Was kann ich bei Langzeitarbeitslosigkeit in den Lebenslauf schreiben?
Hi ihr Lieben,
brauche eure Hilfe. Mein Freund möchte sich als Produktionshelfer oder Lagerarbeiter bewerben. Beziehungsweise schreibe ich seine Bewerbung, da er Legastheniker ist. Das war jedoch nicht das einzige Problem. Er ist 43 Jahre, hat lediglich einen Hauptschulabschluss, keine Ausbildung, hat sich all die Jahre mit Hilfsarbeiten durchgeschlagen und ist nun seit vielen Jahren Arbeitslos. Bin echt am verzweifeln, wie man das gut verkaufen soll...Er hat in allen möglichen Bereichen gearbeitet vom Bau bis zum Saison-Produktionshelfer. Wie soll ich nun die Langzeitarbeitslosigkeit umschreiben? "Selbstfindungsphase ist schlecht - da weiß jeder was gemeint ist. Selbstständigkeit? Auslandsaufenthalt geht auch nicht, da er keinerlei Fremdsprachenkenntnisse hat.... Hat sonst noch jemand Ideen? Es geht um seine Zukunft. Er ist verzweifelt, weil ihn mit diesen "Voraussetzungen" niemand will und langsam resigniert er.... Ich will ihm doch so gerne helfen :-( Wäre schön, wenn ihr ein Teil der Hilfe sein würdet.
9 Antworten
Ganz ehrlich, ich würde bzgl. der Langzeitarbeitslosigkeit keine Lügen ausdenken, sondern die Wahrheit positiv zu kleiden, damit es nicht negativ auffällt.
Kannst ja ungefähr so schreiben:
Seit (Jahr) bin ich leider arbeitslos, trotz meiner Bemühung eine neue Arbeitsstelle zu finden....(der Rest bleibt dir überlassen...)
Hallo,
Ich weiss, dass die Frage 3 Jahre alt ist, aber in den Zeitungen gibt es viele Jobs im Lager-/Produktionsbereich, man kann einfach anrufen und vorbeikommen, man muss keine Bewerbung schreiben. Die sind Leihfirmen, aber besser als nichts.
Hat er jetzt Arbeit?
Meine Erfahrung sowie auch meine feste Meinung ist, dass man am besten mit Ehrlichkeit und Offenheit agiert. Es gibt keine nette Umschreibung für Arbeitslosigkeit. Und irgendwas zu erfinden ist Täuschung. Bringt doch nichts. Ich sage immer, man weiß nie wer die eigene Bewerbung liest und wie diese Person Dinge bewertet. Jeder Mensch ist anders und beurteilt anders. Daher bin ich auch der Überzeugung, dass es keine 'optimale' Bewerbung gibt. Die Leute machen sich da immer total verrückt. Man sollte so sein, wie man ist, sich nicht verstellen, künsteln, oder Dinge schön reden. Außerdem denke ich mir, eine Firma, die einen nicht einstellt, wegen solcher Lapalien, in der will man selber auch nicht arbeiten. Also viel Erfolg, wird schon werden!
Oje, ich verstehe, dass Du verzweifelst. Mal sehen, was gibt es denn Positives zu vermelden:
Legastheniker - nein, ist schlecht.
Keine Ausbildung - schlecht
Hauptschulabschluss - Immerhin etwas.
Vieles schreibst Du gar nicht: Ist er gesund, kräftig, belastbar, freundlich, hilfsbereit, zuverlässig, pünktlich? Das wären immerhin ein paar gute Eigenschaften.
Altersmässig kommt er auch langsam in den Bereich, wo es nicht einfacher wird.
Vielleicht sollte er einen Aufbaukurs machen, damit er wenigstens Lesen und Schreiben kann (Du schreibst auch nicht, wie schlimm die Legasthenie ist. Ich kenne zwei Legastheniker, die können ganz gut Lesen und Schreiben, auch wenn sie ewig lange dazu brauchen, andere können das gar nicht.)
Und rein technisch: Hat er einen Führerschein? Oder einen für Flurförderfahrzeuge (Gabelstapler usw.)? Das wäre auch ein Pluspunkt, die Dinger brauche die im Lager IMMER).
Viel Erfolg!
Danke für das Verständnis und die Hilfe. Er braucht zum Lesen und Schreiben ewig und schreibt es dann noch falsch... Führerschein und Gabelstaplerschein hat er. Lege auch immer Kopien bei. Eine drei Monatige Weiterbildung zum Servicefachlogistiker hat er. Bringt aber anscheinend alles nichts... Ich versuche es jetzt halt mal mit Ehrlichkeit. Nach dem Motto: Aufgrund meiner langen Arbeitslosigkeit wollte mich bisher zwar niemand, wäre aber dankbar wenn Sie mir eine Chance geben würden (Sinngemäß).
Gar nicht umschreiben, was soll das bringen? Die Tatsachen auf den Tisch und unterstreichen wie schwer es eben ist so endlich einen Arbeitsplatz zu finden. Ich würde betonen das man mit der Sache ehrlich umgehen will und nur begründen warum es so lange keinen Erfolg gegeben hat. Das kann man dann ein wenig "umschreiben". Alles andere, also Ausland, Selbstfindungsphase .. sry.. da würde ich die Bewerbung zuklappen und die nächste in die Hand nehmen.
Ein guter Tipp ist aber auch in Betriebe zu gehen und um ein Praktikum zu bitten, einfach ohne Bewerbung auf und los. Nun kann er zeigen wie er sich engagieren will und mit seiner Arbeit überzeugen.
Danke für eure Antworten. Natürlich sollte es so sein, dass Ehrlichkeit am besten ankommt. Ist aber wohl nicht so. Habe es ja schon probiert, aber so nimmt ihn ja keiner... Eine Bekannte erzählte nun, dass sie auch über ein halbes Jahr keinen Job fand, bis sie im Lebenslauf schwindelte und was anderes als "Arbeitssuchend" rein schrieb. Dann wurde sie sofort genommen. Plan A hatte ich also versucht - ohne Erfolg. Nun dachte ich eben, dass Plan B zum Einsatz kommen könnte. Mir fällt eben nur nichts ein, was glaubwürdig klingen würde.