Was ist die 'Entweltlichung der Kirche'?

6 Antworten

weltlich= daily life, leben mit nicht direkt religiösem bezug, allgmein tagesgeschehen, weltpolitische ereignisse, was die leute so bewegt, neue produkte, ereignisse, aktualität...

wenn die Kirche immer mehr vom Geschehen in der Welt Abstand nimmt und bspw. im Religionsunterricht, in Predigten, bei Anlässen immer weniger Bezug zum ausserkirchlichen Leben hergestellt wird, spricht man von "Entweltlichung".

Der Wunschtraum des Papstes, der damit aber zurück zu dem möchte, was Jesus gewollt hat.

Christen sollen danach streben, weniger "menschlich" (von Trieben und Neigungen gesteuert, nur zu ihren eigenen Gunsten handelnd) und lieber "göttlich" zu handeln. Den Willen Gottes zu erfüllen, muss für sie absolute Priorität haben. So soll man zwar im allgemeinen tun, was der Staat verlangt (z. B. Steuern zahlen, da das Geld dem Staat zusteht), aber es heißt in der Apostelgeschichte (Kap. 5, V. 8) auch: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen."

Christen sollen nicht jeden Trend mitmachen, vor allem nicht solche Dinge, die sie dazu verleiten, sich von Gott abzuwenden.

Damit kann der historische Rückzug aus dem Bereich der Realpolitik gemeint sein. Wie Du sicher weißt, war die katholische Kirche über Jahrhunderte Besitzer von Grund und Boden, übte politische Macht aus, der Kirchenstaat war ein "tatsächlicher", vitaler Staat mit staatlichen Interessen. Die Trennung von Religion und Staat ist eine Entwicklung, die in der Aufklärung und schließlich in der Französischen Revolution und dem Erstarken der bürgerlichen Kräfte in den Gesellschaften beruht.

Die Kirche hat sich immer mehr zu einem Unternehmen entwickelt. Dort wird genau so marktwirtschaftlich gedacht und gehandelt, wie in jedem anderen auch. Durch die Inanspruchnahme vieler Sonderreglungen und vor allem auch der Entgegennahme von rd. 19 Milliarden Euro jährlich vom Staat ist sie sozusagen ein Bündnis mit dem weltlichen Herrscher eingegangen.

Entweltlichung bedeutet, sich von all dem zu lösen, sich wieder dem ursprünglichem Auftrag der Kirche zu widmen, der Verkündigung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pastafari

Es geht darum, dass die Kirche die "weltlichen" Probleme, wie z.B. die Politik und Macht über andere Länder außen vor lassen möchte und nicht mehr thematisieren. Der Papst sprach sich vor kurzem für eine Entweltlichung der Kirche aus. Er will, dass sich die Kirche nur noch allein auf den Glauben konzentriert und sich eben nicht mehr mit politischen Fragen beschäftigt.

Ich hoffe, dass ich dir damit helfen konnte ^^

HektorPedo  01.12.2011, 14:37

Das wäre sicher nicht wünschenswert. Zwar sollte sich "die" Kirche weniger bevormundend in die Belange der individuellen Lebensgestaltung einbringen, aber "politische" Stellungnahme ist eine der Kernaufgaben "der" Kirche, etwa das Mandat für die Armen und Schutzlosen.

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