Was ist das richtige Ninjutsu?

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Na ja was echtes Ninjutsu ist, darüber kann man sich jahrelang trefflich streiten.

Jedenfalls ist es schon mal nicht Naruto. Würde ich zumindest mal behaupten nach zwei Folgen Naruto (länger habe ich den Unsinn nicht ausgehalten) in denen sich irgendwie 20% stumpf geprügelt und 80% irgendwelche magischen Jutsus (Jutsu heißt übrigens übersetzt nichts anderes als Kunst) beschworen wurden. Mit Magie hatten Ninjas nichts am Hut und auch sonst haben die Kampftechniken bei Naruto wesentlich weniger mit Ninjutsu zu tun, als die der Ninja Turtles.

Zurück im realen Leben: Ninjutsu lebte viel von mündlichen Überlieferungen. Mit jedem Ninja-Clan, der sein Ende fand, gingen Techniken verloren. Nur wenig wurde schriftlich überliefert oder an Dritte weitergegeben.

Ein Großteil des wenigen verbliebenen Wissens einiger Ninja- und Samurai-Schulen (was ja letztlich auch grob auf den gleichen Basistechniken basiert) gelangte in den Wissensschatz von Toshitsugo Takamatsu, der wiederum Masaaki Hatsumi zu seinem Nachfolger erklärt hat. Und der hat halt eben alles in einem einzigen System, dem Bujinkan, zusammengefasst.

In sofern werden im Bujinkan schon noch am ehesten Techniken aus dem Ninjutsu gelehrt, zumindest, wenn sie aus Togakure-Ryu, Kumogakure-Ryu oder Gyokushin-Ryu kommen. Die anderen Ryuha sind Samurai-Schulen, was aber ja jetzt auch nicht so weit weg ist und zumindest geeignet ist, Lücken zu füllen, in denen einfach keine Ninja-Techniken überliefert sind.

Was fehlt, bzw. zu kurz kommt, sind die Shinobi-Iri, also die 18 Künste. Hatsumi hat sowas auch mal gerne unterrichtet, hat aber irgendwann damit aufgehört. Warum weiß ich nicht, aber vielleicht treffen es die Worte eines frühen Bujinkan-Vertreters in den USA, Stephen Hayes, ganz gut, der (wortgemäß - ich finde das genaue Zitat gerade nicht) sagte "When I was teaching Shinobi-Iri, I attracted all kind of creepy people".

Es gibt durchaus Meister im Bujinkan, die an den Shinobi-Iri Interesse haben und das Wissen, das sie darüber irgendwo erworben haben, auch weitergeben. Und wenn nicht, wird halt improvisiert. Die Fortbewegung im unwegsamen Gelände gehört zu den Shinobi-Iri und dazu gehört auch Klettern - und da hatte ich nach Absprache mit meinem Meister, obwohl ich im Ninjutsu selbst noch Schüler in frühem Stadium bin, mal ausgemacht, dass ich mal als Sportkletterer anderen interessierten Schülern unseres Bujinkan-Dojos ein wenig Klettern beibringe - wenn auch nach den Aspekten modernen Sportkletterns. Aber besser als nichts.

Die Ironie an Genbukan und Jinenkan ist - beide sind eigentlich verselbstständigte Verbände, die ihre Wurzeln im Bujinkan haben, weil es den Gründern im Bujinkan zu wenig "echtes" Ninjtusu gab. Woher sie allerdings ihr "echtes Ninjutsu" und ihr Wissen darüber haben, fällt irgendwo ins Reich der Legenden. Es sind mit Sicherheit seriöse Verbände, allerdings würde ich auch behaupten, wenn du für ein Training im Genbukan-Dojo weiter fahren musst, als für ein Bujinkan-Dojo, hat es keinen Mehrwert, Genbukan statt Bujinkan zu trainieren - und umgekehrt das Selbe. Nimm das, was da ist ;-)

Es steht und fällt in allen Verbänden alles mit den Trainern/Meistern. Wenn die kein Interesse an Shinobi-Iri, Meditation und was sonst alles neben Kampftechniken zum Ninjutsu gehört haben, unterrichten sie eben nur Kampftechniken. Egal ob Bujinkan, Genbukan oder Jinenkan. Und wenn sie Interesse daran haben, bilden sie sich auch in die Richtungen weiter und geben ihr Wissen weiter - auch egal, welcher Verband. Ob das Wissen ein "passender Lückenfüller" ist oder autentisches Ninjutsu, steht auch, egal welcher Verband, auf einem andern Blatt.

Hm..also um Naruto kann man sich immer streiten, da gibts immer verschiedene Meinungen. Jedenfalls vielen Dank für deine Hilfe !!

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@Maj12

Was die Geschmacksfrage angeht, lasse ich das gerne mal stehen. Da will ich auch nicht über Naruto streiten, wem's gefällt, dem gefällt's, wem nicht, dem nicht (mir nicht)

Aber wenn du jemanden, der sich ernsthaft mit Ninjutsu beschäftigst, auf Naruto ansprichst, das gibt keinen Streit - das gibt ein einhelliges "Die Serie ist Unsinn". - Aber dafür ist es auch eine fiktive Serie, Star Wars ist auch Unsinn und trotzdem gut (finde ich - du vielleicht nicht, aber wir wollten ja nicht über Geschmack streiten)

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Als Ergänzung hierzu (auch wenns alt ist): Es gehört nicht ins Reich der Legenden woher Genbukan und Jinenkan ihr wissen haben.

Shoto Tanemura, der Gründer des Genbukan hat sein Wissen a) davon, dass er damals die rechte Hand von Hatsumi war mindestens aber einer der weitesten und höchsten Schüler und sogar teilweise verwandt (ich glaube eingeheiratet).

Des weiteren gab es einen guten Grund warum Hatsumi ausgewählt wurde als Nachfolger. er war der jüngste der hohen Schüler und damit hatte er die beste Chance die Kampfkünste noch weiterzutragen - die meisten anderen waren nicht viel jünger als Takamatsu Sensei und damit nicht die besten Anwärter die Kampfkünste weiter zu tragen.

Hatsumi hat auch nicht alle Schulen weitergereicht bekommen, einige wurden bereits vor Takamatsus Tod an andere Seiner Schüler weitergegeben. Beispiele hierfür sind:

Hontai Kukishin Ryu Bojutsu und Tenshin Hyoho Kukishin-Ryu

Nach seinem selbst gewählten Ausscheiden trainierte Tanemura auch bei anderen direkten Schülern von Takamatsu Sensei, im besonderen bei Sato Kinbai und Kimura Masaji. Des weiteren war er bereits in japanischen Jujutsu Ryu-ha bewandert und unterichtet worden bevor er unter Hatsumi begonnen hat zu trainieren. Diese wurden ebenfalls in die Kampfkunst übernommen.

Aber eines stimmt, das meiste davon sind Jujutsu Ryu-ha wie fast alles was im Bujinkan und Genbukan für den Kampf unterrichtet wird.

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@webcultist

Mach dich locker, mein Freund - niemand hat schlecht ünber Genbukan und Jinenkan geredet. Es ging nur um die Frage, woher die Shinobi-Iri angeworben wurden, nachdem man sich entschied, einen eigenständigen Weg fernab vom Heimathaus Bujinkan zu gehen. Aber es wurde nicht bewertet, wie gut das Wissen darüber ist - geht auch garnicht, wenn man die Herkunftsquelle nicht kennt <-- diese Aussage war die einzige, die getroffen wurde.
Im Bujinkan respektiert und akzeptiert man die beiden anderen Häuser als gleichwertig und ihre Lehrer und Schüler sozusagen als entfernte Verwandte.
Letztlich sind wir alle ein und dieselbe Großfamilie ^_^

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Ich weis diese beitrag ist alt aber was du hier schreibst ist im Endeffekt genauso großer Schwachsinn wie das was bei Naruto gezeigt wird .Das was wir heute sls Ninjutsu bezeichnen hat nichts mit dem historischen Ninjutsu zu tun das historischen Ninjutsu war keine Kampftechnik sondern bezeichnete diverse Spionage und aufklärungs Techniken generell war ein ninja ein Spion kein Attetäter oder Kämpfer. Maatsaki Hatsumi ist ein ,wenn auch sehr erfolfreicher , Betrüger

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@Corvo21

Jetzt mal langsam mit den Anschuldigungen, Jünelchen!
Aus welcher deiner vorherigen Aussagen stammt die absurde Behauptung, Hatsumi sei ein Betrüger?
Er hat nie behauptet. Ninja seien Attentäter oder Kämpfer gewesen. Er hat nie gesagt, Ninjutsu sei ein Kampf-System.
Und deine Aussage, das was wir "heute als Ninjutsu 'bezeichneten' hat nichts mehr mit historischem Ninjutsu zu tun" ist die dümmste (sorry) und undifferenzierteste, die ich in den vergangenen 12 Monaten auf gutefrage.net lesen musste (und da waren noch welche an Dr. Sommer darunter).
Inhaltlich deswegen falsch, weil genau dsa Gegenteil der Fall ist: die moderne BEZEICHNUNG Ninjutsu ist genau das, was sie früher auch war, denn heute gibt es seit Beginn der 'Moderne' die meisten gesicherten Erkenntnisse darüber. Also ist unsere heutige Vorstellung (im Sinne von 'Konzept historischen Wissens') davon die treffendste und exakteste, die existiert. Was du meinst ist die fehlende Unterrichtung von Spionagetechniken, Drogen/Heilmitteln/Giften, Klettern, Reitern, Verkleidung/Tarnung, Informationsbeschaffung, Geologie, Astronomie, Meteorologie, Etikette/Höfisches, Psychologie etc. Und das hat einen guten Grund: Dafür besteht heute nurnoch in den jeweiligen Berufsbildern Verwendung und einige wenige (wie z.B. nachrichtendienstliche Mitarbeiter) vereinen einiges von diesem Wissen.
Dennoch ist deine Aussage auch inhaltlich dahingehend falsch, dass du implizierst, ein historischer Shinobi hätte sich nicht verteidigen können, keine Kampftechniken gekannt/beherrscht und nicht siegreich aus einem Kampf hervorgehen können.
Es existieren zahlreiche Belege über Kampftechniken, die aus allen damals als effizient geltenden Stilrichtungen und Kampfkünsten zusammengetragen und zu einem Hybridsystem vereint und auch weitergegeben wurden. Die Bände 5 -7 des Bansenshukai z.b. beinhalten individuelle Kampftechniken für den Einzelkampf, und diese nicht zu knapp. Das ist nur eins der wenigen schrftlichen Beispiele, das meiste wurde der Geheimhaltung wegen ohnehin mündlich weitergegeben.
Was Hatsumi mit den geerbten Ninpo-Traditionen gemacht hat, haben auch die historischen Shinobi zwischem dem 12. und 15. Jhd. gemacht: effiziente Kampftechniken und sonstiges nützliche Wissen inkorporiert, um die Kunst/das System zu vervollkommnen/zu verbessern.
Das einzige, was historisches Ninjutsu von den letzten 3 Überlieferungen des modernen Ninjutsu unterscheidet, ist die Aktualität des Wissens: man hat z.B. das Thema moderne Handfeuerwaffen mit übernommen, die es früher noch nicht gab. Es wäre schlichtweg dumm, heute noch mit Steinschlosspistolen zu üben, die niemand mehr verwendet. Etwas anderes ist der Kampf mit/in oder auch gegen Rüstungen, denn dieses bleibt aktuell: Weil heute die beschusshemmende Schlagschutzweste mit Traumaplatten in den verschiedenen Schutzklassen an die Stelle der Yoroi oder des europäischen Harnischs getreten ist, bleibt diese Lehre im modernen Ninjutsu erhalten und wird nur unwesentlich angepasst. Die Lüchen sind die Gleichen, die Taktiken dagegen ebenso und die bewegungseinschränkenden Effekte des Trägers sowiso.
Wer seine Kunst nicht dynamisch und evolutionär weiterentwickelt und an die fortschreitende Zeit anpasst, nimmt von ihr weg statt ihr hinzu zu fügen. Der bleibt in der Vergangenheit stehen und wird von der Gegenwart in Zukunft überholt.
Im Grunde sollte man dich allein für die Beleidigung nach § 185 StGB in Tateinheit mit Verleumdung nach § 187 StGB belangen, weil deine Anschuldigungen ehrenrührige ehauptungen beinhalten, die unwahr sind. Aber dazu gehört neben dem objektiven und subjektiven Tatbestand auch die Frage der Schuldfähigkeit und die sehe ich bei dir nicht gegeben, schlicht aus mangelndem Wissen schon und natürlich wegen der offensichtlichen §§ 19 und 20 StGB (die du im Übrigen gerne googlen und dir deinen Teil dazu denken darfst)

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Also das Ninjutsu was du aus Naruto kennst, kannst du natürlich in keinster weiße mit dem Ninjutsu vergleichen das man im Realen Leben praktiziert. Natürlich benutzt Naruto Ninjutsu nur eben eine andere Version als das was man in Echt benutzt 

Was genau das Ninjutsu im Realen Leben ist, kannst du hier nachlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ninjutsu

Eine andere Version, heißt dann eine fiktive Version ?

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Eine andere Version, heißt dann eine fiktive Version ?

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@Maj12

Na ja so ähnlich :-) Ich meinte damit eher das in Naruto die Erklärung des Wortes Ninjutsu einfach anders interpetriert und umgesetzt wurde. Laut Wikipedia ist Ninjutsu ja die Kunst des Erduldens“ und wird auch „Die Kunst des ausdauernden Herzens“ genannt, weil Geduld, Ausdauer und Selbstdisziplin zu den entscheidenden Tugenden der Ninja gehörten. In Naruto muss man ja Körperliche und Geistige Energie zusammenführen um ein Ninjutsu ausführen zu können. Also ist in Naruto keine fiktive Ninjutsu Version sondern einfach eine weiter gedachte/eine weiter Entwickelte Version :-)

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Bin kein Ninjutsu Kämpfer , aber das müsste man einen richtigen Ninja fragen ^^ Naruto kann das bestimmt , aber benötigt das nicht . Schau mal an was der sonst so drauf hat , da brauch man kein Ninjutsu mehr ;)

Es gibt keine Ninja in diesem Sinne mehr xD
Ninja kannst du dich ohnehin nur nennen, wenn du die Techniken bereits im realen Gefecht oder sonstigen Kampfeinsatz zur Umsetzung politischer oder sozialer als auch ideologischer Ziele direkt und unmittelbar verwendet hast. Wenn du über echte Kampferfahrung (und damit sind nicht Straßenschlägereien gemeint, sondern z.B. militärischer Dienst im tödlichen Gefecht) in Zusammenhang mit allen Facetten des Ninjutsu oder ihrer modernen Entsprechung verfügst oder die Taktiken, Strategien und darin enthaltenen Kampftechniken bereits in potenziell tödlichen Kämpfen angewandt hast.
Und das hat Heutzutage niemand außer Hatsumi -und vielleicht dem einen oder anderen Berufssoldaten unter seinen Schülern- mehr gemacht.
Aber wen du fragen kannst, sind die hochrangigen Gelehrten innerhalb der letzten 3 verbliebenen Ninjutsu-Traditionen, die gleichzeitig in der Außenwelt eine wissenschaftliche Karriere (Vorzugsweise Geschichts-, Kultur- und/oder Sozialwissenschaften mit fernosasiatischem Hintergrund) betreiben.
Wir haben da eine Historikerin im Dojo, die bestimmt für all Eure Fragen offen ist ^_^

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