Was ist eine unpolare Atombindung?

5 Antworten

unpolare Atombindung bedeutet einfach dass die eletronen, die binden, nicht zu einem atom hingezogen werden polare Atombindung werden meistens mit einem keil gekennzeichnet wo hingegen unpolare Atombindung mit einem strich

Hi,

also: Eine Atombindung entsteht, wenn sich mindestens zwei Atome miteinander verbinden und dabei mindestens ein Elektronenpaar teilen. Im Gegensatz zu einer Ionenbindung kommt es also nicht dazu, dass ein Atom ein Elektron an ein anderes Atom abgibt (wodurch Ionen - positiv geladene Kationen und negativ geladene Anionen - entstehen), sondern die Bindungselektronen werden im Grunde von beiden Atomen gleichzeitig genutzt. Sie gehören also sowohl zu dem einen Atom als auch gleichzeitig zu dem anderen.

Beispiel Wasserstoff: Ein Wasserstoffatom besitzt ein Elektron in seinem einzigen, dem 1. Hauptenergieniveau (HEN). In das 1. HEN passen maximal zwei Elektronen. Um eine ähnlich stabile Elektronenanordnung wie das Edelgas Helium zu erlangen, fehlt dem Wasserstoffatom also ein Elektron. Wenn sich nun zwei Atome Wasserstoff so weit einander annähern, dass sich ihre Kerne und Atomhüllen wechselseitig beeinflussen, dann kommt es zu einer Bindung der beiden Atome. Wissenschaftlich inkorrekt, aber anschaulich ausgedrückt kannst du dir vorstellen, dass beide Atome ihr Elektron in einen Topf werfen, zwischen sich stellen und beide nun behaupten dürfen, der Topf mit den beiden Elektronen gehöre jedem von ihnen.

H• + •H ---> H-H

Andere Bezeichnungen für Atombindung sind übrigens "Elektronenpaarbindung" oder "kovalente Bindung". Erstere dürfte jetzt klar sein, denn die Bindung kommt zustande, weil mindestens ein Elektronenpaar geteilt wird (s. Wasserstoff). Die andere Bezeichnung geht darauf zurück, dass hierbei die Außenelektronen eines Atoms, die man auch als "Valenzelektronen" bezeichnet, miteinander zusammenarbeiten - Kooperation von Valenzelektronen: Kovalente Bindung.

Doch nun zu deiner Frage. Wie gesagt, teilen sich die Bindungspartner die Bindungselektronen. Aber - wieder bildlich gesprochen - trotzdem versuchen die Atomrümpfe das bindende Elektronenpaar zu sich zu ziehen. Das ist quasi so, als würden sie sich um den Topf mit gemeinsamen Elektronen streiten und versuchen, das Ding zu sich zu ziehen. Dieses Phänomen bezeichnet man mit dem Begriff "Elektronegativität" (EN). Die Elektronegativität ist ein Maß für die Stärke, mit der ein Atom ein bindendes Elektronenpaar zu sich heran ziehen kann.

Tja, wenn du die Definition für die Elektronegativität aufmerksam liest, dann kannst du herauslesen, dass die Atomrümpfe offenbar unterschiedlich gut darin sind, diese bindenden Elektronenpaare zu sich heran zu ziehen. Das ist tatsächlich so. Sauerstoff zum Beispiel hat eine EN von 3,5. Wasserstoff hat dagegen eine EN von 2,1. Wenn also zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom ein Wassermolekül bilden

H• + •O• + •H ---> H-O-H,

dann zerrt das Sauerstoffatom an jeder einzelnen Bindung zu den beiden Wasserstoffatomen mit einer Stärke von 3,5, die Wasserstoffatome können dem nur die Stärke von 2,1 entgegensetzen. Das heißt, dass der Sauerstoff beide Bindungen stärker zu sich heran zieht und damit von den Wasserstoffen weg. Wenn aber ein Teilchen negative Ladungsträger (und nichts anderes sind Elektronen) stärker zu sich heran zieht, dann wird dieses Teilchen insgesamt etwas negativer. Umgekehrt wird ein Teilchen etwas positiver, wenn negative Ladungsträger von ihm weggezogen werden. Logisch? - Logisch! Und genau das passiert im Wassermolekül: Der Sauerstoff zieht die beiden bindenden Elektronenpaare stärker zu sich heran und wird dabei teilweise negativ geladen (er hat eine negative Teilladung bzw. Partialladung), während die beiden Wasserstoffatome eine positive Partialladung erhalten, weil das bindende Elektronenpaar von ihnen weggezogen wird. Damit ist die Bindung aber nicht mehr gleichmäßig zwischen den Bindungspartnern verteilt. Es bilden sich Pole, nämlich ein teilweise positiv geladener Pol und ein teilweise negativ geladener Pol. Darum bezeichnet man eine solche Situation als "polare Atombindung", klar?

Naja, was dann eine "unpolare Atombindung" ist, dürfte wohl einleuchtend sein: Wenn zwei Bindungspartner gleich stark (oder wenigstens fast gleich stark) an einem bindenden Elektronenpaar ziehen, dann kommt es nicht zu dieser Ungleichverteilung der Bindungselektronen; es entstehen keine unterschiedlichen Partialladungen, keine Pole, die Bindung ist unpolar! Es kommt also letztlich auf die Differenz zwischen den EN-Werten der Bindungspartner an, ob eine unpolare oder eine polare Atombindung (oder im Extremfall eine Ionenbindung) vorliegt. Grob kannst du sagen, dass bei einer Differenz der EN-Werte zwischen 0 und 0,4 eine unpolare Atombindung vorliegt. Zwischen 0,5 und 1,2 eine polare Atombindung, zwischen 1,3 und 1,7 eine stark polare Atombindung und ab einer EN-Differenz von 1,8 liegt eine Ionenbindung vor.

So, ich hoffe, das war ausführlich genug...

Also durch diesen Text habe ich echt endlich einmal ALLES verstanden! Danke

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vielen Dank, ich hab nun auch alles verstanden! :)

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Herzlichen vielen Dank auch von mir!

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Vielen Dank, jezt versteh ichs auch

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Danke auch von mir....!

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Die Atombindung ist eine Form der chemischen Bindungen und ist als solche für den festen Zusammenhalt von Atomen in vielen chemischen Verbindungen verantwortlich.

Die Atome sind nicht polarisiert. Bsp.: H2 Beide Bindungen sind Elektronenpaarbindungen.