Was soll ich tun wenn jemand den ich mag neben mir weint?

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Nun, ich bin selbst Asperger-Autistin. Wenn Du Klarheit haben möchtest, ob Du Autistin bist oder nicht, recherchiere. Mach nicht einfach nur Tests zum Ankreuzen im Internet. Lies darüber, sprich mit Deinen Eltern über Dich als Baby, Kleinkind und lies alte Zeugnisbeurteilungen. Autismus, so er vorliegt, ist angeboren.

Traten die "autistischen Neigungen", wie Du sie nennst, später auf, könten es erworbene autistische Züge sein. Es kann sich aber auch um etwas vllig anderes handeln.

Kläre den Verdacht bei einem auf Autismus spezialisiertem Psychiater ab- und nur da. Wenn Du mehr Informationen möchtest, geh in Foren, wo mehr Autisten schreiben, zum Beispiel aspies.de und dort kannst Du ausfühlicher über das schreiben, was Du von all Deinen Verhaltensweisen dem Autismus zuordnest, nach Adressen von Diagnostikern fragen und Dich mit weiteren Autisten austauschen.

Zu Deiner Frage:

Wenn jemand weint, fragst Du einfach, was los ist und reichst der Person ein Taschentuch. Sprich ruhig und behutsam. Reagiert die Person nicht, frage nach, ob sie lieber allein sein möchte oder ob Du sie in den Arm nehmen darfst. Meist platzt es dann aus dem anderen Menschen heraus, warum er weint und er dreht sich in Deine Richtung und streckt die Arme aus für die Umarmung. Nur in sehr seltenen Fällen schickt Dich ein Mensch weg, wenn er neben Dir weint. Denn- wenn jemand neben Dir sitzt und mit Weinen anfängt, sucht er ja Trost bei Dir... wer allein sein will, weint auch alleine.

Aber- weil jeder Mensch anders ist, wirst Du keine für alle Menschen zutreffende Antwort finden. Egal ob Du Autistin bist oder nicht... Aber wenn die, die neben Dir weinen Dich kennen, wissen sie ja, wie Du bist. Ist es Autismus, ist es angeboren und war nie anders- somit sind sie es gewohnt, dass Du nicht (für sie angemessen) reagierst und hätten schon lange vorher darauf kommen müssen, wenn sie Deinen trost wollen, müssen sie es sagen.

Dir nahestehenden menschen kannst du einfach mal sagen, dass Du zur Zeut viel um die Ohren hast, solltest Du mal nicht bemerken, dass es ihnen nicht so gut geht, tut es Dir Leid, bitte sie einfach, Dir direkt zu sagen, was mit ihnen ist, wenn sie von Dir daraufhin etwas erwarten.

Glaub mir, das ist auch bei einigen Nicht-Autisten so. Ich zum Beispiel habe mit so etwas auch ziemliche Probleme. Meist sitze ich auch einfach daneben und warte, ob die Person alles bei mir raus lassen oder es für sich behalten will. Wenn meine Freundin über etwas bestimmtes klagt, versuche ich, ihr hilfreiche Tipps zu geben.

Weiß deine Freundin von deinem Autismus? Ich denke, sie wird es dir - aber auch wenn nicht - nicht übel nehmen, wenn du sie nicht trösten kannst. Versuch einfach, für sie da zu sein und ihr zu zeigen, dass ihr Wohl dir am Herzen liegt. Zum Beispiel, wenn du neben ihr sitzt, drehe dich in ihre Richtung. Wenn dir die Situation irgendwie komisch vorkommt, weil du nicht weißt was du sagen sollst, sag vielleicht so etwas wie "Sag mir, wenn ich was für dich tun kann." Oder "Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst." Das zeigt ihr, dass du ihr helfen möchtest, aber auch etwas überfordert mit der Situation bist. Sie wird dir da bestimmt nicht böse sein. :)

Nichts zu tun und einfach da zu sein ist meistens das Richtige. Du machst es also richtig.

Mit Kommentaren und Ratschlägen kann die weinende Person im Moment eh nichts anfangen. Umarmungen sind völlig fehl am Platz, außer es handelt sich um eine sehr gute Freundin die das wirklich angenehm findet. Sonst machst du es nur noch schlimmer. Schließlich will man bei allen Problemen der Welt nicht auch noch ungebeten angefasst werden.

Bleib also daneben sitzen, warte ob sie etwas sagt und höre ggf. lieb zu.

Wenn du die Person gut kennst nimm sie in den Arm und frag sie einfach warum sie weint. Und tröste sie indem du sagst, dass alles wieder gut wird

Wenn du nicht trösten kannst, dann lasse es eben. Erzwingen kannst du nichts.