Was machen "Präsenzkräfte" in Seniorenwohnheimen? Wie wichtig ist deren Tätigkeit?
Ausser den "Pflegefachkräften" werden auch Mitarbeiterinnen benötigt, die sich darum kümmern, die Bewohner zu beschäftigen, zu fördern und zu fordern, sie anzuregen zu verschiedenen Aktivitäten. Bevor meine Mutter wegen Alzheimer Demenz die letzten Jahre in einem Pflegeheim verbrachte, wo sie 2008 verstarb, waren die dortigen Senioren sich selbst überlassen und dösten zwischen den Mahlzeiten häufig stumpfsinnig und apathisch vor sich hin. Das war erschreckend anzusehen und mitzuerleben!!!
Das soll sich durch den Beruf der "Präsenzkraft" ändern, sie wird in der Praxis auch als "Betreuungskraft", "Alltagsbegleiter" bezeichnet. Wer weiß, ob es dafür verbindliche, gesetzliche Stellenbeschreibungen und Aufgabenfestlegung gibt?? Der Stellenmarkt wird dominiert von den kirchlichen Trägern der Seniorenheime und die bezahlen für diese wichtige Tätigkeit nur etwa 10 € brutto pro Stunde. Soviel verdienen hier auch die Putzfrauen!
Meine Frau interessiert sich für diese Tätigkeit, aber ich empfinde die Bezahlung als eine Verhöhnung!! Wie steht Ihr dazu??? Danke im voraus.
GLG Laecheln2007
2 Antworten
Das ist eine schöne Entwicklung, da die Pflegekräfte in aller Regel nur für die pflegerischen Tätigkeiten genug Zeit haben. Für persönliche Gespräche hinsichtlich der Gefühle, Gedanken, Nöte und psychischen Verfassung bleibt dem Pflegepersonal in Altenheimen auf Grund des Pflegeschlüssels und dem daraus resultierenden Personalmangel, nur sehr selten die Zeit. Es ist schön, dass jetzt dafür Alltagsbegleiter geschaffen werden, damit Senioren im Heim unter vielen Menschen nicht vereinsamen müssen, wie das bisher häufig der Fall ist. 10 Euro/Std finde ich einen guten Lohn dafür, weil es viele Menschen gibt die für weit weniger viel härter arbeiten müssen, oftmals unter Zeitdruck oder im Akkord. Das fällt aus logischen Gründen bei dem Alltagsbegleiter weg, da er sich an den Rhytmus und die Gewohnheiten des SeniorenIn anpassen muss.
Seniorencoach
Du meinst bestimmt den Beruf "Betreuungsassistent". Die Pflegeheime können seit 2009 bei Demenzkranken zusätzlich 100,- oder 200,- € nach einem Gutachten des MDK erhalten, sind dann verpflichtet dafür die Betreuungsassistenten zusätzlich zum Pflegepersonal einzustellen.
Ziel war es, Demenzkranke in Heimen besser zu betreuen, weil den üblichen Pflegekräften dafür die Zeit fehlt. Außerdem ging es darum, einen neuen Beruf für ältere Langzeitarbeitslose zu schaffen.
Betreuungsassistenten müssen eine kürzere und einfachere Ausbildung als Pflegehelfer machen. Sie dürfen nicht pflegerisch tätig werden, sondern müssen in der Betreuung arbeiten. Sie haben Anspruch auf eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit.
Das Gehalt ist relativ niedrig. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass hier eine relativ einfache und kurze Ausbildung vorliegt. In der Praxis wird der Beruf hauptsächlich von Menschen ausgeübt, die aufgrund ihres Alters (nicht der vorherigen Qualifikation) kaum eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben.
Etwas mehr verdienen Pflegehelfer, die jedoch eine einjährige Vollzeitausbildung absolvieren müssen.