Wie kann ich die Schöpfungsgeschichte interpretieren?
Ich suche die Intention des Autors beim Verfassen des Textes Gen 1 (Am Anfang schuf Gott...). Ich würde gerne wissen was der tiefere Sinn dahinter ist.
8 Antworten
Einen tieferen Sinn kann man da nicht finden. Man hat einfach versucht, sich Dinge zu erklären, die unerklärlich schienen. Naturgesetze waren unbekannt. Also hat man etwas ausgedacht, was vermeintlich als Antwort taugt.
Heute wissen wir, dass dies natürlich nichts mit den tatsächlichen Geschehnissen zu tun hat.
Der Sinn war also, mit irgend etwas erfundenem die Neugier zu befriedigen. Zum Glück haben wir heute Methoden, die ungleich besser geeignet sind, dies zu tun.
Ein weiterer Sinn im Schöpfungsmythos wird wohl gewesen sein, den Gott als großartigen Macher, als allmächtigen Zampano hinzustellen. Ein solcher Gott ist gut geeignet, den Menschen sich klein fühlen zu lassen. Hierdurch wird er lenkbar und gut ausnutzbar. Genau darum sind z.B. viele Kirchen auch so groß.
Du fehlinterpretierst, ich hätte ein Gottesbild definiert. Da es keinen Gott gibt, wäre das sinnfrei.
Ich habe referenziert auf Gottesbilder, die andere für sich instrumentalisiert haben. So wie die Zeugen Jehovas ihr Gottesbild instrumentalisieren, um Menschen zu quälen, ihrer Freiheit zu berauben, sie zu unterdrücken und ihnen ihr Leben zu stehlen.
Zunächst mal hat der Autor der Genesis, wer immer das auch war, den Schöpfungsmythos der Sumerer übernommen. Das weiß man, seit man Keilschrifttafeln aus Sumer gefunden hat, die diesen Mythos bereits enthalten, aber einige hundert Jahre älter sind, als Mose bzw. die Texte in der Bibel.
Im Prinzip muss man da auch nicht viel hineininterpretieren. Die Menschen in der Antike hatten dieselben Bedürfnisse, wie wir heute: sie wollten die Welt um sich herum verstehen und für das was ist, Erklärungen haben. Wir benutzen heute zur Klärung dieser Fragen die modernen Wissenschaften. Die stand in der Antike aber noch nicht zur Verfügung. Daher haben die Menschen damals ihre Erklärung in einer mythologischen Deutung der Welt gefunden un d dieses antike Weltbild wurde dann schriftlich in der Genesis festgehalten.
Versuche, dieses antike mythologische Weltbild mit den Erkennrtnissen der modernen Wissenschaft irgendwie in Einklang zu bringen, wirken zumindest auf mich ziemlich albern.
Zuerst mal zu beachten gibt es, dass es zwei Schöpfungegeschichten gibt. Viele sind sich dessen nicht bewusst (die mit den 7 Tagen, Gen 1 und die mit Adam und Eva Gen 2.14-3). Die zwei Schöpfungsberichte haben unterschiedliche Intentionen.
Bei der ersten Geschichte geht es um das grosse ganze. Wie entstand alles. Aus Sicht des Autors (Mose) entspricht diese Geschichte der Wahrheit, da es keinerlei Andeutungen in eine andere Richtung gibt. Er will vor allem sagen, dass Gott alles erschaffen hat, selber aber nicht erschaffen wurde, also nicht Teil dieser Welt ist (aber er dringt in diese Welt ein). Des weiteren geht es um wie wurde geschaffen: Es läuft alles sehr geordnet ab, er schafft aus dem Chaos Ordnung. Unser Gott liebt also Ordnung mehr als Chaos. Der dritte Punkt ist der Sabbat, der auch geschaffen wird. Damit wird einerseits deutlich, dass nicht nur materielles von Gott geschaffen wurde, sondern auch alles andere (Ruhe, Liebe, Freude...).
Die zweite Geschichte hat einen ganz anderen Fokus. Anstatt auf die ganze Erde zu fokusieren sehen wir nur einen ganz kleinen Teil der Schöpfung. Der Autor will damit sagen, dass von der ganzen Schöpfung nichts wertvoller ist, als der Mensch. deswegen nimmt er sich nochmals eine ganze Geschichte lang Zeit um auf den Menschen einzugehen. Hier rückt die Liebe Gottes in den Vordergrund. Dazu erklärt diese Geschichte, wieso dass es Böses in der Welt gibt, dieses wurde erst geschaffen, als Adam und Eva rebellierten. Auch wird klar, wieso wir nicht eine Perfekte Beziehung zu Gott haben. Die erste Geschichte ist definitiv eine Geschichte in der Vergangenheit. Sie passierte einst (oder nicht, je nach deinem Glauben). Die zweite Geschichte wiederholt sich aber immer und immer wieder, jedesmal, wenn wir uns gegen Gott auflehnen. (siehe dazu: https://www.gutefrage.net/frage/adam-und-eva-wird-dadurch-unser-leben-beeinflusst?foundIn=answer-listing#answer-166286304 meine Antwort).
Aus meiner Sicht ist es nicht zentral, ob diese Geschichten jemals wirklich passiert sind, sondern zentral sind die Punkte, welche ich nannte. Allen voran: Gott ist der Schöpfer und er liebt die Menschen.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, hilft mir sehr! Grüße
Dass, das Leben, die Erde, die Sonne, dass das Universum existiert ist Fakt. Zu Wissen warum, das übersteigt der menschlichen Vorstellungskraft und würde bedeuten Gott zu kennen.
Gott hat den Menschen 10 Gebote gegeben, aber Leben die Menschen daran, zb. das 5/6. Gebot, du sollst nicht Töten/Morden? In einerReligion wird sogar das Töten/Morden belohnt!
Wenn man die vielen Grausamkeiten auf der Erde sieht, Kriege von Anfang an, Lug und Betrug, Versklavungen,Vergewaltigungen. A. Schopenhauer: „die Welt ist die Hölle.“
Vielleicht ist die Erde der Planet der gefallenen Engel, die sich hier wieder hoch arbeiten können, die Schule zur Rückkehr in das Paradies, die erste, zweite, dritte Klasse mal sitzen bleiben weiter bis zum Abi, bis zum Diplom, bis zum summa cum laude, bis die Menschen gelernt haben, das nur das Gute und die Liebe zählt.
Interpretiere gar nichts. Wenn du die aktuellen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über die Reihenfolge des Auftretens der verschiedenen Lebensformen mit der Reihenfolge der Erschaffung vergleichst, wirst du feststellen: das stimmt ja überein! Sich darüber Gedanken zu machen vermeiden die meisten. Aber man sollte es unbedingt tun. Dann muß man nichts mehr interpretieren, dann sieht man, daß Gott der Schöpfer war, der gemäß der Möglichkeiten und des Verständnisvermögens der damaligen Menschen diese Einzelheiten niederschreiben liess.
realsausi: dein allmächtiger, lenkbarer und gut ausnutzbarer Zampanoist lediglich DEIN Gott, an den du nach eigener Aussage nicht glaubst.
Mein Gott, dessen Name JEHOVA ist, hat das gesamte Universum mit allen Lebensformen erschaffen. Seine Haupteigenschaft sind Weisheit, Macht, Gerechtigkeit und Liebe.
Er zieht demütige Menschen zu sich und belehrt sie anhand seines Wortes, der inspirierten Heiligen Schrift. Damit ermöglicht er uns, ihn und seine Handlungsweise kennen zu lernen. Ich persönlich fühle mich sehr gesegnet, das Vorrecht zu haben, ein Verständnis der biblischen Prophezeiungen gewonnen zu haben. Ich bin mir völlig sicher, daß nur das Reich (die bevorstehende wieder errichtete Herrschaft) Jehovas der Menschheit wahren Frieden und Wohlergehen bringen kann und wird.
Wie sich klar gezeigt hat, sind/waren alle menschlichen Bemühungen, so wissenschaftlich oder gut gemeint sie sein mögen zum Scheitern verurteilt.