Was ist der Unterschied zwischen einem Regisseur und einem Dramaturgen?

6 Antworten

der regisseur inszeniert ein stück...setzt in szene. z.B. "werktreue" gibt es nicht bei einem werk. eine inszenierung ist immer eine interpretation (unter vielen möglichen) - man schält einen bestimmten aspekt heraus unter anderen möglichen. auf dieser (konzept)ebene arbeiten regie und dramaturgie zusammen. der D. hat eher den kontext im überblick und der R. hat eine umstezungsvision. der D. recherchiert viel...z.B. wie, wo die uraufführung war, was sie damals (der stoff) in jener zeit bedeutet hat - und gleicht ab, was der stoff heute - mit dem konzept des regisseurs - bededeutet/bedeuten kann...und gibt dem R. rückmeldung. der D. ist mehr beratend tätig...entscheidungen fällt meist der R. oder beide in einklang. ausser textfassungen macht oft der D....in konzeptioneller absprache mit dem R. der R. orientiert sich am inhalt, der D. gleicht den kontext dazu ab, lotet ihn aus...reichert den rahmen des inhalts an. mfg!

Der eine steht vor, der andere hinter der Kamera.

im Theater?

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@Aventura1

@ sliders: Weder Regisseur noch Dramaturg stehen im Rampenlicht auf der Bühne.

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Ein Dramaturg ist beim Theater für Koordinationsaufgaben zuständig. Er arbeitet etwa an der Entwicklung von Spielplänen und ist Literatur-Sachverständer gegenüber Regisseuren, Intendanten, Presse und Publikum. Außerdem ist ein Dramaturg z. B. für die Einbeziehung der Sekundärliteratur in die konzeptionelle Arbeit des Regieteams verantwortlich und überarbeitet gegebenenfalls die Theaterstücke direkt.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Beschäftigung des Dramaturgen in den Bereich Öffentlichkeitsarbeit hinein erweitert. So sind sie am Theater z. B. verantwortlich für das Programmheft, arbeiten mit bei der Gestaltung von Plakaten. Oft leiten Dramaturgen auch Pressekonferenzen, veranstalten Führungen, Einführungsveranstaltungen und Publikumsdiskussionen. Zudem sind sie Ansprechpartner für die Fachpresse.


Ein Regisseur ist am Theater verantwortlich für die künstlerische Gestaltung des Theaterstückes. Die Inszenierung eines Regisseurs stellt ein eigenständiges künstlerisches Werk dar. Er besitzt das Urheberrecht am entstandenen Kunstwerk, das er in der Regel allerdings in Teilen durch vertragliche Vereinbarungen an das Theater abtritt.

Zu den Aufgaben des Regisseurs gehört zudem die eigene Interpretation des Theaterstücks.

Die Anpassung des künstlerischen Entwurfes an die ökonomisch-organisatorischen Möglichkeiten wird vom Regisseur in Zusammenarbeit mit der Theaterleitung sowie anderen Verantwortlichen vorgenommen.

Außerdem bleibt eine zentrale Aufgabe des Regisseurs die Anleitung und Unterstützung der Darsteller bei der Ausgestaltung ihrer Charaktere.

Theater - (Kino, Kultur, Theater)

Um es etwas nüchterner zu erklären, zitiere ich ein gängiges Lexikon, das den Dramaturgen als "einen Angestellten definiert, der bei der Auswahl und maßgebenden Auffassung der Stücke mitwirkt, sie für die Bühne einrichtet und ihren Gehalt den Schauspielern nahe bringt".

Im Grunde ist - wir wissen es heute - jeder Theaterdichter sein eigener Dramaturg, jeder Theaterdichter schafft seine eigene Gesetzmäßigkeit.

Ein Dramaturg wiederum ist kein Dichter, aber einen Sinn für Dichtung in allen Spielarten sollte er als eine unbedingte Voraussetzung für seinen Beruf schon haben. Der Dramaturg heute ist gewiss kein Exekutator einer ästhetischen Norm, schon gar nicht ist er der Chefideologe des Theaters, der über die Reinheit der Lehre zu wachen hat. Er ist ebenso kein Theatertugendwächter, auch wenn er einige Theatertugenden selbst immer beherzigen sollte.

Im Grunde ist seine Aufgabe die eines Fragenstellers, also die eines Menschen, der Fragen an ein Stück, an Schauspieler, an Autoren, an Regisseure stellt, Fragen auch an das Publikum. Möglichst richtige Fragen, also Fragen, die weiterführen. Dabei kann eine unscheinbare, eher kuriose Frage von entscheidender Wirkung sein.

Mehr unter http://www.dradio.de/dlf/sendungen/essayunddiskurs/634399/

Der Regisseur kümmert sich um die "inneren" Angelegenheiten, also wie die Schauspieler zu sein haben, wo sie abgehen, was sie machen, etc.

Der Dramaturg kümmert sich um alle "äußeren" Angelegenheiten, daher um Text und um die Hintergrundinformationen, Prospekte, Flyer, etc.

Wenn beide Hand in Hand arbeiten, funktioniert das wunderbar. Wenn sich die beiden aber nicht ausstehen können, kanns ziiiemlich kompliziert werden ;)