Wie entstehen Wendekreiswüsten?

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Wendekreiswüsten

Wenn man auf den Globus schaut, fällt einem auf, dass die meisten Wüsten in den Subtropen liegen, im Bereich der Wendekreise ( 23,5° nördlicher und südlicher Breite). Zwei Gürtel dieser sog. Wendekreiswüsten umspannen die Erdkugel: einer auf der nördlichen und einer auf der südlichen Hälfte.

Ihre Entstehung erklärt man sich folgendermaßen:

Die heißen Luftmassen, die über den Äquatorregionen aufsteigen (Zone der innertropischen Konvergenz), fließen in der Höhe nach Norden und Süden ab. Diese Luftmassen kühlen in größeren Höhen ab und sinken im Bereich der beiden Wendekreise um den 23,5. Breitengrad ab (subtropische Hochdruckgürtel). Absteigende Luft erwärmt sich (um etwa 10 °C pro 1 000 Meter) und kann dadurch mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Die relative Luftfeuchte aber nimmt ab, es kommt kaum zu Niederschlägen und die Landoberfläche trocknet aus.

Diese Abwärtsbewegungen warmer Luftmassen haben folgende Wüsten entstehen lassen:

Nördliche Wendekreiswüsten

Die Wüste Gobi in China, die Wüsten im Südwesten Nordamerikas, die Sahara in Nordafrika und die arabischen und iranischen Wüsten im Nahen Osten.

Südliche Wendekreiswüsten

Die Kalahari im südlichen Afrika sowie die Große Victoriawüste und die Große Sandwüste in Australien.

http://www.ga.og.bw.schule.de/hp/unterricht/projekte/wueste2001/entstehung.htm

mineralixx  14.12.2010, 21:27

Die Gobi ist keine "Wendekreiswüste"!

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Nanolicious  25.02.2011, 21:21
@Vivi2010

Die Australischen Wüsten sind auch keine, da die sich weit südlich der Wendekreise befinden.

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VanilleKuss  05.11.2013, 15:33
@Nanolicious

Die australischen Wüsten : Gibson-Wüste und Simpson-Wüste gehören zu den Wendekreiswüsten....nur mal so zur Info :)

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Kili009  25.02.2018, 12:41

gute Erkläurung, aber nicht die einzige.

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Wüsten die sich entlang der nördlichen und südlichen Wendekreise befinden. (die Wendekreise befinden sich auf 23 1/2° nördlicher und südlicher Breite. Sie entstehen dadurch, dass dort, wo die sonne senkrecht steht, die Luft am stärksten erhitzt wird und aufsteigt; diese warme Luft kühlt mit der Höhe ab (= Regenzeiten! und die abgekühlte Luft sinkt wieder zu Boden: justamente auf der Höhe der Wendekreise: absteigende Luft erwärmt sich, evtl. noch in der Höhe vorhandene Feuchtigkeit wird zu (unsichtbarem) Wasserdampf, sodass die Luft heiß und trocken am Boden ankommt u nd so die Auslöser der Wüstenbildung sind.

kujapper

4.2.4.1.1 Passat- oder Wendekreiswüsten

Sie liegen, wie der Name schon sagt, im Bereich der Wendekreise und stehen unter dem Einfluss der Rossbreiten und unter den von ihnen ständig abwehenden Passatwinden. Die dauernd absinkende Luft der Passatwinde erzeugen ein konstantes Hoch und führt zu einer starken Erwärmung der Landmassen. Zudem lassen diese Verhältnisse kaum Wolkenbildung zu (im Gegensatz zu aufsteigender Luftbewegung). Die weitere Folge sind extrem hohe Sonneneinstrahlung, die durch die geringe Wolkenbedeckung höher als in den inneren Tropen ausfällt, und geringe Luftfeuchte. Dies alles bedingt extrem trockeneVerhältnisse. Die äquatorwärts gerichtete Verfrachtung trockenheißer Luftmassen führt überall zur Wüstenbildung, wo die Winde Festlandflächen überwehen und daher keine Feuchtigkeit aus dem Meer mit sich führen, die sich über dem Festland abregnen könnte.

Obwohl die größte Wüste der Erde, die Sahara, eine fast reine Passatwüste darstellt, so ist in Lateinamerika extremeTrockenheit nicht ausschließlich dem Passat zuzuschreiben. Er ist wohl Auslöser saisonaler Trockenheit am Rande der inneren Tropen, die Regionen intensivster Aridität haben aber auch andere Ursachen .

Unter passatischen Einfluss stehen aber ohne Zweifel die Trockenzonen des subtropischen Südamerikas (NW-Argentinien, Chaco), NE-Brasiliens und einigen Teilen Mittelamerikas und Mexikos.

http://www.lateinamerika-studien.at/content/natur/natur/natur-1011.html

An den Wendekreisen bei 23,5° existieren Wendekreiswüsten wie die Sahara, weil die dort häufig auftretenden Hochdruckgebiete die Wolken auflösen und es deshalb keinen Niederschlag geben kann.

Die Hochdruckgebiete kommen durch die innertropische Konvergenzzone, kurz ITC, zustande. Durch die starke Sonneneinstrahlung über einen großen Winkel (maximal 90°) wird in der Äquatorregion die Erde besonders stark erwärmt. Ebenso verdunstet viel Wasser. Da es in der Tropopause eine Inversionsschicht gibt, können die Luftmassen nicht weiter aufsteigen. Sie werden nach Norden und Süden abgelenkt. Durch die Kondensation des Wasserdampfes beginnt es zu regnen. In der Wendekreisregion beginnt die abgekühlte Luft, in der keine Feuchtigkeit mehr enthalten ist, abzusinken. Absteigende Luftmassen bewirken stets eine Auflösung der Wolken. In Bodennähe strömt die Luft wieder in die Äquatorregion zurück. Durch die Coriolisablenkung entstehen die Passatwinde.