Wie behandle ich einen Buddha, Ganesha...

5 Antworten

Ich gebe als Buddhist auch mal meinen Senf ab. :-)

Buddhismus: Grundsätzlich ist für den Buddhismus die buddhistische Praxis wichtig - Meditation, achtsames Handeln, Einhaltung der fünf Tugendregeln.

Weitere Aspekte wie Rituale und Symbole haben durchaus ihre Berechtigung - spielen aber in den unterschiedlichen buddhistischen Traditionen aber eine unterschiedliche Rolle

Buddhistische Objekte: Statuen, Opfergaben, Klangschalen, Dorje und Glocken haben ebenfalls durchaus ihren Sinn und ihre Aufgabe - sind aber wie du siehst für die absolut grundlegende buddhistische Praxis nicht erforderlich - hier reichen Geist und Körper.

Buddhistische Rituale: Trotzdem gibt es durch die kulturellen Prägungen der asiatischen Länder - Indien, Thailand, Tibet, China, Japan usw. - auch feste Rituale und Zeremonien.

Buddhistische Altäre: Altäre gibt es in Tempeln, als auch in miniaturisierter Form, in Privatwohnungen und sogar Läden und Geschäften.

Auch wenn das Grundmuster - Buddhastatue, Speiseopfer, Lichtopfer, Räucherstäbchen und Blumen - eigentlich immer vorhanden ist, gibt es natürlich Feinheiten und Abweichungen.

Offizielle Butsudan: Hausaltäre werden in Japan meist Butsudan genannt. Hier gibt es - je nach buddhistischer Tradition - festgelegte Ordnungen einzuhalten.

Beispielsweise soll, Gemäß der offiziellen Soto-Tradition (Soto-shu) des Zen-Buddhismus, die eine kirchenähnliche Struktur mit Äbten, Zweigtempeln, offiziellen Beauftragten usw. hat, soll ein Butsudan so aufgebaut sein:

http://global.sotozen-net.or.jp/ger/commemoration/altar.html

Die Gliederung eines Butsudan bei anderen buddhistischen Traditionen, bei denen der Altar etwa der Verehrung des Buddha Amida dient, kann dagegen anders sein.

Verhalten gegenüber Buddhastatuen: Auch wenn es sich letztlich nur um eine bildhafte Darstellung handelt, werden Statuen respektvoll behandelt. Wie das genau aussieht ist unterschiedlich, daher hier nur ein paar Tipps:

  • Einige Buddhisten platzieren ihre Statuen über Kopfhöhe - etwa auf einem Regal, so dass man nicht auf den Buddha herabsieht. Andere Stellen sie auf ein kleines Schränkchen, oder auf ein niedriges Podest auf dem Boden

Dann

  • Das Berühren von Kopf und Gesicht wird vermieden, auch bei Reinigung wie dem Entstauben ist man hier so respektvoll, als wische man ein echtes Gesicht ab.

Weiter

  • Opfergaben wie Lebensmittel werden niemals weggeworfen. Nach der Zeremonie, spätestens jedoch am Ende des Tages, isst man diese Opfergaben selbst.

Dann

  • Einige Buddhisten blasen Altarkerzen nicht einfach aus, sondern löschen sie bewusst mit einem entsprechenden Gerät.

Dann

  • Altardecken und andere Gegenstände auf dem Altar sollen immer sauber sein. Das schult die Achtsamkeit und ein sauberer Altar soll auch einen "sauberen Geist" fördern - man lernt, Dinge nicht nebenbei zu machen, sondern bewusst.

Dann

  • Meditative Atmosphäre: Einen Altar zu pflegen ist nicht nur eine Achtsamkeitsübung, sondern eine kleine Meditationsecke bietet auch einen Rückzugsraum für innere Einkehr und Stille.

Es heißt, dass der Geist irgendwann lernt, diese Dinge, wie das sitzen vor dem Altar, mit dem Gefühl geistiger Sammlung und Ruhe zu verbinden - man konditioniert sich quasi.

ABER

Welch schöne Symbolik und welch angenehme Atmosphäre sie auch geben mögen - eine Statue bleibt nur eine Statue, ein Symbol, ein Gegenstand oder Hilfsmittel

Es gibt die Geschichte von einem Meister der im Winter in einen kleinen Tempel kam, niemanden vorfand - und sich eine hölzerne Buddhastatue nahm, um sich damit ein wärmendes Feuerchen zu machen.

Da kam der Abt und fragte wütend: "Was machst du denn da? Das ist die heilige Gestalt des erhabenen Buddha!"

Der Meister stocherte in den Flammen und sagte: "Ich versuche, heilige Asche herzustellen" (die aus den Gebeinen von Heiligen als eine Art Reliquien verehrt werden würden)

Der Abt sagte: "Heilige Asche? Aber das ist doch nur eine Holzstatue!"

"Wenn das so ist", antwortete der Meister, "dann kann ich die anderen Figuren ja auch verbrennen" - und warf alle Buddhafiguren ins Feuer.

Diese Geschichte zeigt - es geht im Buddhismus um die buddhistische Praxis und nicht um buddhistische Symbole

Hoffe, die Antwort war hilfreich :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Super Antwort. vielen Dank!

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@rechts

Sehr gerne, wenn du noch Fragen zum Buddhismus hast, helfe ich dir gerne weiter - ggf. schicke mir einfach eine Kontaktanfrage. :-)

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Du hast ja was von Opfergaben geredet also wegen dem Essen den man neben den Buddha hinstellt ich wollte fragen wie lange es dort stehen muss und welche Art von essen es sein muss? Du meintest ja man kann es am Ende selbst essen aber wann?

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@Lisaachuu

Vielen Dank für dein Interesse an meiner acht Jahre alten Antwort. :-)

wie lange es dort stehen muss

Du kannst das Essen vor der Zeremonie dort hinstellen, deine Rituale durchführen und es dann anschließend gleich zum Frühstück oder zum Mittagessen servieren. Also ganz lebensnah und unkompliziert. Aus Respekt sollte man aber nicht gleich vom Altar wegfuttern, sondern sich an seinen Essplatz setzen.

welche Art von essen es sein muss?

Wenn man Wert auf Tradition legt, kann man sich darüber informieren, was in der eigenen spirituellen Traditionslinie üblich ist. Das ist durchaus unterschiedlich

Aufgrund des Gelübdes, kein Leben zu nehmen, wird meist kein Fleisch geopfert - während etwa im Alten Testament die Brandopfer von Tieren als üblich geschildert werden.

Häufig werden in Asien die "fünf starken Gewürze" vermieden - das sind im Wesentlichen lauchartige Pflanzen wie Zwiebeln, Knoblauch, Schalotten.

Ebenso wie im Hinduismus heißt es in einigen Traditionen des Buddhismus, diese Zutaten würden den Geschlechtstrieb anheizen und die Sinne überstimulieren, was die Geistesruhe und Meditation störe.

Manche argumentieren auch, diese Pflanzen erhielten natürliche Giftstoffe, weshalb sie von Bio-Landwirten auch zur Abwehr von Schädlingen verwendet würden, so dass man kein "Gift" zu sich nehmen soll.

Manche Quellen behaupten sogar, dass das Rezitieren von Sutras seine positive Wirkung verliert, oder "gute Geister" vertrieben werden, wenn wir diese Dinge essen

(...ich habe die Erfahrung gemacht, dass Knoblauchatem auch Arbeitskollegen, Fahrgäste und Angehörige vertreibt...ist vielleicht nicht nur ein spirituelles Problem. ;-) )

In China, wo der Ahnenkult sehr stark ausgeprägt ist, opfert man Speisen den Ahnen und glaubt, diese würden vor allem den Duft am Altar wahrnehmen, daran erkennen, dass ihre Hinterbliebenen sich um ihre Vorfahren kümmern und deshalb die Familienangehörigen schützen.

Das ist natürlich Volksglaube und sollte meiner Meinung nach nicht unbedingt wörtlich verstanden werden.

In manchen Traditionen ist es völlig normal, den Ahnen auch Alkohol hinzustellen, andere lehren, dass Rauschmittel auf dem Altar nichts zu suchen haben - oder haben dafür extra Ahnen-Altäre und nutzen nicht den Hauptaltar.

Fazit: Man kann jede Speise auf einem buddhistischen Hausaltar opfern, sollte aber vielleicht Ausnahmen bei Steaks und den "fünf starken Gewürzen" und Schnapsflaschen machen.

Ich erzähle dann ergänzend mal ein bisschen aus meinem Umfeld. Du kannst es überlesen wenn du magst, denn die eigentliche Frage ist ja beantwortet.

Ich kenne einen Krishna-Devotee, also einen Menschen, der sein Leben dem Göttlichen in Gestalt des hinduistischen Gottes Krishna gewidmet hat. Für ihn ist es wichtig, dass man jede Speise zuvor Krishna zeremoniell opfert, so dass diese "prasad" wird - eine "gesegnete Speise".

Er legt deshalb großen Wert darauf, dass in jedem Gericht zumindest etwas "prasad" enthalten ist - wenn also z.B. Reis geopfert wurde und eine große Mahlzeit für mehrere Menschen gekocht wird, in jeder Speise zumindest eine symbolische Handvoll von diesem Reis enthalten ist, um sie zu "spiritualisieren".

Manche mögen dies überflüssig oder abergläubisch finden - für andere ist es ein schöner Brauch, um sich bewusst zu machen, dass Nahrung etwas kostbares und nichts selbstverständliches ist.

Solche Rituale können also helfen, man sollte sich aber meiner Ansicht nach auch nicht zu sehr verbeissen.

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@Enzylexikon

Oh ich hab es erst jetzt gemerkt dass es vor 8 Jahren war ups sorry und danke für die Antwort und ich finde es eigentlich schön dass er Nahrung so wertschätzt und es nicht für selbstverständlich hält ^^

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@Lisaachuu
ups sorry

Kein Problem, ich bin zum Helfen da. :-)

danke für die Antwort

Sehr gerne. :-)

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Für hinduist. Statuen aber auch Japamalas (Gebetsketten), Bücher usw. git sie nie direkt auf dem Boden abzustellen. Ein kleines Podest von ein paar cm reicht für Statuen schon. Optimal ist auch ein Platz von dem die Statue den Raum "überblicken" kann. Ein Tisch, Regal oä. tut es auch. Eine Statue von Dakshinamurthi (der nach Süden blickende) sollte tatsächlich im nördlichen Teil des Raumes stehen und nach Süden blicken. Das ist aber die Ausnahme. Ansonsten gilt eben, nur nicht direkt am Boden. Wie mit solchen Objekten im Buddhismus verfahren wird habe ich keine Ahnung. Eine Bekannte hatte ihren buddh. Altar direkt am Boden. Wenn DU dich mit deinem Arrangement wohl fühlst wird es auch richtig sein. Ein kleiner Ganescha (der Hindernisse aus dem Weg räumt) am Schreibtisch wäre evtl. nicht schlecht. Das ist aber Ansichts/Geschmackssache..

Wie stelle ich eine Statue auf?

Aufnehmen und dann da abstellen, wo du sie hinhaben willst.

Welche höhe?

Die, die du möchtest.

wie muss ich mich verhalten?

So wie du magst.

und welche Formen des Buddha oder Ganesha würdet ihr mir empfehlen.

Die, die dir gefallen.

Aufnehmen und dann da abstellen, wo du sie hinhaben willst.

Aber NIEE auf den Fussboden

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@peterobm
Ein Thai stellt den niemals auf den Boden

Ist der Fragesteller denn ein Thai?

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@hydralernae

spielt keine Rolle, ob Thai oder nicht, es sollte schon authentisch sein

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@hydralernae

Ein Grund wäre "Respekt vor den religiösen Gefühlen der Angehörigen der betreffenden Tradition".

... zumindest wenn man Kenntnis von so einem Brauch hat.

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@gaurisankar
Ein Grund wäre "Respekt vor den religiösen Gefühlen der Angehörigen der betreffenden Tradition".

Dann würde ich mir solche Statuen schon mal nicht nur zur Deko irgendwo hinstellen. Respektvoll ist es nicht, religiös wichtige Statuen zu Deko-Objekten zu reduzieren.

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Ich weiß jetzt nicht ob du eine buddhistin bist aber jedenfalls in den meisten Buddhismus ist es des hinstellen auf'm Fußboden verboten und was höhe angeht die meisten budhisten finden es respektvoller wenn der Buddha eine größere höhe hat und nicht soweit unten ist damit man ihn nicht herabsieht und was verhalten an geht man soll sich natürlich vorbildlich verhalten und nicht machen was man will man soll respektvoll ruhig kein Streit mit Freundlichkeit so gut versuchen wie möglich, was form an geht es geht drauf an was für eine Art Buddhismus man ist :)

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Du meinst sicher einen kleineren Buddha, den stellst auf ein eigenes Regalbrett auf etwa 160 cm Höhe. Ein Glas Wasser; Kerze(n) etwas Obst auf einer Untertasse; besser schau mal bei Google nach Thai Altar.