Wie erklärt man Nicht-Muttersprachlern Dativ und Akkustiv?

4 Antworten

Vielleicht so:

Das Akkusativ "WEN...?" benutzt man, wenn nach einer Sache, Person SELBST gefragt wird.

Wen sehe ich? Wen hole ich ab? Wen hasse ich?

"WEM...?" benutzt man eher, wenn das Objekt irgendwie beeinflußt wurde. Also etwas ist geschehen, und das hatte Auswirkungen auf diese Person. "Wem habe ich das Brot geklaut? Wem sind die Hosen zu eng?"

aber auch sehr kompliziert..wie du schon bemerkt hast, wir hören was besser klingt, einfach weil wir damit aufgewachsen sind

Und bei "Ich trete den Mann in den Hintern." Da ist ja auch was mit der Person passiert, aber es ist trotzdem Akkusativ ;O)) Ich find's auch wirklich sauschwer, das zu erklären, weil, wie du schon richtig sagst, wir das zumeist intuitiv machen. Und erkläre mal Intuition...:-( In einfachen Satzgebilden funktioniert diese grobe Einteilung, aber sobald mehrere Objekte vorhanden sind, wird's echt schwer....

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@Zidster

Ich befürchte, ich kann auch "den Mann" (Wen?) in den Hintern treten ;-P

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Akkusativ: 1. Es gibt Präpositionen, die man nur mit Akkusativ benutzt (für, um, bis, durch...). Wenn du solche Präposition benutzt, muss du Akkusativ verwenden. Das Buch ist für (wen) meinen Sohn. 2. Du stellst die Frage: Wen oder was (es gibt Listen mit Akkusativ-Verben, z.B. "haben, brauchen, kaufen, essen..." Was esse ich? + Akkusativ (einen Apfel). 3. Du stellst die Frage "wohin", wenn es sich um Wechselpräpositionen handelt (also NICHT um REINE DATIV-Präpositionen). Ich gehe ins (in das) Kino. 4. Es gibt + Akkusativ: Es gibt einen Tisch, einen Stuhl, ein Buch und eine Brille.

Dativ: 1. Dativ-Präpositionen: zu, mit, seit, nach usw. Die benutzt du nur mit Dativ. 2. Du stellst die Frage: Wem? Wem gebe ich etwas? Dem Mann, der Frau, dem Kind... 3. Du stellst die Frage: Wo? In der Schule, im (in dem) Raum.

Eine Testfrage: Wieso "Ich gehe zur Schule" ist Dativ, aber "Ich gehe in die Schule" Akkusativ?

Genitiv: 1. Genitivpräpositionen: Wegen, während usw. 2. Genitiv steht zwischen zwei Nomen: Die Farbe des Tisches, die Tasche der Frau...

https://orgunmat.files.wordpress.com/2011/11/adsc4b1z.jpg

http://www.deutsch-werden.de/sites/default/files/akkusativ-dativ-genitiv-wechselpraepositionen2.jpg

Schon irgendwie schwer. aber du könntest es über die FUnktionen der Fälle versuchen, das heißt, "Das Wort "wem" zeigt einen Besitzanspruch an, oder die Frage danach. Beispielsweise: WEM gehört das Auto? na, DEM. "Wen oder Was" ist die Frage nach einer Person oder einem Gegenstand: WEN/WAS sehe ich? Den Mann, das Auto." So vielleicht? Nicht besonders einfach für nicht-muttersprachler, aber eine Möglichkeit. Viel Erfolg!

ps: das natürlich auf Englisch. Hab ich ganz vergessen. Die Worte, um die es geht, die sich nicht übersetzen lassen, würde ich einfach auf Deutsch sagen und dann auf englisch ihre Funktion/die Funktion der Fälle erklären.)

So ungefähr sagt es mir mein Gefühl auch, aber ich stöbere grad in diversen Foren nach diesem Problem und habe schon interessante Diskussionen gefunden. Mit dem Besitzanspruch beim Dativ funktionierts auch nur bedingt, z.B. lese ich grad "Ich trete dir in den hintern." dir = Dativ (Wem trete ich in den Hintern?), nur fragt sich dann, ob diese spezielle Situation einen Besitzanspruch markiert hihi

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Das lässt sich nicht in einer "Sitzung" verstehen.

Zumal hier verschiedene Dinge in einen Topf geworfen werden.

Akkusativ und Dativ treten bei Objekten auf (da wäre es dann möglich, zu fragen "Wen oder Was?" bzw. "Wem?", aber auch in anderen Satzgliedern wie z.B. in Angaben (am Abend, in den Hintern); darüberhinaus fordert jede Präposition (mindestens) einen Kasus.

Bei Verben ist es hilfreich, nicht nur das Verb zu lernen, sondern auch die Valenzen, also z.B.: geben - jmdm. etw. geben.

Präpositionen: müssen ebenfalls mit Kasus erlernt werden; bei Wechselpräpositionen helfen die Fragen Wo?(D)/Wohin?(A).

Zu jedem Themenbereich gibt es hilfreiche Fragen und Anmerkungen (Unterscheidung in direktes und indirektes Objekt, Möglichkeit der Passivbildung ...) - da sollte man auch der eigenen Phantasie keine Grenzen setzen. Aber schon die Unterscheidung zwischen

Ich habe i h n auf der Straße getroffen - und Ich bin i h m auf der Straße begegnet - lässt manchem Nicht-Muttersprachler die Haare zu Berge stehen.

Also hilft es nur, mit Geduld und Spucke einen Schritt nach dem anderen zu machen ...