Was versteht man unter "deontologisch" bzw. "teleologisch"?

2 Antworten

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Bei einem moralischen Dilemma eine deontologische Vorgehensweise an den Tag zu legen, bedeutet, dass man sich nur nach festgesetzten Regeln orientiert und nicht auf das Ergebnis achtet.

Nehmen wir die Folterung eines Terroristen, um herauszufinden, wo er die Atombombe in einer Großstadt versteckt hat.

Ein Mensch, der sich nun für die deontologische Vorgehensweise entschieden hat, wird ihn niemals foltern, da die Folter an sich immer schlecht ist.

Eine teleologische oder konsequentialistisch orientierte Vorgehensweise hat das Ziel im Auge. Die Folterung des Terroristen stellt ein Sonderfall dar, weil man so eventuell Millionen Menschenleben retten könnte. Ja, Folter ist schlecht, aber in diesem Szenario zumindest eine legitime Vorgehensweise.

Fassen wir es also nochmal kurz:

deontologisch: strikt an Regeln festhalten

teleologisch/konsequentialistisch: das Ziel im Auge behalten

Wie du siehst, ist der Utilitarismus, der ja das größtmögliche Glück im Auge hat, teleologisch orientiert. Wenn eine unschöne Handlung oder Tat letztlich etwas Gutes bewirkt, wird man sich dazu entscheiden, sie durchzuführen.

Orientiert man sich zum Beispiel am kategorischen Imperativ von Kant, geht man deontologisch vor.

danke :-) hat mir sehr geholfen die antwort :-) meinst du du könntest mir eventuell nochmal weiter helfen? Also erst einmal - im Utilitarsimus ist Glück der höchste Wert - richtig?

und dann hätte ich noch die bitte dass du mir eventuell noch ein Beispiel zu einer anderen SItuation gibts.. sowas kann ich nämlich überhaupt nicht :s und zwar muss ich die Unterschiede zweischen Regel- und Handlungsutiliatismus in einem Beispiel zeigen können ..

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@caroyoooo

Erst einmal: Konsequenzialismus ist eine Klasse von Ethiken, in die der Utilitarismus fällt, aber nicht die teleologische Ethik, die etwas sehr spezielles ist. Der größte Unterschied zwischen Konsequenzialismus und teleologischer Ethik ist die Unterscheidung wie über das "Ziel" der Handlung gedacht wird. Der Konsequentialist sucht nach dem, was aus seiner Handlung hervorgeht. Also das Ziel seiner Handlung, um daran zu messen, ob er dieses erreichen oder haben will oder nicht. Die teleologische Ethik, die streng genommen die Ethik des Aristoteles darstellt, sieht dieses Ziel als Ursache für das Handeln. Das denkende Wesen, welches sich sein Ziel selbst setzt, weil es dieses für erstrebenswert hält, muss bestimmte Handlungen vollführen, um jenes zu erreichen. Wie sollst du handeln? So, dass deine Ziele, die du dir selber setzt, erreicht werden. Was ist gut? Was deine Ziele herbeiführt. (Es gilt aber zu beachten: Teleologische Ethik kann allgemein aufgefasst werden, als jede Ethik, in der das Ziel oder der Zweck der Handlung der Indikator für gut oder schlecht ist oder speziell auf die Aristotelische Ethik bezogen werden, s.o.)

Das Glück ist dann in der jeweiligen utilitaristischen Schule das höchste, wenn sie hedonistisch geprägt ist. In erster Linie ist der Nutzen das höchste Kriterium, welcher natürlich auch die Erhaltung des höchsten Maßes an Glück bedeuten kann. Handlungsutilitarimus bewertet nach dem Nutzenprinzip die Folgen verschiedener Handlungen in EINER BESTIMMTEN Situation. Der Regelutlitarimus untersucht Regeln bzw. ihre Modifikationen nach dem Nutzen Prinzip. Was sollte gelten: Sollte man lügen? Sollte man manchmal lügen? Sollte man nie lügen? Welche Regel hat den größten allgemeinen Nutzen? ("Allgemein" [für wen?] und Nutzen [für welchen Zweck?] muss natürlich vorher definiert werden)

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deontologisch : Der gute Wille entecheidet.

teleologisch: Zielgerichtet, das Ergebnis ist entscheident.