Wie kann man sich das ,,Nichts,, vorstellen, die Vorstellung nicht mehr auf der Welt zu sein, nicht mehr zu existieren?

12 Antworten

Es ist extrem schwierig sich sogar die Sichtweise andere Lebewesen vorzustellen. Was ein anderer Mensch erlebt ist nicht 100% machbar, aber teilweise vollziehbar. Dank der Evolution, können wir von einer allmählichen Entstehung des Bewusstseins ausgehen, man kann iwie versuchen die Fähigkeiten des Gehirns allmählich nachzulassen, um sich vorzustellen, was sich Tiere bzw. weniger Lebewesen so für Erkenntnisse gewinnen können/konnten. Des wird schwieriger und schwieriger, sich auf das Level eines Insekten und der Geschöpfe auf Meeresboden vor Millionen von Jahren zu reduzieren, die nur mit einfachen Sinneseindrücken ausgestattet waren und keinen Gedanken hatten außer Befehlen/Verhaltensanweisungen oder so. Dann noch unmöglich sich auf die Ebene von Molekülen und Einzellern bis es überhaupt kein Leben gibt, sondern nur durch Naturgesetze „bestimmtes“ physikalisches Verhalten. Wenn man so weit schafft, kann man vllt ansatzweise sich vorstellen, wie das „sich-nichts-Vorstellen“ wäre.

Du kannst versuchen, dir das so vorzustellen: wenn du blind bist, kannst du deine Augen nicht benutzen, wenn du taub bist, kannst du deine Ohren nicht mehr benutzen, und wenn du Tot bist, kannst du deinen ganzen Körper nicht mehr benutzen.

Du kannst dir das Nichts nicht als Abbild eines Nichts vorstellen, du musst es dir als die Abwesenheit aller Bilder und Eindrücke vorstellen - keine Farben, keine Geräusche, keine Gerüche.

...einfach die Abwesenheit von was auch immer

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nehmen wir den Satzbau:

sich etwas vorstellen  = SUBSTANTIV sich-VERB

Dann

  • SUBSTANTIV ¬(sich-VERB)
  • oder
  • ¬(SUBSTANTIV) sich-VERB

beides sind Kandidaten: entweder die Handlung untersagen oder die Inhalte der Handlung loswerden. Zweiteres ist aber unmöglich beim Vorstellen, stell man sich ETWAS vor. Deshalb kann man nur das Verb verneinen, um dem Substantiv zu entkommen.

Ein Stein stell sich nichts vor, insofern dass er nicht in der Lage ist, die Handlung auszuführen.

Ein Mensch kann dies nur so erreichen, wenn sich sein Bewusstsein so auflöst, bis es sich in diesem Zustand befindet, wo es nur auf der Ebene der Wahrnehmung aber nicht der des Verstandes oder des vernünftigen Denkens fokussiert ist.

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Aufgrund der Intentionalität, also der Gerichtetheit des Geistes auf etwas, würde ich sagen es ist nicht möglich sich das "Nichts" vorzustellen. Immer wenn du denkst, dann gibt es einen Bewusstseinsinhalt, also etwas innerhalb deines Bewusstseins über das du denkst. Dabei bist immer du es, der/die etwas denkt, es exisitiert also zumindest ein denkendes Subjekt (du) was gleichzeitig über etwas nachdenkt. Und selbst wenn du über das "Nichts" nachdenkst hast du das Problem, dass du es bist, der/die über etwas nachdenkst. Dabei versuchen wir uns aber das "Nichts" als den Zustand des nicht Seins (und damit des nichts Denkens/Zweifels) vorzustellen. Die einzige ernsthafte behauptet Vorstellung des Nichts lässt sich in der Meditation finden, aber dazu kann ich nichts sagen, da ich nicht meditiere.

Daher mag es kommen, dass man sich das "Nichts-Sein" (nicht denken) nicht vorstellen kann und sich vor ihm fürchtet. Auf der anderen Seite denken wir sehr häufig an gar nichts (wenn man z.B. Musik hört und irgendwohin unterwegs ist - wenn man seine Gedanken schweifen lässt) und fürchtet sich auch vor diesem Zustand nicht.

Dazu fallen mir immer Epikurs Worte: "Das schauerlichste Übel also, der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr" ein.

Vielleicht hilft dir das weiter? 

Wie sollte man sich denn das "Nichts" vorstellen können?

Wenn etwas vor einem steht (also die Vorstellung), dann muss das doch ein Etwas sein, das vor einem steht.

Nichts ist aber nicht etwas. Nichts ist nichts, so kann es auch nicht vor Jemandem stehen.

Genau. Nichts ist nicht ein Ding, das eine Eigenschaft besitzt, die man „nichts“ bezeichnet. Es handelt sich um die Abwesenheit von etwas.

Einige Physiker täuschen sich und halten den leeren Raum samt Energie für etwas. Unter Supersubstantionalismus kommt dem Raum eine Wirklichkeit und Substanz zu. Dass dieser Raum mit Energie und Potential gefüllt ist, heißt schon dass es sich nicht um nichts handelt.

Nichts = „nicht etwas“ : )

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