Wie geht "gegensitzen"?

7 Antworten

Gegenfrage was passiert vorher das sie veranlasst daszu sagen?

flummi1801 
Fragesteller
 28.07.2014, 23:09

Wenn ich das wüsste, würde ich ja nicht fragen was gegensitzen heißt. Denn daraus was sie mir für anweisungen gibt ("sitz gegen") lässt sich ja schließen was ich falsch mache, was sie wiederum dazu verlanlasst zu sagen ich soll gegensitzen. Ist das verständlich formuliert?

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Annabelle1  28.07.2014, 23:20
@flummi1801

Nochmal was genau reitest du welche gangart welche richtung wendung oder geradeaus ausserdem musst du doch wissen was du gerade machst oder reitest wenn sie es sagt ohne diese spziellen informationen kann es alles mögliche sein und eine Antwort wäre nicht hilfreich also wenn du wirklich hilfe willst solltest du dich erinnern oder frag deine reitlehrerin

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Also ich verstehe darunter sitzen zu bleiben und mit der Bewegung mitzugehen. Wenn du es nicht weißt dann frag deine Reitlehrerin doch einfach. Viel Glück

flummi1801 
Fragesteller
 28.07.2014, 23:02

Danke :)

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ich habe da eine andere meinung als die andern...

du knickst vermutlich in der hüfte ein und sitzt nicht mehr mittig auf dem pferd. passend dazu wird das äussere bein meist hochgezogen.

der galopp wirkt dann unschön und unausbalanciert. im extremfall galoppiert das pferd dann auf zwei hufschlägen, womöglich viertaktet es dabei noch.

das einzige, worauf du eigentlich achten musst, ist, dass deine fusspitzen nach vorn zeigen, das innere bein liegt am gurt, das äussere eine handbreit dahinter. beide knie befinden sich auf gleicher höhe. es wird lediglich der äussere unterschenkel zurückgelegt - das restliche bein bleibt, wo es ist. mein reitlehrer hat das auch immer als gegensitzen bezeichnet. manche sagen aber auch "nicht nach innen fallen".

deine fussspitzen zeigen nach VORN. nicht nach vorn unten und nicht nach vorn oben. einfach nur nach vorn. körperspannung baut sich nämlich von unten nach oben auf.

warum es gegensitzen heisst, merkst du, wenn du die galopphaltung mal "trocken" übst.

  • einen etwa halbmeterlangen stab auf den boden legen.

  • für linksgalopp stellst du dich hinter dem stab auf, so dass deine füsse etwa vierzig zentimeter auseinander stehen. der linke fuss steht am stab, fussspitze zeigt nach vorn. den rechten fuss stellst du zehn zentimeter weiter nach hinten. fussspitze zeigt ebenfalls nach vorn.

  • nun gibst du in den knien nach, so dass deine haltung der auf dem pferd entspricht. SO sitzt du jetzt. geh mit dem rechten knie nach vorn, so dass es auf gleichauf mit dem linken knie ist. du merkst nun, wie sich dein gewicht mehr von links auf die mitte, sogar ein ganz klein wenig nach rechts verlagerst. damit sitzt du mittig auf dem pferd und "fällst" nicht zur bahnmitte. das nennt man gegensitzen. wenn du einfach die unterschenkelhaltung korrigierst und das knie lässt, wo es ist, den oberkörper entsprechend mittig über dieser achse hältst, hast du die richtige haltung. damit gibst du dem pferd die möglichkeit, nicht nur über stellung zu laufen, sondern sich zu biegen.

  • und - ja, es ist zunächst anstrengend, während der galoppade diese körperspannung aufrecht zu halten. aber die belohnung ist ein schön galoppierendes pferd und ein prima sitzgefühl.

  • dasselbe ohne pferd als rechtsgalopp üben.

mach das mal in der nächsten reitstunde. du wirst ein neues sitzgefühl kennenlernen und einen lustigen muskelkater bekommen. aber spass machts.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Bei uns steht das für "gegen die Bewegung" sitzen. Damit ist gemeint, wenn das Pferd zu eilig wird, bewegt man sich leicht verzögert mit der Pferdebewegung (also man "schiebt" nicht mit der Hüfte, sondern bremst eher etwas). Damit bremst man den Vorwärtsdrang.

Das ist die Voraussetzung für die Geschwindigkeitskontrolle (Speed Control). Auch beim Englischreiten soll die Kontrolle der Geschwindigkeit nicht nur über den Zügel geregelt werden.

LG Calimero

Reitlehrern, die solche Begriffe verwenden, kehre ich den Rücken, bevor ich die erste Einheit bei ihnen genommen habe. Denn der Begriff entspringt der unschönen Kraftreiterei und wird dafür verwendet, dass man am Zügel hart durchhält, aber mit dem Sitz weiterhin Vollgas rein treibt. Das führt weder zur Dehnung der Oberlinie mit Weitung der Wirbelsäule noch zu Versammlung, sondern einfach zu einem gestauchten Schenkelgänger.

Bei Lehrern, die gute Rückentätigkeit, echte Dehnung und später auch echte Versammlung lehren, hört man einen solchen Begriff nicht. Die nutzen eher Begriffe wie "mitsitzen", "losgelassen sitzen" und erklären die Gewichtshilfen für die Tempokontrolle im einzelnen wie "Becken nach vorne / hinten rollen" und so weiter und so fort.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981