warum wurde der limes gebaut

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Die Gründe können für einzelne Grenzanlagen (es gab nicht nur einen Limes, sondern mehrere Limites) und je nach Zeit unterschiedlich sein oder unterschiedliches Gewicht haben. Sie haben eine gewisse Abschottung gegenüber „unzivilisierten Barbaren“ bewirkt. Ein undurchdringliches Bollwerk gegen ein gut organisiertes Heer waren sie nicht, konnten aber räuberischen Überfällen entgegenwirken. Ein Limes unterstützte eine einheitlichere Verwaltung und Überwachung der beherrschten Grenzgebiete. Funktionen:

  • Zoll- und Wirtschaftsgrenze: Kontrolle und Steuerung des Grenzverkehrs (Waren- und Personenverkehr) an Durchlässen/Grenzübergängen in Verbindung mit Einnahmen

  • Frühwarnsystem: Beim Limes gab es eine Sichtschneise und Wachtürme, Nachrichten konnten schnell übermittelt werden.

  • Schutz der Grenzen: Ein gewisses Hindernis und eine militärische Befestigung war ein Limes immerhin, außerdem gehörten auch Kastelle (Militärkasernen) und Legionslager zu den Einrichtungen im Grenzgebiet.

Für Fragen zum Thema könne Bücher in einer Bibliothek nützlich sein, z. B.:

Das Limes-Lexikon : Roms Grenzen von A bis Z. Herausgegeben von Dieter Planck und Andreas Thiel. In Zusammenarbeit mit Martin Kemkes, Jürgen Obmann und Marcus Reuter. München : Beck, 2009 (Beck'sche Reihe ; 1836). ISBN 978-3-406-56816-9

  • damit die stationierten römer was zu tun hatten

  • um die germanen zu beeindrucken

  • um den germanen ihre grenzen aufzuzeigen (im wörtlichen und übertragenen sinne)

  • als verteidigungsanlage hatte das ganze wohl einen eher untergeordneten nutzen (im gegensatz zum hadrianswall)

Ich denke, Merzherian hat schon den wichtigsten Punkt genannt: Die Zollfunktion. Unten wurde schon nebenbei mal erwähnt, dass die militärische Funktion eher eingeschränkt war. Einem gezielten Angriff von einigen Hundert Germanen hätte der Wall niemals standgehalten. Allerdings hätte natürlich das Frühwarnsystem entlang des Walles dazu geführt, dass die Römer durchaus von dem Durchbruch erfahren hätten und mit einigen Hundert Germanen hätten es die Legionen schon aufgenommen. ;-)

Die Kontrolle des Handels und der illegalen Einreise waren die zentralen Aspekte des Limes. Auch wenn er als Grenze gesehen und bezeichnet wird, ist er mehr nur eine Linie. Es gab auf beiden Seiten Germanen sowie Römer. Und der Wall war durchlässig. Interessante Handelsgüter für die germanische Seite waren vor allem garum (eine Art Fischsoße, die als wichtigstes Gewürz der Römer gilt) und terra sigilata (tönernes Geschirr), aber auch Schmuck, für die Römer Metalle und Waffen aus dem Süden und blondes Haar.

Der Limes war die östliche Grenze des römischen Reiches. Viele Infos wurden dir ja schon gegeben. Nicht erwhnt wurde aber die vielleicht vorhandene Wahrscheinlicheit, daß es außer Schutzmaßnahme auch noch eine Zollmaßnahme war. Wenn jetzt die bösen Barbaren die ja immerhin einen regen Handelsaustausch mit den gesitteten Römern führten, zwecks Veräußerung der Ware an die Limestür klopften, dann konnte die Ware in Augenschein genommen werden, taxiert und ein gewißer Zollbetrag festgelegt werden.