Wer hat Erfahrung -Geldanlage in Teakholz-Plantagen?

44 Antworten

Gerade vor dem Hintergrund der Finanzmarktturbulenzen habe ich mich auch für Holz interessiert. Immerhin ein Sachwert, der nachwächst und der gute Zukunftsprognosen aufweist. Allerdings ist es so, dass fast alle Anbieter ihre Schwächen haben. Ich will nachhaltig investieren und lege daher Wert auf FSC. Das haben von den Anbietern die ich bei Google gefunden habe nur Forest Finance und Life Forestry. Wenn ich mir dann allerdings die Homepages und die Informationen genau anschaue, dann gefällt mir von der Transparenz und der Plausibilität das Life Forestry Angebot besser.

Wer dieses und andere Foren durchschaut stellt fest, dass es offenbar nur Kritikschreiber oder Lobhudler gibt. Wer sich für Holzinvestments oder was auch immer interessiert, der soll sich doch bitte schön selbst informieren. Hab mit mal den Spass gemacht und die Warnliste von Finanztest durchgeschaut. Da stehen Sparkssen, die Postbank, Bausparkassen und alles mögliche sonst drauf. Was kann man damit anfangen? Nichts. Ich habe mit Containerschiffen leider viel Geld verloren. In Solar habe ich zum Glück gar nicht erst investiert. Holz interessiert mich und halte das auch für eine gute Sache. Das Problem für mich ist eher die Laufzeit. Man kommt wohl nur schwer aus der Nummer wieder raus. Aber als langfristige Anlage scheint mir Holz eine spannende Sache. Hat auch gerade ausführlich im Focus gestanden. Ich denke auch, dass man auf Transparenz und überprüfbare Fakten achten muss. Da sieht es bei einigen Anbietern übel aus. Bei Life Forestry verstehe ich zumindest die Berechnung und es gibt aktuelle Plantagenbilder.

Waldanlagefonds bieten die Möglichkeit zum perfekten Kapitalverbrechen. Die Initiatoren können ohne weiteres 50% oder noch mehr der eingesammelten Gelder auf die Seite schaffen ("Unkosten des Fonds") und dann irgendwann in grauer Zukunft unter irgendwelchen Vorwänden (Wetter, Schädlinge, Sturm...) nur einen Bruchteil des Geldes auszahlen. Panama ist weit, sehr weit ... Ich hoffe, dass nicht alle Anbieter von vornherein in betrügerischer Absicht handeln, aber ohne Vorlage eines Wirtschaftsprüferberichts kann man da keine Sekunde drüber nachdenken. Zumal wenn a) das Unternehmen in der Schweiz sitzt, aber den deutschen Markt bearbeitet, b) durch besonders viel und besonders fantastische Werbung auffällt. In dem Fall würde ich jedem Interessenten raten, einfach mal nach danach zu fragen, wie viel von dem investierten Geld denn tatsächlich in die Pflanzung fließen und ob die Zahlen testiert sind? Man wird nichts erfahren. Noch einmal: Wald-Investments klingen so schön logisch und "grün". In der Praxis werden damit die perfekten Betrugsfallen aufgestellt. Siehe auch "Sino-Forest" - darauf ist sogar ein amerikanischer Investmentspezialist hereingefallen (John Paulson) und hat hunderte Millionen Dollar verloren, weil es die bilanzierten Bäume und Flächen schließlich gar nicht gab. Nach meiner sehr subjektiven Schätzung werden in einigen Jahren 90% der Leute, die bislang bei einem Schweizer Unternehmen investiert haben, ein sehr bitteres Erwachen erleben. Vielleicht sogar alle ... Und unter den deutschen Anbieter gibt es vermutlich auch einige, bei denen am Ende "wetterbedingt" nur negative Renditen herausspringen. Dann haben die Anleger 20 Jahre verloren ... da wäre schon mit Festgeld mehr herausgekommen ;)

@GrandCru

Hallo GranCru, da kann ich Ihnen nur recht geben. Die bisher aktiven Firmen in diesem Bereich waren und sind meist wie klassische Schneeballsysteme aufgestellt. Hinzukommt, dass man meist einzelne Bäume erwirbt. Jedoch ist keine Teakplantage homogen. Wer sich mit dem Thema etwas auskennt, weiß, dass es in jeder Plantage auch schlechte Bäume gibt. Das ist völlig normal. Wenn man in einem solchen Bereich dann die Bäume erworben hat, sieht man hinterher alt aus. Fraglich ist für mich wer bestimmt, welche Bäume welchem Anleger zugeteilt werden? Und später dann auch die Organisation Ernte. Wie soll das organisatorisch bewerkstelligt werden, dann die einzelnen Bäume wieder den jeweiligen Anlegern zuzuordnen? Aber wenn man es richtig macht und man seine Hausaufgaben macht, ist das eine geniale Anlageform. Hier ein Blog mit ein paar weiteren Informationen zu diesem Thema .

icspeter hat recht. Anlagen in Tropenhölzer sind immer Teil einer Langfriststrategie. Ich denke, dass auch das gute Gefühl für die Umwelt eine wichtige Rolle spielt. Und dennoch gibt es einiges zu beachten. Zum Beispiel ob für die Plantagen Regenwald abgeholz wird oder ob Brachflächen wieder aufgeforstet werden. Dies ist meines Wissens bei allen serösen Firmen wie Life Forestry der Fall. Vollkommen klar ist, dass eine Renditeberechnung, die 20 Jahre oder noch länger in die Zukunft blickt ins Reich der Spekulation verwiesen werden muss. Aber trotzdem lassen sich die Anbieter vergleichen. Indem nicht nach dem Geld, sondern nach dem Holz geschaut wird. Wieviel Holz springt dabei heraus. Life Forestry rechnet vor, und das können Forstleute bestätigen, dass bei einem Hektar, sprich 30.000 Euro Kosten nach 20 Jahren rund 250 Kubikmeter Teakholz bleiben. Bei der Lignum AG kauft man keine Setzlinge, sondern schon 5 Jahre alte Bäume. Daher gibt es Geld schon nach 15 Jahren. Die garantierte Holzmenge liegt bei rund 200 Kubikmetern, allerdings bei mehr als doppelt so hohem Einsatz von rund 65.000 Euro. Bei der Forest Finance rühmt man sich mit den Mischwäldern, was natürlich auf Kosten des Ertrags geht. Für 25000 Euro gibt es nach 25 Jahren nur rund 100 Kubikmeter vermarktbares Holz. Und diese Zahlen sind überprüf- und vergleichbar und helfen dem Interessenten bei der Entscheidung. Und welcher Holzpreis am Ende tatsächlich herausspringt, das wird die Zukunft zeigen.

Die gedanklichen Ansätze von user Michael Smolka sind durchaus richtig. Allerdings hat er hier viele Details nicht zu Ende gedacht.

1.) Man wird nicht Eigentümer der Plantage. Das ist auch gut so. Denn durch den Erwerb von indivduell nummerierten Bäumen bleibt der Ertrag am Ende steuerfrei. Es handelt sich bei dem Direktinvestment nämlich NICHT um ein Finanzprodukt.

2.) Mein Vertragspartner ist die Life Forestry Switzerland AG, die ihre Bäume von der Life Forestry Costa Rica S.A. erworben hat. Ich finde es gut zu wissen, dass Grund und Boden im Eigentum der Firmengruppe sind. Schlimmer finde ich es, wenn andere Anbieter Bäume von gepachtetem Land verkaufen auf das sie keinen direkten Zugriff haben.

3.) Bei der Renditeprognose muss man wohl unterscheiden. In ihrer Broschüre gibt es ein exemplarisches Modell. Je nach Plantage und Alter können sich die Kaufpreise verändern. Dann erhält man als Kunde auch andere Renditeprognosen. Ich kann allerdings verstehen, dass das für manchen irreführend ist. Auf der anderen Seite hat mir der Life Forestry Berater erzählt, dass sie nicht für jede Plantage eine neue Broschüre drucken können.

Ich bin immer noch überzeugt vom Geschäftsmodell der Life Forestry. Die haben wenigstens viele Infos auf der Homepage. Ich kann die verschiedenen Themen nachvollziehen und habe ein recht hohes Mass an Transparenz. Das bekomme ich von meinem Bankberater für mein Depot nicht annähernd so gut. Und schliesslich ist Life Forestry nachweisbar FSC-zertifiziert. Ich gehe auch davon aus, dass Life Forestry Geld verdient und Gewinne macht. Ich finde das auch gut und richtig. Dann gibt es die Firma nämlich noch lange und solange meine Rendite passt soll es mir recht sein. Schliesslich hast du aber im wesentlichen Punkt den Nagel auf den Kopf getroffen. Wenn man von einer Investition nicht überzeugt ist, dann sollte man es bleiben lassen. Ich kann aber nur anraten, sich Life Forestry und auch die anderen genau anzuschauen und zu überlegen, wie man sein Geld aktuell besser vor Inflation schützen kann. Ökologisch, nachhaltig in nachwachsende Rohstoffe zu investieren gehört sicherlich zu den besten Möglichkeiten sein Vermögen dauerhaft zu sichern.

Sehr gute Einstellung. Habe eine Plantage in Ecuador und eine in Costa Rica im Auftrag laufen. Klar ist das erstmal etwas teurer, aber dafür funktioniert der Service und Planung dann auch. Tip top.

Hallo ich bin neu hier und habe mich extra wegen dieser Frage angemeldet. Hier gilt es grundsätzlich sehr genau zu differenzieren und nicht zu pauschalieren. Zunächst einmal kann man sagen, dass alle Investoren in Sachwerte, ganz gleich ob in Gold oder in Holzplantagen in der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich besser wegkommen, als Aktionäre oder gar Investoren in Zertifikate und Derivate. Das Investment in Holz gibt es schon seit über 100 Jahren und hat sich stets als solides Investment herausgestellt. Erst seit rund 15 Jahren steht diese Anlageform auch in größerem Umfang privaten Investoren zur Verfügung. Die Geschäftsmodelle sind dabei recht unterschiedlich und reichen von Aktien, also Anteilsscheinen bis hin zum Kauf genau nummerierter Bäume. Die Anbieter heißten dabei unter anderem ecoforest, Life Forestry, Lignum, Forest Finance, Sharewood, etc. Seriös sind diese Anbieter zunächst einmal alle. Problematisch für diese Branche ist, dass es einst ein schwarzes Schaf gab, das alle in Verruf gebracht hat. Die Prime Forestry hat nämlich 2006 einen unschönen Konkurs hingelegt. Die heutigen Anbieter sollten jedoch aus dieser Pleite gelernt haben. Renditeversprechen sind dabei natürlich immer skeptisch zu betrachten. Keiner kann wissen, wie der Preis in 20 Jahren liegen wird und was alles passieren wird. Dennoch haben seriöse Anbieter einiges an Sicherheit eingebaut. Das reicht von einer Garantie gegen Verlust der Setzlinge in den ersten Jahren bis hin zu einer juristischen Trennung von Land und Pflanzen, damit auch bei politischen Unruhen die Investition gesichert bleibt. Sicher ist jedoch, dass Holz immer gebraucht werden wird und wer sich die Preisentwicklung der vergangenen Jahrzehnte anschaut darf mit einer Rendite zwischen 3 und im besten Fall sogar 20 Prozent rechnen. Nur die 20 kann keiner garantieren. Wer investiert nimmt immer Risiko in Kauf, zumal eben die lange Laufzeit eine Menge von Unwägbarkeiten mit sich bringt. Bei der Frage der Preise für Setzlinge und Bäume muss genau betrachtet werden, obe es sich um Monokultur, also ausschließlich hochwertiges Holz oder Mischwald mit entsprechendem Ausschuss handelt. Außerdem ist genau zu hinterfragen, wo und wie die Plantagen angelegt werden. Denn je nach geographischer und klimatischer Rahmenbedingungen können Bäume in der Laufzeit mehr oder weniger wachsen und damit Ertrag erwirtschaften. Bei einem Urteil über die Frage ob ein Investment zu teuer oder nicht ist, sollte man daher sehr genau ins Detail gehen. Der zuvor genannte Vergleich der Forest Finance hinkt daher und vergleicht Äpfel mit Birnen. Wer in Holz investiert tut auf jeden Fall etwas gutes für die Umwelt, wenn er nachweisen kann, dass er die entsprechenden Standards berücksichtigt. Diese werden kontrolliert vom FSC. Wichtig ist also, dass der Anbieter über ein FSC-Siegel verfügt. Dieses Siegel mit Prüfnummer läßt sich auch im Internet unter www.fsc-info.org nachprüfen. Vorsicht ist also vor all denen geboten, die eine Zertifizierung behaupten, diese aber nur betrügerisch suggeriert wird. Unsere Recherchen haben jedenfalls ergeben, dass die Life Forestry, ebenso wie fast alle anderen der großen Player zurecht zertifiziert sind. Lediglich die Forest Finance von Harry Assenmacher konnte einer Überprüfung nicht standhalten. das Unternehmen wirbt mit Zertifizierung, nennt aber die Prüfnummer SGS FM/COC-003498 nur auf schriftliche Nachfrage. Eine Überprüfung und Nachfrage haben jedoch ergeben, dass diese Nummer frei erfunden ist. Der FSC hat bestätigt, dass Forest Finance nicht zertifiziert ist.

Die letzten Sätze dieses Beitrags sind INKORREKT - die ForestFinance ist lt. FSC Homepage seit 2007 zertifiziert bis 2014 (unter info.fsc.org bei Certificate holder "Forestfinance" eingeben)

Wem solch eine Falschdarstellung wohl nützt? Ich hätte fast mein Interesse an einem Produkt der Firma aufgegeben wegen dieser Falschinformation (ich bin derzeit noch kein Kunde).

Die Behauptung "Der FSC hat bestätigt, dass Forest Finance nicht zertifiziert ist" ist unzutreffend.

Vielmehr waren die ForestFinance-Flächen sogar die ersten Waldflächen in Mittelamerika überhaupt, die FSC-zertifiziert wurden.

Die Zertifizierungsnummern und jährlichen Berichte sind bei fsc-info.org für jeden einsehbar, die Nummern lauten SGS FM/COC-003498 und SW-FM-004497-B. Neue Flächen werden ebenfalls zertifiziert.

ForestFinance ist zudem seit Jahren stimmberechtigtes Vollmitglied bei der FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V. und arbeitet dort intensiv in den Fachgremien mit.

ForestFinance ist zudem als weltweit erstes deutsches Unternehmen überhaupt mit dem "FSC Global Partner Award" in der Kategorie "Financial Services" ausgezeichnet worden, siehe www.forestfinance.de/Pressemeldung-vom-24-September-2010.1258.0.html?

Ich habe mal über die oben genannten Schweizer Firmen im Handelsregister (databot) nachgeschaut: Life Forestry Switzerland AG hat ein Aktienkapital von 100'000 FR. hat nur einen Verwaltungsrat, der gleichzeitig auch Geschäftsführer ist. ShareWood Switzerland AG hat 200'000 Fr. AK zwei Verwaltungsräte aber hat wegen geringen Geschäftsaufkommen auf die Revisionstelle verzichtet, also keine ordentliche Revision mehr.

Beides Gründe, wegen denen ich diesen Firmen keinen Heller zu Verfügung stellen würde. Punkt.