Was bedeutet dieses Zitat aus der Bibel?

7 Antworten

Wiyana hat es schon gut beschrieben. Gott hat Hiob hier eine Lektion in Demut erteilt. Er hat ihm aufgezeigt, dass ER der Schöpfer von allem ist, dass ER alles Wissen und alle Macht hat. Es ist für den Menschen oft schwierig, in Zeiten der Prüfung nicht zu jammern und zu fragen "Warum ich??". Wenn man Gottes Plan versteht, kann man mit Leid besser umgehen und es besser einordnen.

Elder Quentin L. Cook, Apostel der Kirche Jesu Christi HLT, hat im Jahr 2011 folgendes gesagt:

Aus der begrenzten Sicht derjenigen, die den Plan des Vaters weder kennen noch verstehen noch daran glauben – die die Welt mit ihren Kriegen, der Gewalt, den Krankheiten und all dem Bösen nur durch die irdische Brille betrachten –, kann das Leben bedrückend, chaotisch, ungerecht und sinnlos erscheinen. Von Führern der Kirche ist diese Sichtweise damit verglichen worden, dass jemand mitten in ein Schauspiel mit drei Akten hineingeht. Wer den Plan des Vaters nicht kennt, versteht nicht, was im ersten Akt oder dem vorirdischen Dasein geschehen ist und welche Ziele dort gesetzt wurden. Er versteht auch nicht die Erläuterung oder Auflösung, die im dritten Akt folgt und durch die der Plan des Vaters auf herrliche Weise erfüllt wird.

Die komplette Ansprache findest du hier, falls es dich interessiert: https://www.lds.org/general-conference/2011/10/the-songs-they-could-not-sing?lang=deu


Vers 7 ist besonders interessant. Wer ist mit den "Morgensternen" und den "Gottessöhnen" gemeint? Präsident Thomas S. Monson, Prophet und Apostel der Kirche Jesu Christi HLT, sagte 2010:

Um die Bedeutung des Todes zu verstehen, müssen wir den Sinn des Lebens zu schätzen wissen. Das matte Licht des Glaubens muss der Mittagssonne der Offenbarung weichen, dank derer wir wissen, dass wir schon gelebt haben, ehe wir als sterbliche Menschen geboren wurden. In unserem vorirdischen Dasein zählten wir zweifellos zu den Söhnen und Töchtern Gottes, die angesichts der Gelegenheit, in das schwierige, aber unerlässliche menschliche Dasein eintreten zu können, vor Freude jauchzten. Wir wussten, dass wir einen physischen Körper erlangen, Prüfungen überwinden und unter Beweis stellen sollten, dass wir die Gebote Gottes halten würden. Unser Vater wusste, dass wir aufgrund der Natur des Erdenlebens versucht werden, sündigen und straucheln würden. Damit wir jede Aussicht auf Erfolg haben, sah er einen Erlöser vor, der für uns leiden und sterben würde. Dieser sollte nicht nur für unsere Sünden sühnen, sondern im Rahmen dieser Sühne auch den körperlichen Tod überwinden, dem wir aufgrund des Falls Adams ausgesetzt sein würden.

Hallo Quietsche,

Du schreibst.

Dieser sollte nicht nur für unsere Sünden sühnen, sondern im Rahmen dieser Sühne auch den körperlichen Tod überwinden, dem wir aufgrund des Falls Adams ausgesetzt sein würden.

Was hätten die vom Himmel auf die Erde transferierten Wesen mit dem "Fall" Adams zu tun?

Da ist doch keine Logik in dem Vortrag: Erst im Himmel erschaffen, dann zum Sündigen auf die Erde verbracht, und dann wieder retour.... Der von Dir gelobte "Pröphet" und "Apostel" scheint mir unter die in den beiden folgenden Versen beschriebenen zu gehören.

1Joh 4d,1 Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen.

2Kor 11,13 Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen.

Alles in allem: Die HLT, besser bekannt als Mormonen, hätten sich lieber an die Bibel gehalten. Aber kein einziges Zitat!

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@kdd1945

Hallo kdd1945, das tut mir leid, dass du das so siehst. Ich denke du verstehst das Zitat nicht richtig und lässt dich von deinen Anti-Mormonen-Vorurteilen blenden, die unter Zeugen Jehovas nach meinen Erfahrungen leider verbreitet sind, größtenteils aber zum Glück auf Unwissen basieren und nicht auf bösen Absichten.

Solltest du dich tatsächlich differenziert mit dem Thema "vorirdisches Dasein" beschäftigen wollen, sei dir dieser Artikel empfohlen: http://de.fairmormon.org/Plan\_der\_Erl%C3%B6sung/Vorirdisches\_Dasein

Darin werden auch biblische Stellen genannt. Die Lehre des vorherirdischen Daseins ist absolut logisch, wenn man sie versteht, das empfinden auch viele Nichtmormonen so, wenn sie davon hören.

Die von dir zitierten Bibelverse finde ich sehr lehrreich. Wie es dort steht: "Prüft die Geister, ob sie aus Gott sind". Das habe ich über viele Jahre sehr intensiv getan und ich kann aus vollster Überzeugung sagen, dass sie wahre Diener des Herrn sind.

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Hallo eldurion

Der vom Satan geplagte Hiob glaubt, dass Gott sein Leid zu Unrecht verursacht und rechtfertigt sich vor ihm. Gott zeigt ihm sein begrenztes Wissen auf, mit der Frage: Wo warst du, als ich die Erde gründete?

Mit Morgensternen (poetisch) sind die Söhne Gottes, die Engel gemeint, die zu der Zeit schon lebten.

Vergeiche NLB:

 4 Wo warst du, als ich die Grundfesten der Erde legte? Sag es mir, sofern du Bescheid weißt!5 Weißt du, wer ihre Maße festlegte oder wer das Maßband über ihr ausspannte?6 Worauf sind ihre Stützpfeiler eingesenkt und wer hat ihren Eckstein gelegt,7 als die Morgensterne miteinander sangen und alle Engel2 vor Freude jubelten?

HFA:

4 Wo warst du, als ich das Fundament der Erde legte? Sag es doch, wenn du so viel weißt!5 Wer hat ihre Maße festgelegt und wer die Messschnur über sie gespannt? Du weißt es doch, oder etwa nicht?6 Worin sind die Pfeiler der Erde eingesenkt, und wer hat ihren Grundstein gelegt?7 Damals sangen alle Morgensterne, und die Engel jubelten vor Freude.

Hallo eldurion,

in der Bibel steht das Zitat im Zusammenhang mit der Geschichte von Hiob, der als anständiger Mann ein glückliches Leben führt und dann plötzlich von Schicksalsschlägen heimgesucht wird: Alles verloren, Kinder tot, selber krank.

Im Verlauf der Geschichte suchen seine Freunde nach Antworten, wieso es ihm so schlecht geht - die einen deuten sein Leiden als Strafe Gottes (dann hast dus eben nicht gemerkt, dass du was falsch gemacht hast!), einer von ihnen als eine Art "pädagogische Massnahme" - so à la: Durch Leiden wird man stark.

Hiob begehrt dagegen auf und klagt Gott an, wie ungerecht das alles ist.

Darauf - und eben von da das Zitat - erlebt er, wie Gott selbst zu ihm spricht.

"Wo warst du, als ich die Erde gründete?" - Mit dieser Frage, der noch eine Reihe ähnliche Fragen in derselben Art folgen, stellt Gott gleich zu Beginn klar: Du warst da noch nirgends, Hiob. Du bist nämlich nicht Gott, nicht allwissend und allmächtig. Und darum kannst du als Mensch das Leiden auch nicht begreifen. Es ist da, das Leiden - und ich, Gott, bin trotzdem da und bin bei dir.

Der von dir zitierte Vers 7 ist eben eine der Fragen au dieser Reihe, die ja gleichzeitig ein Lob auf Gott als Schöpfer der Welt darstellen; ein Lob, das die ganze Schöpfung mitsingt - in altorientalischen Beschreibungen (und z.B. auch in den biblischen Psalmen) nicht selten, dass dann Berge, das Meer oder eben Sterne Gott loben. "Gottessöhne" dürfte ebenfalls in diesem altorientalischen Sprachgebrauch zu verstehen sein. Monotheismus, der Glaube an nur einen Gott, ist in Israel nicht von Anfang an da; diese Stelle stellt offensichtlich noch einen Rest dar von einem Gottesbild, in dem eine Gottheit auch niedrigere göttliche Wesen (eben Söhne) zeugt. Grundsätzlich geht es aber auch hier darum: Der Gott, der da spricht, ist der höchste, der Schöpfergott, der Gott, der Macht hat über die ganze Welt und ihre Geschicke.

den Film kenne ich übrigens nicht - wäre da ganz gespannt, in welchem Zusammenhang das Zitat auftaucht und ob dir meine Erklärung eine Hilfe zur Deutung der Szene ist :-)

Liebe Grüsse,

Wiyana

Ich denke, dass es im Buch Hiob nicht nur darum geht, den Menschen Demut zu lehren, indem Gott ihm einzelne Fragen zur Schöpfung stellt. Das wusste Hiob schon vorher! Außerdem heißt es am Beginn, dass Hiob "gottesfürchtig und vom Bösen weichend" war. Seine vielen Schicksalsschläge waren weder Bestrafung noch Demutsprüfung wie es z. B. bei den Jesuiten gern geübt wird.Nein, Hiob war ein Mensch wie jeder andere: Auch er war der Sklaverei des Verderbens ausgeliefert, denn gemäß der Bibel herrscht der Widersacher. Dieser Widersacher behauptete gemäß Hiob 1:9-11, dass der Mensch alles für sein Leben gibt und nur solange an Gott glaubt, wie es ihm gut geht. Mit anderen Worten: Gott kauft sich die Liebe und den Glauben der Menschen.Um zu zeigen, dass der Widersacher nicht in allen Fllen Recht hat, überließ Gott ihm Hiob, um ihn auf die Probe zu stellen. Hiob hat sich dann, wie wir wissen, als treu erwiesen; er ließ sich auch unter größten Schmerzen nicht davon abbringen, an Gott zu glauben.Er verstand nur nicht, aus welchem Grund ihm soviel Schlimmes widerfahren ist. Er wusste ja vom Gespräch zwischen Hiob und dem Teufel nichts! Und so hat er in seiner Verbitterung Gott angeklagt, völlig willkürlich mit ihm umzugehen. Was konnte Gott nun tun? Als er aus dem Sturm zu Hiob sprach, wollte er bestimmt nicht beweisen, dass er der größe Macher sei. Wahrscheinlicher ist es, dass er Hiob dies sagen wollte: "ich kümmere mich um die ganze Schöpfung, ich sorge für alle meine Geschöpfe. Und dich, sollte ich vergessen haben? Traust du mir das zu?" Danach sage Hiob zu Gott. "Vom Hörensagen habe ich von dir gehört. Doch jetzt hat mein eigenes Auge dich gesehen. Ich bereue in Staub und Asche. Ich lege meine Hand au meinen Mund. Bitte belehre du mich." (Hiob 40:35; 42:1-6)Hat Hiob Gott tatsächlich gesehen? Die Bibel sagt Nein. Aber was sah er? Er sah, dass er Gott unter allen Umständen vertrauen durfte. Auch wenn er nichts verstand, sollte er doch wissen, dass Gott nicht ungerecht ist und niemand, der an ihn glaubt (auf ihn vertraut) vergessen ist! Und diese Seite Gottes war für Hiob eine neue Sicht, eine neue Einsicht.

Mit den "Gottessöhnen" dürften Engel gemeint sein, die vor dem Thron Gottes stehen und den HERRN für die Erschaffung der Welt loben und preisen.

Zu Hiob 38,4-7 mal der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord, den ich persönlich sehr gut finde:

"Hiob sah sich sofort mit der Tatsache konfrontiert, wie unbedeutend er selbst war, denn er war natürlich nicht zugegen gewesen, als Gott die Erde gründete. Da er nicht beobachtet hatte, was damals geschehen war, vermochte er es auch nicht zu sagen. Wie konnte er jetzt noch versuchen, Gott Ratschläge zu erteilen? Die Erschaffung der Erde wird hier wie der Bau eines Hauses beschrieben, das ein Fundament, Maße, eine Richtschnur, Pfeiler und einen Eckstein erhält. Als Gott die Erde schuf, glich dieser Vorgang dem Zusammenfügen verschiedener Bestandteile eines Hauses.

Hiob war nicht zugegen gewesen, als die Morgensterne (möglicherweise Venus und Merkur; vgl. Hi 3,9) den Herrn lobten und die Gottessöhne (vgl. Hi 1,6;2,1 ) vor Freude darüber jauchzten, weil Gott die Erde geschaffen hatte. Wenn hier von singenden Sternen die Rede ist, so handelt es sich um eine Personifizierung, nicht um einen Hinweis auf die von den Sternen erzeugten Klänge, die mit astronomischen Instrumenten entdeckt worden sind. (In Ps 148,2-3 wird den Engeln und den Sternen geboten, den Herrn zu preisen!)"