Was nehmen wir eigentlich wahr?

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Eines Tages erkennst du, daß Wahrnehmen und Erschaffen ein und dasselbe sind. Bis es so weit ist, nimmst du getrennt wahr. Du erlebst, was du denkst. Der Gedanke erschafft die Realität. Jeder Mensch erschafft seine eigene Realität. Doch zuerst identifizierst du dich mit dem gedanklichen Ich – dem Ego, welches im Grunde kein echtes Bewußtsein besitzt. Es ist nur ein erdachtes Ich, welches für die getrennte Wahrnehmung zuständig ist.

Ein Ganzes kann sich nicht selbst wahrnehmen. Gäbe es auf dieser Erde nur eine einzige Farbe, dann gäbe es überhaupt keine Farbe. Erst eine zweite Farbe läßt unterscheiden. Deshalb wird hier in dieser dualen Welt alles mehrmals erscheinen müssen, um erkannt werden zu können. Bewußtsein geht in die Form, um durch die Form sich selbst zu erleben und zu erfahren.

Du kommst auf die Welt und du weißt überhaupt nichts. Alles mußt du erfragen. Und so lebst du eines Tages mit Antworten auf deine Fragen. Diese Antworten sind nicht von dir. Du glaubst alles, was man dir sagt. Und so entsteht eine Welt aus lauter Antworten auf deine Fragen. Gleichzeitig beginnst du, eigene Erfahrungen zu machen. Diese werden ebenfalls als Wissen gespeichert, sind jedoch nicht erfragt – also keine Antworten.

Dise selbstgefundenen Antworten haben eine weitaus stärkere Kraft im Bewußtsein bei der Erschaffung von Realitäten. Durch immer mehr Erfahrung wird diese Energie zusehends dominant. Konflikte zeigen sich, wenn selbstgemachte Erfahrungen auf bestehende Antworten treffen. Dies ist die Zeit der Pubertät. Deine Erfahrungen verdrängen die einst erhaltenen Antworten anderer. Du wirst dir jetzt bewußt.

Du erschaffst bewußt eigene Realitäten, die auf andere Weltanschauungen treffen. Mutter und Vater sind die ersten, die das bemerken. Doch auch deine Umwelt beginnt, dich als Individuum wahrzunehmen. Das ist die Evolution des Denkens, welches du nie gelernt hast. Kaum ein Mensch hat jemals das Denken gelernt. Es denkt einfach eines Tages von selbst in dir.

Und so lange du noch nicht weißt, wer oder was da im Grunde denkt, so lange geschieht dir das Denken. Du bist es nicht, der da denkt. Du glaubst nur, daß du denkst, weil man es dir so gesagt hat. Die überwiegende Mehrheit der Menschen lebt in diesem illusionären Zustand. Sie sind noch unbewußt. Sie sind nicht wirklich anwesend im Körper.

Beobachte dein Denken, wie es oft nur um Probleme kreist. Das ungeübte Denken ist sich nicht bewußt, daß es diese Probleme erst selbst erschafft, indem es Ereignisse vorwegnimmt, die noch gar nicht eingetroffen sind. Und dann reagiert der Verstand auf sein selbsterzeugtes Problem, und weiß nichts davon. So entsteht eine ständige Quelle von Frust und Leid.

Ursache davon ist, daß der Verstand nichts von seiner Quelle weiß. Er ist Teil dieses unbeschreiblich umfangreichen Bewußtseins, aus welchem die gesamte Materie hervorgeht. Der Verstand kann es nicht begreifen, und so hat er sich zum Meister aufgespielt und behauptet, er sei die Quelle. So lebt zur Zeit ein großer Teil der Menschheit, und weiß nichts davon.

Diese Menschen werden dieses hier Geschriebene sofort als Schwachsinn abtun, da aus ihnen nur das Ego-Bewußtsein spricht und auch die Welt so beurteilt. Und jetzt zu deiner Frage, was du wahrnimmst. Solange du nicht weißt, wer du bist, weißt du auch nicht, wer da wahrnimmt. Der Verstand erklärt dir die Welt, und seine Sicht ist nicht einmal fünf Prozent des Ganzen.

Doch irgend etwas hat dich zu dieser Frage veranlaßt. Der Verstand kann es nicht gewesen sein, da er ja sofort darüber nachgedacht hat. Wüßte er es, hätte er nicht gefragt. Demzufolge stammt die Frage von einer anderen Bewußtseinsebene. Und diese Ebene liegt tiefer als das Denken selbst. Für den Verstand ist diese Ebene das Nichts, da dort ewig Stille herrscht.

Herzliche Grüße

Diese Antwort verdient definitiv die Auszeichnung der besten Antwort! Ja, haargenauso sehe ich es auch.

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Ich bin ohnehin der Überzeugung, dass sich Realität und Bewusstsein nicht voneinander trennen lassen. Realität ist Bewusstsein und Bewusstsein ist Realität. Es gibt keine Realität außerhalb des Bewusstsein. Alles, was wir wahrnehmen ist Bewusstsein, bzW. Qualia im Bewusstsein, Farbe ist Qualia und kein Ding ansich, genau wie alle anderen Dinge, die wir wahrnehmen.

Es ist doch im Prinzip egal ob wir in einer"matrix" leben oder nicht. Für einen menschen stellt sich das als wahr herraus, was er fühlt oder empfindet. Dies kann aber auf unterschiedliche arten und weisen geschehen zum Beispiel nimmt ein Optimisst seine Umwelt ganz anders wahr als ein Pessimisst aber im eneffekt ist dash glas bis zur hälfte gefüllt (nicht voll/leer) so hat jeder verschiedene Blickwinkel aber die ist Tatsache ist immer gleich! Die Quelle für diesen Blickwinkel befindet sich unserem Gehirn und wird geprägt durch negative und/positive Erfahrungen die wie im Laufe unseres lebens sammeln. Somit kann man auch sagen je älter wir werden desto anders nehmen wir unsere Umwelt wahr.

natürlich gibt es im leben eines menschen auch momente die wir nicht wahr haben wollen und unserer Gehirn täuscht uns vor das dass auch alles nur ein Traum sein muss (verlust eines geliebten menschen) aber selbst dass müssen wir wohl oder übel irgendwann als die realität anerkennen

hoffe das ist so ein bischen das worauf du hinaus wolltest!

Hallo yoshi

Mir geht es da ähnlich wie dir, wenn ich mir die Gesellschaft und noch besser den Bekanntenkreis so anschaue. Jeder macht jeden Tag dasselbe, ohne irgendetwas in Frage zu stellen und wenn es um ernste Themen geht, da haben doch die meisten die Scheuklappen drauf. Hauptsache seine Ruhe haben und bloß nichts hinterfragen. Ich sage immer: Man muss gegen den Strom schwimmen, um an die Quelle zu gelangen (Konfuzius). Die meisten sind doch oberflächlich. Wenn man alternative Denkansichten hat, steht man doch meisten eher alleine da. Ist traurig, aber wahr.

Hallo! Ist jemand da draußen? Also im Ernst, diese Frage kann niemand beantworten. Ich denke aber, dass ich existiere und ebenso die Umwelt (in welcher Form auch immer).