Was ist " Join up"?

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Die Join-Up-Methode (engl.) wurde entwickelt, um Pferden das Vertrauen zum Menschen zu geben und sie zu veranlassen, diesen als Leittier anzusehen. Man kann damit Wildpferde, junge Pferde und Problempferde, aber auch 'ganz normale Pferde' näher zu ihrem Menschen führen.

Junge vom Menschen gezogene Pferde sind in den meisten Fällen an Menschen gewöhnt und müssen daher nicht gezähmt werden, sondern werden weltweit normal eingeritten. Wildpferde, beispielsweise Dülmener Wildpferde, werden in Europa durch langsame Gewöhnung schrittweise gezähmt und dann wie junge Pferde eingeritten. Dieser Vorgang ist vergleichsweise langsam. In den USA werden dagegen Mustangs, um Zeit zu sparen, mit Gewalt gebrochen und eingeritten. Erst das von Monty Roberts eingeführte Join Up wurde in den USA als neue Methode akzeptiert, da sie noch schneller zum Ziel führt, als das Brechen.

Echtes Join Up ist dem Pferd gegenüberzutreten als Raubtier bzw. Übermensch und das Pferd dazu zu zwingen aufzugeben und sich dem Menschen unterzuordnen. Das Pferd wird wie schon erwähnt in einem kleinen Roundpen so lange transaliert bis es nicht mehr kann und aufgibt und sich notgedrungen dem Menschen anschließt, der dann den Kampf gewonnen hat. Beim ganz alten Join up wurden die Pferde noch mit Seilen gebunden und umgeworfen damit der Mensch über ihm ist. Dann wurde das Pferd gebrochen bis man es auch reiten konnte.

Das heutige Join up wird meist noch so genannt, ist aber gegenüber dem Echten Join up vollkommen verwässert worden und die wirklich heftigen Teile sind rausgenommen und durch Horsmanshipelemente ersetzt worden. Zum einen weil es selten noch wirkliche wilde Pferde gibt, die Eingebrochen werden müssen und können, zum anderen weil zu viele Menschen gegen diese Methoden waren.

In Amerika wurden Pferde in dieser weise für die Arbeit mit dem Menschen vorbereitet - weil es schnell geht - heute werden auch dort die Pferde wie bei uns mit Geduld und Pferdeverstand gearbeitet und somit die Willigkeit des Pferdes in den vordergrund gerückt.

Sorry, Deine Beschreibung ist leider falsch

  1. Der JoinUp geht nicht so lange, bis das Pferd nicht mehr kann, sondern bis das Pferd einsieht, daß es besser ist sich dem Menschen anzuschließen, als alleine da zu stehen (Herdentierverhalten)
  2. Was Du beschreibst mit den Seilen: Das nennt sich "aussacken" und war früher die gebräuchliche Methode um viele Pferde in kurzer Zeit reitbar zu bekommen (Hatte nie etwas mit JoinUp zu tun).
  3. Der JoinUp wurde von Monty Roberts den Wildpferden abgeschaut (Die Indianer wußten das schon 100Jahre früher...) und als Alternative zum aussacken als Pferdegerechtes zubereiten veröffentlicht.

LG Calimero

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@WesternCalimero

Du hast recht mit Punkt 2. Es gehört nicht zum Join up.

Zu Punkt 3 würde ich gerne sehen welche 2 Wildpferde sich im Roundpen herumjagen bis einer aufgibt und auf den anderen zugeht.

Das Monty Roberts ein Pferdemensch ist ist unbestritten - er erreicht viel. Man erreicht aber das gleiche Ergebnis mit ganz anderen gewaltlosen - stressfreien Methoden. Join up ist keine stressfreie Methode, vorallem da es viele Leute anwenden, die es nicht richtig machen.

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@friesennarr

Der Punkt 3 muß nicht im RoundPen stattfinden. MR hat das auch mit einem Wildpferd in freier Natur gemacht (darüber gibt es auch eine Dokumentation & ein Buch). Im RoundPen wird das nur praktiziert, weil es dem Menschen nicht möglich ist, 60..80km hinter dem Pferd hinterher zu pesen.... (M.R. hat das vom Pferd aus getan und dabei diverse Male das Pferd gewechselt)

Deinen letzten Absatz kann ich so unterschreiben. ABER: M.R. hat den JoinUp zu einer Zeit veröffentlicht als es nur das brechen des Willens durch aussacken gab. Damit hat er vielen Pferden diese gewaltsame Methode erspart. -Heute kann man es eben noch Pferdegerechter-

LG Calimero

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Ein Join up ist, wenn ein pferdebesitzer (oder was auch immer) (s)ein Pferd meist nur mit Halfter in einem Roundpen herumscheucht bis er sie dominiert. Nicht besonders Pferdefreundlich meiner meinung nach.

Oh danke für die Hilfe :-) Gutes Neujahr noch :) Ich finde es dank deiner Hilfe dann auch nich sehr Pferde freundlich :))))

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Stimme ich zu, wobei ich mir vorstellen kann, das diese Methode bei den mehr oder weniger frei aufwachsenden Zuchtpferden doch behilflich sein kann.

Trotzdem, ist die Psyche des Ponys am Ende vllt putt :/

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@Pferdetante2012

Psyche ist nicht kaputt, weil die Kommunikation in der Sprache der Pferde abläuft. Deshalb ist es so wichtig, daß man die Sprache richtig spricht.

LG Calimero

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Der join up wird von vielen als Tierquälerei abgestempelt weil das Pferd dabei meist einer großen stresssituation ausgesetzt ist.

Es ist schade dass der join up immer so verurteilt wird ,dabei beruht er auf einer natürlichen Verhaltensweise in einer Herde , die /der Leitstute/Hengst scheucht ein junges Pferd wenn es ungehorsam ist weg ,das Pferd ist sich bewusst dass es ohne seine Herde nich überleben kann und unterwirft sich .

Mittlerweile ist der join up sehr auf das wohl des Pferdes abgestimmt worden

obwohl es bei den meisten Pferden wirklich eigentlich nicht nötig ist und sie nur unnötig Stress aussetzt wo es auch anders gegangen wäre

ist es immer noch manchmal die letzte Rettung für einige Pferde . Nicht alle Menschen haben endlose Geduld mit Pferden ,was das leider für die meisten Pferde heißt ist uns allen bewusst ........

darum finde ich es schade dass der join up in seiner heutigen Form trotzdem im allgemeinen so als Tierquälerei verurteilt wird.