, Sherrynoten) oder sauer (Aromen und Geschmack von Yoghurt, saurer Milch, Essig) werden. Bei fast allen Bieren ist daher zu raten, sie so frisch wie möglich zu trinken. Helle Lagerbiere aus kleinen Brauereien sind meist nur in ihren ersten sechs Wochen nach Abfüllung optimal.

2.) Für einige wenige Biere gilt, dass sie durchaus durch Alterung besser werden können. Dies gilt erstens für Biere, die stilgerecht ohnehin sauer sind (Berliner Weisse, Gueuze, Lambic) und zweitens für die angesprochenen Starkbiere. Hier kann es vorkommen, dass die unter 1 genannten unangenehmen Alterungskomponenten nach etwa ein bis zwei Jahren auftreten. Ein 18 Monate altes Starkbier würde ich eher nicht empfehlen. Tatsächlich tritt aber etwa 24 bis 36 Monate nach der Abfüllung bei Starkbieren (aber auch bei sauren Bierstilen) eine postive Veränderung auf: Der Papiergeschmack ("cardboard flavor") verschwindet, es entsteht ein esteriger Eindruck (blumiger, oft auch früchteartiger Duft) und die Sherrynoten nehmen weiter zu. Ein 30 Jahre alter heller Bock erinnert bei guter (=kühler, dunkler) Lagerung an einen etwa gleich alten Champagner. Besonders gute Geschmacksentwicklungen haben obergärige, dunkle Starkbiere mit kräftiger Hopfung - bei belgischen Vertretern dieser Klasse steht dann auch drauf "Avec evolution du gout".