Wie aufwendig ist ein Lehramtstudium?

5 Antworten

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Das hängt vor allem davon ab, für welche Schulart du Lehrer werden und welche Fächer du studieren willst. Ein Studium auf Grundschullehramt beinhaltet z.B. etwas mehr Pädagogik, dafür weniger Fachwissen und ist daher früher beendet als ein Studium auf Lehramt Hauptschule, Realschule oder vor allem Gymnasium.

Ein Studium auf Lehramt Gymnasium bedeutet, dass man seine Fächer "vertieft" studiert - das Studium ist also länger (Regelstudienzeit: 9 Semester) und anspruchsvoller. Wobei auch das von den Fächern abhängt: Moderne Fremdsprachen und Gesellschaftswissenschaften sind sicherlich einfacher zu studieren als antike Sprachen und Naturwissenschaften - ich habe den direkten Vergleich, weil ich Latein und Geschichte auf Lehramt Gymnasium studiere. Letztlich kann ich sagen, dass ich ca. 80 % meiner Lernzeit für das Lateinstudium aufwende und Geschichte nur "nebenbei" studiere, weil die Anforderungen einfach niedriger sind als in Latein. Der Schwierigkeitsgrad hängt also sehr vom Studienfach ab, aber ich kann nur dazu raten, durchaus schwierigere Studiengänge anzugehen, weil man am Ende bei bestandenem Abschluss Großes geleistet hat und sich auf richtig gute Berufsaussichten freuen kann.

Neben den eigentlichen Unterrichtsfächern hat man, wie gesagt, noch das Studienfach EWS (ErziehungsWissenschaftliches Studium) - das läuft nur nebenbei, ist aber durchaus eine Zusatzbelastung. Daher gebe ich den Ratschlag, dass man lieber nur seine Unterrichtsfächer studieren und alles andere außen vor lassen soll. An der Uni hat man die Möglichkeit, so viel zu lernen, wie sonst nirgends, also sollte man sich, sofern es irgendwie geht, nicht durch Nebensächlichkeiten wie unnötige Kurse, zusätzliche Arbeit etc. aufhalten lassen. Wenn man sein Studium engagiert angeht und ernsthaft bei der Sache ist, kann gar keine Zeit für diese Nebensächlichkeiten sein, zumindest wenn man ein Fach studiert, das einen richtig fordert.

Übrigens: Wenn du mit "nebenbei" ein zusätzliches Unterrichtsfach meinst, muss ich dazu sagen, dass man seine Fächerkombination mit einem dritten oder vierten Fach erweitern kann. Das spielt in den ersten Semestern in der Regel aber noch keine Rolle, weil man sich zunächst in seine beiden Hauptfächer einarbeiten muss bzw. soll.

Ein großer Vorteil eines Lehramtsstudiums ist, dass man sich einen eigenen Stundenplan erstellen kann - d.h. man sitzt recht wenig in regulären Kursen (kein Uni-Tag von 8-16 Uhr, wie es in manchen Studiengängen der Fall ist), muss aber dafür in Eigenarbeit lesen, lernen und Vorträge vorbereiten.

Vieles hängt auch vom Bundesland ab, d.h. es bieten sich eigene Recherchen oder Gespräche mit Lehrern und Studenten an.

Ich muss dir in vielem recht geben, auch wenn ich finde dass der Schwierigkeitsgrad immer subjektiv ist (Ich finde z.B. Psychologie gehört nicht zu den "einfachen Fächern") aber hier kann ich dir absolut nicht zustimmen:

also sollte man sich, sofern es irgendwie geht, nicht durch Nebensächlichkeiten wie unnötige Kurse, zusätzliche Arbeit etc. aufhalten lassen. Wenn man sein Studium engagiert angeht und ernsthaft bei der Sache ist, kann gar keine Zeit für diese Nebensächlichkeiten sein

Die Uni ist doch gerade dazu da dass man sich ausprobiert, neues kennen lernt, nicht nur nach Richtschnur geht sondern sein persönliches Profil bildet. Ich habe als Germanistik- und Philosophiestudentin schon Kurse in BWL gemacht, zusätzliche Sprachen gelernt, hab in Sowi und Kommunikationswissenschaften reingeschnuppert, PC-Kurse belegt, Bildbearbeitungsprogramme und Tabellenkalkulation kennen gelernt, verschiedene Praktika gemacht, nen Kurs zu Präsenationstechniken mitgemacht usw. Das gehört offiziell alles nicht zu meinem Studium, aber ich bin sicher dass mir das später im Job mehr hilft als die Theorie. Gerade als Student einer Geisteswissenschaft darf man sich nicht nur strikt an sein Fach halten, sonst geht man unter. Für Lehramtsstudenten mag das nicht so sehr gelten wie für Leute, die in die Wirtschaft wollen, aber es kann dennoch nicht schaden, mal über den Tellerrand hinaus zu blicken. Diese Hetzerei im BA, möglichst schnell fertig werden, möglichst wenig aufhalsen, ist kontraproduktiv.

muss aber dafür in Eigenarbeit lesen, lernen und Vorträge vorbereiten.

Das muss man in anderen Fächern auch.

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@Mandava

Alles nachvollziehbar, was du schreibst, allerdings nur in Bezug auf das alte Studiensystem. Die meisten Studenten sind heutzutage schon mit den Kursen überfordert, die sie regulär in ihren Fächern belegen müssen. Oder warum sind die Quoten der Studenten, die abbrechen oder durchfallen, so hoch? Teilweise scheitern sogar fähige Leute, denen aber der Druck oder der Stress zu groß wird. Wo ist da noch Platz für Kurse abseits der verpflichtenden Veranstaltungen?

Mir wäre es auch lieber, wenn man sich mehr nach Interesse und weniger nach Studienordnung richten könnte - daran haben Politik und Wirtschaft aber kein Interesse. Bildung im Sinne von Charakterbildung und Persönlichkeitsentwicklung scheint jedenfalls keine große Rolle mehr zu spielen. Mein Beitrag soll also die realen Verhältnisse widerspiegeln - dass selbige weit vom Idealzustand entfernt ist, ist mir schon klar, daher kann ich die Einwände gut verstehen.

Wenn ich meine Studienordnung mit der eines Studenten vergleiche, der nicht modularisiert studiert, staune ich, weil er so wenig belegen muss (und sooo wenig Klausuren schreiben muss). Ich jedenfalls vermeide zusätzliche Kurse und belege die, die ich benötige, und die dafür mit höherem Aufwand. Wer Kursthemen tiefgründig behandelt, wird auch im Lateinstudium plötzlich bei Deutsch-Büchern oder Büchern über Kunstgeschichte landen - man kann also durchaus über den Tellerrand blicken, ohne seine Zielstrebigkeit zu verlieren. Die Universität ist für den, der weiß, was er will, nur ein weiterer Schritt zum Ziel, warum also sollte man sich dort länger aufhalten als nötig?

P.S. Natürlich muss man in den meisten Fächern Eigeninitiative ergreifen und eigenständig aktiv sein. Genau das soll das Studium ja fordern und fördern - manche Fächer fordern aber mehr Leistung als andere. Das erkennt man oft auch an den Studentenzahlen bestimmter Fächer. ;-)

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@Draschomat

warum sind die Quoten der Studenten, die abbrechen oder durchfallen, so hoch?

Ich glaube eigentlich, dass der kleinere Teil das Studium abbricht, weil sie mit den Themen überfordert sind. Kommt natürlich aufs Fach an, für Mathe gilt das zB sicher nicht. Aber im Durchschnschnitt ist es eher so, dass der Studiengang anders ist als gedacht, dass Studienleben anders ist als man es sich vorgestellt hat, man mit der Selbstorganisation überfordert ist...und dann gibts noch viele andere Gründe: Krankheit, Geldmangel, Schwangerschaft, Interessenwechsel, Faulheit - um die Parkstudenten nicht zu vergessen....Mathe hat z.B. u.a. auch deswegen so hohe Abbrecherquoten weil es viele als Lückenbüßer nehmen weil es zulassungsfrei ist.

Bildung im Sinne von Charakterbildung und Persönlichkeitsentwicklung scheint jedenfalls keine große Rolle mehr zu spielen.

Du hast in sofern recht, als dass es mit dem BA Studium sicherlich weniger geworden ist. Das soll ja der größte Unterschied sein, dass man sich mit dem Diplom Zeit lassen konnte, mit dem BA/MA System aber nicht (wobei ich keine Vergleichswerte habe, ich habe nie auf Diplom studiert). Aber: Man muss sich die Zeit einfach nehmen/schaffen.

Ich studiere jetzt auch schon seit 4 Jahren und kenne die "realen Verhältnisse" vor allem weil ich aufgrund meiner Praktika schon des öfteren mit Personalern zu tun hatte und ich höre überall das Gleiche: Studenten die ihr Studium durchziehen ohne auch nur einmal nach rechts und nach links geschaut haben, bleiben auf der Strecke.

Vielleicht auch interessant: http://www.zeit.de/campus/2011/02/Studenten-Studienlaufzeit/seite-1

Übrigens: Nur weil jemand etwas mehr macht, als erwünscht, heißt dass nicht, dass er/sie mit dem Fach nicht ausgelastet ist. Im Gegenteil finde ich, dass es von Ehrgeiz zeugt, wenn man immer bemüht ist, sich auch neben seinem Studienfach weiterzubilden und dafür auch mal etwas längere Unitage in Kauf nimmt.

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@Mandava

Letztlich muss man differenzieren, besonders hinsichtlich der Art des Studiums. Ich möchte mein Studium auch nicht auf die Schnelle "durchpressen", weil die Universität eine Lernstätte ist, wie man sie später nie mehr haben wird. Die Zeit sollte man also nutzen und auch genießen - ein ehrgeiziger und lernfreudiger Mensch kommt an einer Uni voll auf seine Kosten. Aber ich möchte auch nicht ewig in der Ausbildung stecken bleiben, besonders wenn ich schon weiß, was ich will, und wenn genügend Arbeitsplätze frei sind. Kein Lateinstudent, der überzeugt davon ist, Lehrer werden zu wollen, wird länger als nötig an der Uni verbleiben - jeder weiß, dass er mit einem Abschluss sehr begehrt sein wird.

Ist das zukünftige Aufgabengebiet unklar und das Studium eher theoretisch und schwammig, sieht die Sache natürlich anders aus. Ich bin froh, dass ich nahezu alles im Lateinstudium Erlernte später anwenden kann - jede Minute, die man sich mit der Sprache befasst, ist eine gewonnene Minute hinsichtlich der späteren Aufgabe als Lehrer. In Geschichte sieht es etwas anders aus, weil man an der Uni sehr wissenschaftlich und vertieft arbeitet, d.h. man lernt viele Einzelheiten, die im Schulunterricht unwichtig sind. In dem Fall hilft mir dankbarerweise das Eigeninteresse, damit ich im Studium motiviert bin, um auch evtl. für die Schule nutzlose Sachen zu lernen.

Problematisch ist es, wenn man im Studium fast nur Dinge lernt, die man später nicht benötigt, oder wenn man Dinge lernt, die einen interessieren, die aber später kein Gehalt einbringen. Gut, dass es bei mir nicht so ist - und ich hoffe, dass es den wenigsten Studenten so ergeht. Dafür muss man halt wissen, was man will, und Vorstellungen davon haben, was die späteren Aufgaben sein werden bzw. sein sollen. Das es nicht immer so einfach ist, wie bei einem Lehramtsstudium, ist klar, und das ist ein großes Problem für viele Studenten.

Ich kenne übrigens auch Leute, die ihr Studium in Rekordzeit absolvieren (wollen). Ich mache das nicht, zumal mein Abschluss - trotz modularisiertem Studium - das Staatexamen ist, also kein Bachelor oder Master. Neun Semester sind demnach die Regelstudienzeit, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass mein Studium etwas länger dauern wird. Weil man eben sonst nicht in die Tiefe der Fächer vordringen kann. Weil man eben sonst nur noch auf das (mehr oder weniger gute) Bestehen der Pflichtkurse hofft und nicht auf das Verstehen des Stoffes - abgesehen davon, dass die "Lebensqualität" deutlich sinken würde. Man kann Ehrgeiz und Zielstrebigkeit schon auch übertreiben.

Entscheidend ist, dass man als Akademiker ein Experte in seinem Fachgebiet ist und mit dessen Inhalte tiefgründig und sicher umgehen kann. Das Fach, die Note und auch die Dauer des Studiums sollten gar nicht so entscheidend sein. Gute Arbeit jeder Art sollte am Ende belohnt werden - in der Realität ist es zumeist leider anders.

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@Draschomat

Mir scheint du setzt zusätzliches Engagement mit einer sehr viel längeren Studienzeit gleich - dem ist ja nicht so. Klar, wenn man ein Auslandssemester macht o.ä. muss man schon mehr draufsatteln, aber ein oder zwei Semester mehr studieren und dafür was vorweisen können lohnt sich halt im Endeffekt. (siehe den link den ich dir gepostet habe). Abgesehen davon dass die meisten die Regelstudienzeit trotz Praktikum und Zusatzkursen trotzdem einhalten können. Aber jeder der heutzutage in die Wirtschaft will - dass gilt nicht nur für Geisteswissenschaftler sondern auch für BWLer, VWLer, Psychologiestudenten und Juraabsolventen - muss mehr vorweisen können als ein Studium in der Regelstudienzeit. Das hat mit den Studieninhalten nicht viel zu tun. Ob die jetzt praxisbezogen sind, oder brauchbar, oder nicht... - wichtig ist was du später mal in deine Bewerbung reinschreiben kannst. Du studierst auf Lehramt, das ist noch was anderes, vor allem wenn man ein gesuchtes Fach wie Latein studiert. Bei dir sind zusätzliche Fähigkeiten kein Muss (obwohl es sicher auch nicht schaden würde. Ich hatte z.B. sehr viele Lehramtsanwärter im Präsentationskurs die das nur für sich gemacht haben, um besser Inhalte vermitteln zu können).

das Fach, die Note und auch die Dauer des Studiums sollten gar nicht so entscheidend sein. Gute Arbeit jeder Art sollte am Ende belohnt werden - in der Realität ist es zumeist leider anders.

Das stimmt leider.

Naja, im Endeffekt wird es jeder schon richtig machen. Wir beide wollen ja auch in eine ganz andere Richtung gehen, vielleicht stimmen unsere Ansichten deswegen nicht 100% überein. Aber wäre ja auch langweilig, wenn es immer so wäre ;)

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@Mandava

Man ist immer sehr von seinem eigenen Fachbereich geprägt - es fällt schwer, verschiedene Studiengänge zu vergleichen oder für das Studium allgemeingültige Aussagen zu treffen. Aber je mehr man sich austauscht, umso besser kann man andere Meinungen nachvollziehen. ;-)

Das Lehramtsstudium ist an sich durchaus abwechslungsreich (das wäre auch nochmal ein wichtiger Aspekt für den Fragesteller): Neben den beiden Hauptfächern hat man wie gesagt noch das ErziehungsWissenschaftliche Studium (EWS), das aus Kursen in Schulpädagogik, allgemeiner Pädagogik und Psychologie besteht. Die beiden Hauptfächer haben dann zusätzliche Abteilungen, z.B. Fachdidaktik. Dort sollte man lernen, wie man Inhalte präsentiert und sie vor allem für Schüler attraktiv macht - es geht also um Präsentationstechniken, PowerPoints, Tafelbilder, Hefteinträge uvm.

Das sind grundlegende Arbeitsweisen, die man als Lehrer in jedem Fall beherrschen muss. Deshalb wundert es mich, dass Studenten allgemeine Präsentationskurse besuchen - entweder machen sie es, um ihr Wissen zu vertiefen, oder sie lernen es in ihren regulären Kursen nicht, was bedenklich wäre (u.a. weil der Fachbezug fehlt). Wobei man sagen muss, dass Bildung grundsätzlich vom Bundesland abhängt - meine Antwort kann deshalb nur für Bayern gelten.

Hoffen wir, dass es jeder möglichst gut macht - uns eingeschlossen. =)

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@Draschomat

Das sind grundlegende Arbeitsweisen, die man als Lehrer in jedem Fall beherrschen muss. Deshalb wundert es mich, dass Studenten allgemeine Präsentationskurse besuchen - entweder machen sie es, um ihr Wissen zu vertiefen, oder sie lernen es in ihren regulären Kursen nicht, was bedenklich wäre

Ich kann ja mal etwas aus dem Nähkästchen plaudern. Ich studiere an der Ruhr-Uni in Bochum, also an einer der größten Unis in Deutschland. Germanistik ist dort laut Zeit Hochschulranking unter den besten 4 des Landes, was ich für den Education-Bereich bestätigen kann (in Bochum hat man im BA dieselben Kurse, egal ob auf Education oder Arts) - in anderen Bereichen finde ich es in Ordnung, aber nicht besonders herausragend (mir fehlt ein bisschen der Praxisbezug).

Der besagte Präsentationskurs war mit ungefähr 60/70 Leuten ganz gut belegt - zum Glück haben wir große Hörsäle. Neben theoretischen Inhalten (wie baut man eine Rede auf, wie gestaltet man eine Präsentation, Rhetorik-Theorie, Analyse von Gestik/Mimik usw. mussten wir 3 mal (Anfang, Mitte, Ende des Kurses) vor dem ganzen Saal sprechen, bez. zum Schluss dann eine Präsentation halten und wurden dabei mit der Kamera aufgezeichnet. Am Ende des Kurses gab es dann von jedem Teilnehmer einen Feedbackbogen. Du hattest also nicht nur den direkten Vergleich von dir auf Video, sondern auch noch 70x schriftliches Feedback wie du auf Leute wirkst. Außerdem hat mir der Kurs unheimlich dabei geholfen, vor vielen Menschen zu sprechen/ Inhalte zu präsentieren und Nervosität abzubauen Damit haben, wie mir erzählt wurde, auch Lehramtsanwärter trotz der Berufswahl Probleme. Theorie ist ja nicht gleich Praxis.

Aber mal was anderes: Weißt du zufällig ob man nach einem regulären Masterstudium auf - Arts die Quali fürs Lehramt nachholen kann?

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@Mandava

Es stimmt, dass viele Studenten Probleme beim Halten von Vorträgen haben - Lehramtsstudenten kann man da nicht ausschließen. Echte Routine gibt es sicherlich erst ab dem Referendariat, denn vorher hält sich die Anzahl der Vorträge doch eher in Grenzen. Da ist es schon vorteilhaft, wenn man sich im Studium von Referat zu Referat steigern kann und bei Gelegenheit zusätzliche Kurse belegt (ein Sprachstudium ist immer ein Vorteil). Wenn man später regelmäßig Unterricht hält, wird die Rolle des Lehrenden aber schnell zur Routine - an der Uni ist man meist noch der Lernende.

Wenn man einen Masterabschluss vorweisen kann, benötigt man hier noch einige Pädagogik- und Psychologie-Kurse (evtl. auch Fachdidaktik), um das Lehramt ausüben zu dürfen. An Privatschulen kann in Mangelfächern sogar der Abschluss an sich genügen - wenn niemand zu finden ist, werden auch Quereinsteiger oder Aushilfskräfte genommen. Das betrifft hier meist Mathe, Informatik, Physik und Latein, evtl. auch Religion und Sport. Wobei es für den Lehrer und auch für die Schüler wohl besser ist, wenn man Pädagogik- und Fachdidaktikkenntnisse besitzt.

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@Draschomat

Aha, also auch in Bayern ein erhöhter Grundschullehrerbedarf in den nächsten Jahren. Ich hab hier auf GuteFrage dazu ne Debatte gehabt :) Interessant, 2015 ist der Bedarf höher als die Absolventenzahlen. Nur für die Realschule siehts net so rosig aus. Naja, trotzdem ist das Lehramt recht zukunftssicher, bundesweit gesehen. Vor allem mit Latein bekommst du sicher ne Stelle. Willst du im MA noch ein drittes Fach dazunehmen?

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@Mandava

Der hohe Grundschullehrerbedarf hat mich auch überrascht - dachte eigentlich, dass diese Zahlen rückläufig seien.

Ich habe mir schon Gedanken zu einem Drittfach gemacht, aber zunächst geht es mir darum, die beiden Hauptfächer bzw. vor allem das Lateinstudium erfolgreich weiterzubringen (bin derzeit im vierten Semester). Mal sehen, wie sich die Situation im zweiten Teil des Studiums gestaltet. Für Geschichte wäre das Drittfach Sozialkunde optimal, wobei da der Bedarf ziemlich gedeckt ist und dieses Drittfach gar nicht mehr so sehr empfohlen wird. Im Blick hätte ich auch noch Philosophie, aber wie gesagt: Erst mal abwarten und die beiden Hauptfächer erfolgreich voranbringen - denn die beiden Fächer sind mir das Wichtigste. ;-)

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@LottaGreaves

Ich sage auch nochmal Danke, sowohl für die gute Frage als auch für die interessante Diskussion als auch für den Stern! =)

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ich habe mir auch überlegt ein doppelstudium zu betreiben, von denen eines ein lehramtsstudium ist, aber dies wurde mir von allen abgeraten, also beschloss ich auf das lehramtsstudium zu verzichten, ja,leider kann man niht alles haben, wobei im nachhinein immer noch die möglichkeit besteht noch etwas anderes zu studieren, was ich bis jetzt, auch noch vorhabe;))

Kannst du natürlich neben bei studieren, allerdings wirst du dann vermutlich eher 12-14 Semester statt 6-7 benötigen.

Kommt drauf an wo du studierst. Ich studier Lehramt in Sachsen und ich hätte nebenbei definitiv nicht die Zeit (und in der Prüfungszeit nicht die Gehirnkapazitäten) um noch was anderes dazu zu studieren.

Naja zu Anfang wirkt es nicht stressig, aber zum Ende des Semesters häuft sich die Arbeit schon. Mir persönlich reichts, ehrlich gesagt. Ich würde nebenbei nichts weiter studieren.