Was bringt das ewige Leben?

24 Antworten

Ich bin in keiner Weise religiös oder theistisch, finde aber diese Fragen trotzdem sehr spannend.

Was mit ewigem Leben gemeint sein soll, da rätsele ich auch noch.

Für mich das, was noch am ehesten "ewig sein" könnte, die Gegenwart, also das Jetzt. Wer im Jetzt lebt, lebt zwar nicht ewig im zeitlichen Sinne, lebt aber sozusagen verbunden mit der "Gegenwart, die ewig ist". Vielleicht ist das damit gemeint? Allerdings macht es dann keinen Sinn, das ewige Leben abhängig vom Glauben an einen Gott zu machen, denn das sagt ja noch nichts über die Fähigkeit, im Jetzt zu leben, aus.

Was noch erschwerend dazukommt ist, dass nicht jeder etwas mit dem Konzept des "im jetzt leben" etwas anfangen kann. Am ehesten wohl Menschen, die sich mit Meditation beschäftigt haben.

Mir kommt es vor, als sei das Versprechen auf ein ewiges Leben nur ein Lockmittel, was bei der Angst vor dem Tod ansetzt, die fast jeder Mensch hat. Es wird sozusagen der Traum vom "nicht sterben müssen" im Sinne von "niemals weg sein" aufgegriffen und eine Erfüllung dieses Traums versprochen.

"Ewiges Leben" zu haben bedeutet unter anderem, nicht mehr dem Karma unterworfen zu sein; wenn das kein Vorteil ist?!

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@gottesanbeterin

Mit Karma habe ich mich noch nicht wirklich beschäftigt. Dazu kann ich nix sagen.

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Das ist eine recht komplizierte Sache. Einerseits stellt sich die Frage, was mit leben gemeint ist. Nur die Existenz des eigenen Bewusstseins oder aber das Leben in dem Sinne, in einem intakten Körper auf diesem Planeten zu sein.

Ich weiß nicht, wie sich das ewige Leben in dieser Situation verhalten sollte, aber sollte es tatsächlich das Leben auf diesem Planeten sein, wäre ich eher abgeneigt. Zwar könnte man als unsterblicher unglaublich viel forschen und entdecken, vielleicht sogar auf andere Planeten reisen und dieser erforschen, schließlich dauert die Reise ja eine ganze Zeit, die man überstehen würde, aber hier auf der Erde würde es vermutlich irgendwann langweilig werden, schließlich braucht jeder Abwechslung, was allerdings auch dadurch erschwert wird, dass im schlechtesten Fall das Altern nicht eingestellt wird. Und ich weiß nicht, ob ich wissen möchte, wie motorisch ein 300 Jahre alter Greis ist.

Auch muss man sich natürlich die Frage stellen, ob man das Geschehen auf der Erde wirklich bis in die Unendlichkeit beobachten möchte. Es kann nicht sehr erbaulich sein, zu sehen, wie sich die Menschheit von Jahr zu Jahr mehr ins Unglück reitet und schließlich an mangelnden Ressourcen oder zu vielen Kriegen eingeht und dabei jegliche bekannte Lebensform mit sich nimmt. Und ab da, wenn es wirklich nichts mehr gebe, ob man als letzter unsterblicher Mensch auf der Erde nicht doch überflüsig wäre.

Ist hingegen das Leben bei Gott gemeint, so, wie es sich die Christen vorstellen, fragt sich, was man damit will. Das Paradies mag ein schöner Ort sein, aber auch der wird über 10x Jahre bestimmt eher zur Qual, als zum Segen. So könnte ich es mir zumindest vorstellen. Obendrein kann man dort bestimmt nicht sehr viel neues erforschen und entdecken, was der eigentliche Reiz des Lebens ist, zumindest für mich. Außerdem muss man bedenken, dass dort nicht nur man selbst, sondern alle unsterblich sind. Und aus meiner eigenen Erfahrung würde ich sagen, dass zumindest ich höchst ungern auf Ewigkeit mit den gleichen leuten zusammen wäre, irgendwann würde man sich vermutlich sehr auf die Nerven gehen.

*clap clap clap*

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Was bringt das ewige Leben?

Das kommt sehr darauf an, was man damit verbindet. Es ist ja auch im gegenwärtigen Leben so, dass einem das Leben das bringt, was man damit verbindet, also auch das, was man daraus macht.

Was meint ihr, ist das ewige Leben wünschenswert?

Für mich durchaus, aber nicht in dieser Welt.

Auf der Erde würde ich auch nicht ewig leben wollen...

Im Himmel bei Gott in Herrlichkeit und ohne Leid, Krankheit, Sünde, Tod und Schmerz stelle ich mir das ewige Leben, das die Bibel uns verheißt, als wunderschön vor. Auch würde ich sagen, dass das ewige Leben das eigentliche Leben ist.

In Römer 8,22-23 steht: "Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt; und nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir erwarten seufzend die Sohnesstellung, die Erlösung unseres Leibes."

Offenbarung 21,4: "Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen."

Jesaja 65,17: "Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, so dass man an die früheren nicht mehr gedenkt und sie nicht mehr in den Sinn kommen werden."

Kein Mensch weiß genau, was das ewige Leben ist.

Wenn man sich die Bibel genau anschaut, kommt man drauf, dass es auch keine zeitliche Kategorie ist, sondern eine "jenseits der Zeit".

Was der christliche Glaube besagt: Es wird sehr sehr schön sein. Genauer weiß ich es nicht.

Wenn ich mich wie "dieser Typ" hinstellen und für das ewige Leben werben würde, dann wäre mir Folgendes wichtig:

1. Es hat etwas mit dem Leben jetzt und hier zu tun. Man muss nicht drauf warten, dass es nach dem Tod irgendwann einmal kommt, sondern es kann schon hier und jetzt anfangen.

2. Es ist aber keine Garantie, hier leben zu können, "wie Gott in Frankreich". Das Glück, das damit verbunden ist, kann man auch dann noch empfinden, wenn man die Nachricht bekommt, todkrank zu sein.

Das ist paradox. Aber es ist in meinen Augen mehr wert, als wenn einer Glück empfindet, der immer nur oben auf der Welle des Wohlstands surft.

Vielleicht auch ein wenig im Sinne des alten Lieds "Die Gedanken sind frei - und sperrt man mich ein im finstersten Kerker..."

3. Dieses ewige Leben kann in der Tat jeder bekommen. Aber nicht als eine Art Belohnung dafür, wegen so eines Typen an Gott zu glauben.

Sondern als ein sich Öffnen dafür, dass dieses ewige Leben für jeden bereit gehalten wird.