Was ist ein Bausparvertrag? Bitte einfach erklären!

8 Antworten

Du sparst über Jahre hinweg immer ein & denselben betrag im Monat:) Am Ende der Laufzeit (außer du kündigst vorher) kannst du dir dein gespartes GEld auszahlen lassen & einen neuen Vertrag machen :)

Du wolltest eine einfache Erklärung, dann versuche ich das mal ganz einfach und ohne den ganzen Schnickschnack mit Bedingungen etc. Als Bausparvertrag bezeichnet man einen Sparvertrag zwischen dir und einer Bausparkasse. Jede Bank hat in der Regel eine eigene Bausparkasse oder zumindest einen festen Vertragspartner. Du erklärst dich per Vertrag bereit über einen festen vereinbarten Zeitraum die Rate X zu zahlen und erhälst dafür einen garantierten Ansparzins. Dieser liegt in aller Regel bei 1-1,5 % pro Jahr. Hinzu kommen pro Jahr noch ca. 8,8 % Prämie vom Staat auf maximal 512 € Jahressparbetrag. Das ist nicht viel. Verdienst du über 25.600 € brutto im Jahr, dann erhälst du diese Prämie nicht.

Ein Bausparvertrag ist vertragsgemäß zunächst mal an ein späteres Darlehen gekoppelt. Das bedeutet z. B. du möchtest 10.000 € Darlehen haben, dann musst du selber grob 50 % ansparen, damit du das Darlehen bekommst. dieses Darlehen darf nur und ausschließlich für wohnwirtschaftliche Zwecke genutzt werden und nicht für den Kauf von einem Auto, Fernseher oder sonstigen Konsumgütern.

Um es mal klar zu schreiben. Du bekommst für das Sparen 1,5 % maximal an Zinsen plus eventuelle Zuschüsse und sollst dann im Gegenzug für das Darlehen 3 oder 4 % Zinsen zahlen. Alles in allem also völliger Quatsch. Da gibt es entschieden Besseres.

  • Du hast den Bonus vergessen, der zu den Zinsen 1-1,5% dazu kommen kann
  • 8,8% auf 512 sind 45,06 einfach nur dafür, dass jemand spart - wenig ???
  • 25.600 EUR sind z.v.E., nicht Brutto !

Man bekommt für einen frei verfügbaren Ratensparvertrag mit bis zu 4% Zinsen nach Anbieter, 8,8% staatliche Förderung, das ganze noch mit einem Darlehensanspruch ab 1,90% und 100% sicher völlig unabhängig von Börse und Zinsniveau und unabhängig von der staatlichen Bankensicherung. Das ist sowas von schlecht ! Da nehm ich doch lieber das Sparbuch für 0,5% oder den Rentenfonds mit möglichen Schwankungen für 2,3% ;-)

@Candlejack

Vielen Dank für deine Ergänzungen, sorry hierfür. Ist schon ein tolles Produkt. Auch, wenn du es nicht glauben magst, es geht tatsächlich erheblich besser, aber was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Frei verfügbar? Für wohnwirtschaftliche Zwecke verfügbar und nach welcher Laufzeit? Was für jemanden das Richtige ist, das muss man herausfinden, aber nicht jemandem aufs Auge drücken, weil ich leider keine andere Möglichkeit habe und die Produkte fehlen. Der Fragesteller wollte eine ganz einfache Erklärung ohne Schnickschnack und ganz verständlich und die hat er bekommen.

@Berater1966

Ein Bausparer KANN ein tolles Produkt sein, je nach Kunden. Dass ist dann im Gespräch zu entscheiden. Aber grundsätzlich zu sagen, dass es Quatsch ist und es Besseres gibt, ist eben genauso Käse wie das Ding grundsätzlich hoch zu jubeln. Wenn Du den Bauer auf mich beziehst, darfst Du Dir sicher sein, ich kenne vieles. Wenn der Bauer sich auf den Kunden bezieht: es ist unsere Aufgabe, dem Kunden tolle Dinge näher zu bringen und verständlich zu machen, die er nicht kennt. Woher soll er sie auch kennen ?

Bausparguthaben ist nicht grundsätzlich an wohnwirtschaftliche Zwecke gebunden und hat nicht grundsätzlich feste und lange Laufzeiten. Vorurteile, die ich immer wieder entkräfte.

Die einfache Antwort ohne viel Schnickschnack hatte leider einige Lücken. Und manche Dinge sind eben nicht ganz so einfach zu erklären. Ich höre auch oft von Kunden, ich soll jetzt mal Fonds oder Börse in 2min und 3 Sätzen erklären. Geht leider nicht, tut mir leid. Nimm Dir als Kunde die Zeit oder lass es !

@uncutparadise

Das kommt davon, wenn zwei einen Laptop nutzen und man die Cookies nicht regelmäßig löscht... Die Antwort war von mir. Naja.

@uncutparadise

Nicht gleich auf den Schlips getreten fühlen-:)). Und mit dem Bauern meinte ich niemanden, sondern es war es war allgemein gemeint. Ich maße mir nicht an über andere zu urteilen. Ich mache das Ganze jetzt schon fast 20 Jahre und leider habe ich es zu oft erlebt, dass immer wieder Bausparverträge verkauft werden, wo sie definitiv nicht gebraucht wurden. Die alten Verträge von früher waren da noch was ganz anderes. Man studiert und lebt Mathematik und bekommt in all den Jahren den Eindruck, dass all das gelernte angeblich nicht stimmt? Sorry, Mathematik lügt nicht. Es ist sicherlich so, dass am Ende eines jeden Gespräches der Kunde selber entscheiden muss, doch leider wird hier oftmals vergessen, dass die Zeiten sich geändert haben und man vielleicht auch mal bereit sein sollte einen etwas unpopulären Weg zu gehen. Nur, weil etwas seit Generationen verkauft und gelebt wird, ist es noch lange nicht gut.

@Berater1966

Ich fühle mich nicht getreten. Ich mags halt nur nicht, wenn angeblich verstaubte und schlechte Produkte generell mies gemacht werden, obwohl sie zu Situationen und Kunden passen können. Naja, das mit den Generationen stimmt ja auch für die Kapitalleben und die hab ich die letzen 15 Jahre nur einmal verkauft auf ausdrücklichen Wunsch des Steuerberaters ;-)

Das mit der Mathematik ist ja richtig, nur sind eben nicht alle Entscheidungen mathematisch. Gewisse Gefühle wie Sicherheit und Berechenbarkeit sind scheinbar vielen wichtig auch trotz Mathematik. Und mit Mathe kannste an der Börse kaum was reißen, einem Markt, der zu 90% auf Psychologie beruht ;-)

Ein Bausparvertrag ist ein Sparvertrag bei dem man monatlich eine gewisse Summe einbezahlt um nach x Jahren einen Kredit mit einem gesicherten Zinssatz zubekommen.

Rentiert sich aber nur wenn die Zinsen niedrig sind. Aktuell macht es Sinn.

Achtung! bei Abschluss fallen erstmal sehr hohe gebühren und provisionen an.

Die Abschlußgebühr beträgt zwischen 1,0% und 2,6%, weitere Gebühren fallen oft nicht an und spätere Darlehensgebühren sind da oft schon mit drin :-)

Um das hier mal von allen Seiten zu betrachten.

Um einen Bausparvertrag zu verstehen muss man erstmal verstehen was ein Kredit ist und was es heißt Geld zu sparen.

Geld spart man in dem man ein wenig von dem Geld was man bekommt zur Seite legt. Somit wird dieses bei Seite gelegte Geld immer ein wenig mehr. Irgendwann hat man dann einen Berg voller Geld (wenn ein wahrscheinlich kleiner Berg). Legt man das Geld auf ein Sparbuch, so bekommt werden einem Zinsen berechnet. Die Bank schenkt dir also ein wenig für dein gespartes Geld. Bei aktuellen Sparbüchern bekommst du 0,25 % auf dein gespartes. Diesen Zuwachs von 0,25% nennt man in der Fachsprache Rendite. Rendite ist eine Kennzahl um zu sehen wie rentabel eine Anlage (in diesem Fall ein Sparbuch) ist. Eine Rendite kann man so ziemlich aus allem Berechnen.

Die Zinsen die du auf dein Sparbuch bekommst könnte man als Geschenk ansehen. ISt es aber nicht. Die Bank nimmt dein Geld und legt es in andere Sachen an, z.B. Aktien. Da bekommt die Bank eine höhere Rendite z.B. 1%. Die differenz zwischen 1% und 0,25 % behält die Bank als Gewinn. Deshalb lohnt es sich sehr für die Bank, wenn du ihr Geld gibst.

Ein Kredit lohnt sich aber auch für die Bank. Du leihst dir Geld von der Bank und zahlst ihr mehr Geld zurück als du bekommst. Die Bank wiederum leiht sich das Geld von einer Zentralbank. Auch hier gibt es Zinsen. Die Zinsen ist das "Mehrgeld" was du zurück zahlen musst. Neben Zinsen gibt es noch das Wort "Tilgung". Das ist die Summe die du als Schuld auf dich genommen hast, denn auch die möchte zurück gezahlt werden. Die Bank wiederum leiht sich das Geld meistens ebenfalls von einer Bank. In Europa ist das in den meisten Fällen die EZB (Eurpäische Zentralbank). Die verleiht das Geld nur an Banken und verlangt einen "Leitzins" von aktuell um die 1%. Die Bank wiederum verleiht das Geld für ca. 10-20 % an dich weiter (je nach Kreditart).

Das Problem für die Bank ist jetzt wenn du dir viel Geld leihst. Sagen wir mal du hast ein Gehalt von 10 Euro und leihst dir 1000 Euro. Die 1000 Euro wirst du garantiert nicht innerhalb von 2-3 Jahren inklusive Zinsen zurückzahlen. Du wirst wahrscheinlich an die 20 Jahre brauchen. Das angesprochene Problem ist die Entwicklung der Weltwirtschaft. Keiner weiß wie es in sagen wir mal 5 Jahren aussehen wird. Noch weniger in 10, 15 oder gar 20 Jahren. Nehmen wir mal an du leihst dir heute die 1000 € für 1% Zinsen. in 10 Jahren würde die Bank aber die 1000 € für 2 % Zinsen verleihen können. Die Bank hätte mit dir ein schlechtes Geschäft gemacht. Das birgt ein gewisses Risiko. Dieses Risiko geben die Banken sehr gerne an ihre Kunden weiter. Deshalb gibt es ein Zeitraum mit einem sicheren Zins. Dieser Zeitraum ist je nach Kredit und Bank ca. 10 Jahre. Mit anderen Worten, wenn du heute ein Haus bauen willst und dir heute viel Geld leihst, dann weißt du nicht wie hoch dein Zins in 10 Jahren sein wird. Wenn du Glück hast ist er niedriger, wenn du Pech hast ist er deutlich höher. Wenn du einen Kredit-Vertrag hast wo du 10% Zinsen zahlen muss, dann kann es sein, dass du in 10 Jahren nach der sicheren Zins Zeit eben 20% zahlen musst. Wie es in 10 Jahren aussieht kann dir niemand sagen.

Jetzt kannst du einen Bausparvertrag verstehen. Denn ein Bausparvertrag ist eine Kombination aus sparen und Kredit. Du wirst meistens verpflichtet ca. 10 Jahre zu sparen. Wie angesprochen nimmt die Bank dein Geld und legt es irgendwo an um daran zu verdienen. Da die Bank mit deinem Geld 10 Jahre lang Profit machen konnte kann sie dir einen besseren Zins geben für einen Kredit (mal ganz davon abgesehen dass du nach 10 Jahren mehr Eigenkapital hast, aber das ist ein anderes Thema). Hinzu kommt noch, dass du aufgrund des höheren Eigenkapitals nicht mehr so viel Geld leihen musst, wirst du es auch schneller zurück zahlen können. Deswegen gibt es bei einem Bausparvertrag eine längere Zeit (wenn nicht sogar die komplette Laufzeit) einen sicheren Zins. Du hast über 20 Jahre hinweg den gleichen Zins, egal wie die Weltwirtschaft sich entwickelt.

Falls du einen Bausparvertrag abschliessen möchtest solltest du dich vor allem mit den Risiken auseinander setzen. Es wurden bereits die hohen Provisionen angesprochen. Wenn du den Bausparvertrag kündigst können auch hohe Strafen auf dich zu kommen, die deine ersparten Zinsen auffressen können. Desweiteren ist zu beachten dass ein Bausparvertrag in die Zukunft gerichtet ist. Wenn du mit dem Geld wirklich ein Haus kaufen willst wäre es doof, wenn in 10 Jahren (wenn dann wirklich der Hauskauf bzw. bau ansteht) die Immobilienpreise noch höher sind als aktuell.

So oder so hoffe ich hab die Sache verständlich erklärt.

Ein Bauhilfsverein wo du wie bei einer Sparkasse Geld sparen kannst und es im Falle eines Kaufs oder Hausbaus dafür verwenden kannst. Ein Darlehn wird dir dann ebenfalls gewährt.