Was haltet ihr von dem grüßen und melden bei der Bundeswehr?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Frage ist müßig.

Keine militärische Organisation, unter anderem die Bundeswehr, ist eine demokratische Einrichtung, sondern funktioniert nach dem Führerprinzip (ein Begriff, der nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun hat, obwohl die Nazis den für sich vereinnahmt hatten).

Formalien wie Grüßen und Melden bilden gleichsam den Mörtel zwischen den Ziegelsteinen. Respekt gegenüber Vorgesetzten ist sowieso unabdingbar. Die Formalien dienen dessen Sichtbarmachung, was übrigens nicht einseitig ist: der Vorgesetzte respektiert die ihm untergebenen Soldaten gleichfalls und erwidert den Gruß.

Wenn Du das Wort "Tradition" nicht hören willst, so übertrage es doch ganz klar als stetig eingetragene und somit immer geübte " Militärische Hirarchie " mit klarer und wirklich einfacher Befehlskette.

Du musst es mal SO bedenken wegen der "Klarheit"...wenn Du es wegen Durchfall als Zivilist nicht mehr aushältst, so rennst Du doch normalerweise schnellstmöglich auf den eigenen oder nächsten öffentlichen "Pott". DARÜBER denkst Du als Zivilist sogar noch nach...

Musst Du in absoluter Feindlage darüber gross nachdenken ? Nein. Das darfst Du nicht mal...dafür wirst Du klar und möglichst simpel im Militär gedrillt.

Was soll dann aus einer Truppe werden, wo nicht immer, einheitlich und gebetsmühlenartig zumindest in Grundsituationen der "Struktur" auf ein "Mass" gedrillt wird ?

Wenn Du im Feindeinsatz im Schützengraben bei Feindkontakt "Dünnpfiff" hast, dann fragst Du Deinen ( klar gelernten Vorgesetzten ) nicht umständlich um einen Gang zum Klo...Du ka**st in SO einer Situation dann "wie selbstverständlich" in die Buchse und bleibst bei Deinen Kameraden im Gefecht an der Front.

Und DESWEGEN diese erst mal "simpel" und "unnötig" wirkenden Strukturen und Meldungen. An der Front hast Du keine ZEIT darüber nachzudenken, was Du als Zivilist in mancher Situation machen würdest...wenn der Feind durch Angriff überrascht....dann ka**st Du Dir notfalls ungefragt und ohne Denken in die Buchse und hältst die Waffe dabei im Anschlag auf den Feind.

nein sollte nicht abgeschafft werden.

Offiziere sind Respekts- und Autoritätspersonen für Mannschaften und Unteroffiziere.

Disziplin ist bei einer Armee das A und O.

Kollegiale Verhältnisse führen zu Schludereien und der Vorgesetzte wird nicht mehr als das Gesehen was er ist. Als Befehlsgeber ist das ziemlich unpraktisch.

Möglich ist bestimmt vieles...

Aber wie du schon sagtest (auch wenn du es nicht hören willst), trägt wohl zum einen die Tradition ihren Teil dazu bei...

Zum anderen denke ich aber, dass besonders bei der Bundeswehr Disziplin ein hohes Gebot ist. Im Einsatz kommt es auf genausten Gehorsam an und es müssen klare Grenzen der Über- & Unterordnung gesetzt werden. Es geht schließlich nicht nur um 10 Brötchen, die vllt. auf den Boden fallen...

Und in der Kaserne lernt man eben dies, was man im Einsatz unabdingbar ist.

Also ich habe meine Soldaten bei der Musterung morgens einzeln mit Handschlag und "Guten Morgen Herr...." begrüßt. Das hat gut funktioniert, ohne dass Respekt verloren ging. Allerdings ermahnte mich mein Oberhäuptling öfters mal, mehr "militärisch" zu sein. Das hörte allerdings schlagartig auf, nachdem die Prüfer bei einer Einsatzüberprüfung feststellten, dass sie schon lange keine so gut ausgebildete und hochmotivierte Truppe mehr gesehen hätten. Danach konnte ich machen, was ich wollte.

Das formelle Melden macht absolut Sinn, weil es da eine gesetzliche Pflicht zur Wahrheit gibt und eine Falschmeldung als Dienstvergehen geahndet werden kann.