Was ist der Unterschied zwischen Halfter und Trense?

11 Antworten

Ein Halfter ist ein "Kopfgeschirr" für Pferde, mal ganz allgemein gesprochen.

Halfter gibt es in ganz verschiedenen Formen, je nach Verwendungszweck,
die wohl bekanntesten sind das Stallhalfter (zum Führen zuhause), das Vorführhalfter (aufwändiger gestaltet und oft auch mal mit höherem Einwirkungsgrad, weil in der Fremde verwendet) und das
Knotenhalfter.

Übrigens wird erst in jüngerer Zeit ein Halfter zum Anbinden genutzt.
Früher, bis so ca. 20 bis 30 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, hätte man
das einem Reiter nicht durchgehen lassen, dass er ein Pferd am Halfter anbindet. Heute ging mit viel Pferdewissen leider auch das Wissen um die Verletzungsgefahren verloren. Angebunden sollte grundsätzlich nur an einem Halsriemen werden.

Eine Trense ist eine bestimmte Form von Gebissstück (im Gegensatz z.B. zur Kandare oder zum Pelham oder ...). Sonst nichts, auch wenn faule Menschen das behaupten. Die haben einfach nur den Trensenzaum zu "Trense" und den Kandarenzaum zu "Kandare" verkürzt. Warum die noch Kappzaum sagen und nicht "Kapp", ist mir bis heute ein Rätsel.

Trensen gibt es als Wassertrense, als Olivenkopftrense, u.v.m. und auch als einfach oder doppelt gebrochene Trensen, je nach Bauart. Auch diese wählt man nach der gewünschten Einwirkung.

Damit die Trense im Maul bleibt, schnallt man sie in einen Trensenzaum ein. Oftmals kommt auch hier wieder das Halfter ins Spiel, nämlich ein Reithalfter, das einen Teil der Einwirkung des Reiters auf den Kopf des Pferdes bringt. Hier haben wir in unseren Regionen überwiegens Hannoversche, Englische, Schwedische oder mexikanische. Die englischen und schwedischen Reithalfter gibt es auch in kombiniert mit einem Sperrriemen - der in jüngerer Zeit leider immer falsch verschnallt und ohne dass sein Einsatzzweck überhaupt auftritt eingesetzt wird - ein für die Pferde unglücklicher Missbrauch eines eigentlich sinnvollen Riemchens. Das aber nur am Rande.

Zäume gibt es natürlich noch weitaus mehr als nur Trensenzäume. Man denke nur an Kandarenzäume, Kappzäume, Sidepull, und, und, und ... es sind so viele Varianten auf dem Markt, alle mit ihrer eigenen Einwirkung, sodass man für jedes Paar und jede Lernstufe den passenden finden kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Kapp oder Kappzaum.. das ist interessant! Wir nennen es im Stall auch umgangssprachlich Trense - auf Kapp ist ja wirklich noch niemand gekommen.

2

Da habe ich jetzt mal eine Frage zum anbinden:

Wir binden unsere Pferde rechts und links an, am Halfter.

Ein halsriemen wäre jetzt besser, oder? Wie würde ich das dann machen? Wieso ist es so viel besser? 

Ist das dann quasi wie so ein halsriemen den manche zum reiten ab und zu nehmen? Sorry, aber hab das noch nie so gehört 

0
@CarosPferd

Wenn die Pferde Druck auf's Halfter empfinden, der nicht nachgibt, wie eine führende Hand, dann ziehen sie gerne mal, weil sie den Druck los werden wollen. Manche finden den sich dadurch nochmal erhöhenden Druck so eklig, dass sich das hoch steigert, bis irgendwas reißt und sie somit dem Druck entkommen. Aber lange bevor die Kraft groß genug ist, dass etwas reißt, ist es für die Halswirbelsäule schon extrem belastend, oft auch überlastend. Somit erzeugen wir jedesmal eine Verletzung oder auch Verschleiß der Halswirbelsäule und ihres Halteapparats. Würden wir jetzt mit so Weide-Klett-Halftern anbinden oder mit so Zwischenringen, die aufspringen, wäre das schonender, jedoch brauchen wir dann gar nicht erst anbinden, denn bei der kleinsten Kleinigkeit ist dann eben das Pferd weg oder es hat so gut stehen gelernt, dass es auch ohne Anbinden da bleibt - wofür es aber keine Garantie gibt.

Rechts und links anbinden ist die Sicherheitsvariante für den Menschen, mein alter Reitlehrer hat immer gesagt für die, die aufgrund anderer Ausbildungsbelange keine Zeit haben, die Pferde ordentlich stehen zu lehren oder eben es nicht vermögen. Der Mensch gerät so am wenigsten drunter. Aber nimmt eben auch das Risiko in Kauf, dass auf das Pferd noch größere Kräfte wirken, falls es zum Druck und Gegendruck kommt. Er hat uns, wie es früher auch jeder Bauer im Dorf gepredigt hat und viele andere Reitlehrer, gelehrt, lieber etwas Zeit in ordentliches Stehen zu investieren, denn wir Freizeitreiter haben ja Zeit, um etwas zu erreichen und können somit das Risiko minimieren.

Angebunden hat man früher, in Ständerhaltung oder auch zum Putzen mit solchen Halsriemen: http://www.busse-reitsport.de/produktbilder/1400/TN601930.JPG

Die heutige moderne Variante ist auch sowas: http://www.seilerei-brockamp.de/templates/src/img/produkte/halsring-baumwolle/halsring-baumwolle-14mm/34-neck_ring_cotton_14mm_horse-highres.jpg (kann man über einen knapp sitzenden Messingring enger ziehen, dass das Pferd nicht direkt raus schlüpft.

Grund war / ist damals wie heute, dass die Pferde einen Druck auf den Hals alleine, wenn sie das Gefühl haben, ihr Kopf ist frei mit weitaus weniger Gegendruck beantworten. Es schaukeln sich nicht Druck und Gegendruck hoch, bis es zur Verletzung kommt.

1

Hallo,

ein Halfter besteht i.d.R. aus Genickstück, Backenstücken, Kehlriemen und einem Nasenstück. Manchmal verläuft noch ein zusätliches Band zwischen Nasenteil und Kehlriemen. EIn Halfter wird i.d.R. zum Führen und Anbinden eines Pferdes (Rind, o.ä.) genutzt.

Eine Trense wird an einem Trensenzaum befestigt und liegt im Maul des Pferdes. Es gibt unterschiedliche Trensenarten (Olivenkopf-, Wassertrens, einfach oder doppelt gebrochen, . . .) Umgangsprachlich wird auch der Trensenzaum als "Trense" bezeichnet

Ein Halfter nutzt man zum Anbinden, Putzen, Führen etc.

Eine Trense nutzt man zum Reiten. Es gibt sie in ganz unterschiedlichen Ausführungen und wird auch Zäumung genannt.

Trense ist eher umgangssprachlich. Kaum jemand sagt zum Gebiss noch Trense, die Bedeutung hat sich quasi verschoben. Man nennt umgangssprachlich das gesamte Kopfstück Trense. Deswegen gibt es hier auch verschiedene Antworten ;)

Das Halfter zieht man einem Pferd zum Putzen, führen, spatzieren; an...

Die Trense bekommt das Pferd zum Reiten. An der Trense sind noch die Zügel dran und ein "Gebiss" das das Pferd ins Maul bekommt

die trense ist das gebiss, welches am trensenzaum fest ist. das halfter nutzt man idr zum führen und anbinden, wobei man hier auch einen halsriemen verwenden könnte...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Arbeit/ Ausbildung verschiedenster Pferde.