Was gilt als Härtefall-Regelung im Schulrecht?
Guten Tag, mich beschäftigt dringend eine Frage zu folgender Situation: Meine Tochter besucht in Hamburg die Vorschule einer Schule. Zum Sommer hin wird sie nun einmgeschult, allerdings darf sie nicht weiter dort zur Schule gehen, wo sie zur Zeit die Vorschule besucht ( zuviele Anmeldungen, rechtlich kein Anspruch). Nun habe ich Widerspruch eingelegt und u. a. ein Attest von unserer Hausärztin angefügt, dass bezeugt, dass meine Tochter unter Neurodermitis leidet, es sie seelisch stark beschäftigt, dort nicht mehr zur Schule gehen zu dürfen und ihre Angst,ganz allein und ohne ihre Freundinnen auf eine andere Schule zu müssen, verschlechtert das Krankheitsbild. Nun habe ich gehört, dies würde nicht als Härtefall durchgehen. Ich habe außerdem noch einen Bericht der Vorschul-Lehrerin, dass es pädagogisch zu empfehlen wäre, das Kind auf der Schule zu lassen. Können die mir den Widerspruch ablehnen? Kennst sich jemand damit aus? Dankeschön, MfG Lotte
2 Antworten
Auch Härtefall-Anträge dürfen zurückgewiesen werden, auch wenn sicher gleich etliche User protestieren.
Eine ehemalige Mitschülerin von mir hat ebenfalls einen Härtefall-Antrag gestellt, da sie 100% schwerbehindert ist, zwar bei einer Uni, aber sie sagte, selbst trotz des Härtefall-Antrags muss sie darum bangen, abgelehnt zu werden.
Die Frage ist natürlich auch, wie schwer die Lehrer, bzw. das Kollegium oder der Schulleiter, bzw. die Schulleiterin die Härte der Probleme beurteilt.
Gegen den ablehnenden Widerspruchsbescheid kann man Klagen vor dem Sozialgericht. Wenn an der Schule unangemessen rechtlich benachteiligend die Geschwisterregel angewendet wird, hat man gute Chancen damit sogar durch zu kommen. Und das machen viele.
Diese unsägliche Regelung bedeutet, dass bei der Platzvergabe Geschwister von bereits an der Schule befindlichen Schülern vorgezogen werden und da dadurch weniger Plätze für alle anderen bleiben , sind deren Chancen unrechtmässig gemindert worden. Erkundigt euch genau, wie das Auswahlverfahren an der Schule war. An unseren Schulen perveriert das ganze schon so, dass wenige Großclans auf den Bänken sitzen und man als Eltern mit einem Einzelkind keine Chance hat auf einem Platz an der benachbarte Schule.
Es gibt auch andere Gründe und Konstellationen, wo Härtefall sehr wohl greift. Letztendlich wird das, wenn die Schule nicht spurt. ein Gericht feststellen müssen.
Widerlich ist nur, dass die Schulen das locker aussitzen, denn bis das entschieden wird , ist es zu spät für die Kinder, die ja zwischenzeitlich irgendwo zur Schule gehen werden müssen .
Eilantrag stellen !
Wenn sie schon zuviele Anmeldungen haben, ist es ja nicht möglich, Deine Tochter aufzunehmen. Die Plätze sind beschränkt