Warum wollen so viele Psychologie studieren?

18 Antworten

Psychologie ist für viele Menschen sehr interessant, ich lese selbst einiges darüber, nicht weil ich das studieren, sondern weil es mich einfach interessiert. Der NC ist gar nicht immer so hoch, ich habe mich darüber informiert, als es für mich an der Zeit war, mir zu überlegen, was ich studieren möchte. In einer Stadt in meiner Nähe lag der NC bei 1,8. Das ist also nicht immer das Problem. Viele denken aber nur an den Teil mit dem Seelenleben eines Menschen und informieren sich nicht genug darüber, was sonstige Studieninhalte sind. Als ich von Statistik gelesen habe, war für mich sofort klar, dass ich das nicht studieren will. Ich glaube aber, dass sich andere nicht wirklich informieren und sich einfach denken, das ist interessant und Psychologen werden gebraucht, also fang ich das mal an. Gebraucht werden Psychologen ja wirklich, manchmal dauert es Monate bis man einen Termin bekommt. Trotzdem ist das Studium für weniger Leute etwas als die selbst vielleicht denken.

Ich denke, da spielen mehrere Faktoren zusammen.

Zum einen gibt es immernoch viele, die v.a. deshalb Psychologie studieren, weil sie sich davon Aufklärung über sich selbst erhoffen, quasi nebenbei. Das sind hinterher meist nicht die besten Psychologen.

Zum anderen sind (gefühlte) psychologische Probleme in den letzten Jahren immer häufiger geworden, da versprechen sich viele einen sicheren Beruf, wenn sie Psychologe werden.

Eine ganz einfache Erklärung wurde bislang ausgelassen: Psychologie ist ganz einfach interessant!
Es ist eine empirische Naturwissenschaft, ohne allzu viel Mathematik und Physik. Man hat trotzdem Schnittpunkte zu fast allen anderen Wissenschaftsgebieten. Man kann sehr viele Dinge erforschen, die Vielfalt ist überwältigend. Therapeut ist mittlerweile so traditionsreich wie Arzt zu sein. Viele (v.a. Frauen) möchten "mit Menschen zu tun haben" und "Menschen helfen".
Hier auf GF werden wohl auch so viele Fragen gestellt, da die Stiuation in Deutschland mit NC etc ziemlich kompliziert ist und, wie schon angedeutet, die Diskrepanz von wissenschaftlicher Psychologie und der allgemeinen Vorstellung derselben sehr divergierend sein kann.

Sehr schöne Antwort!

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Es ist ja erstmal egal ob einer oder 1000 Psychologie studieren wollen. Das ist erstmal deren Sache.

Aber wenn du mich fragen würdest, "Was ist an Psychologie so besonders?", würde ich sagen, es ist einfach ein Fach dass uns alle etwas angeht und es gibt unzählige Dinge auf unserem Planeten die unserer Psyche schaden und betreffen können.

Jeder Mensch hat eine Psyche und einen Kopf, ein Bewusstsein. Psychische Probleme findet man einfach an jeder Straßenecke.

Und wir leben täglich unter Menschen die Ängste haben, nervös sind, unsicher sind, unkonzentriert sind, traurig sind, nachdenklich rüberkommen, Probleme mit ihrer Familie haben, Probleme mit ihren Eltern, ihrem Beruf, mit ihrer Freundin, mit ihrem Freund, mit ihrem Mann, mit ihrer Frau haben... einfach alles.

Und es gibt Leute die fragen sich "Was geht in diesen Menschen vor?" "Was sind die Ursachen für diese Probleme?"

Es gibt Menschen die fangen an zu philosophieren und möchten die Köpfe der Menschen und nicht zuletzt ihren eigenen Kopf begreifen und verstehen. Nicht zuletzt kommt es vor, dass sich ein Helfersyndrom entwickelt. Fast jeder Mensch auf dieser Welt möchte ein guter Berater sein, ein guter Zuhörer, Menschen helfen können und jeder möchte die besten Ratschläge haben. Jeder möchte ins Schwarze treffen und herausfinden wieso die Menschen Probleme haben und woher diese kommen. Oft spekulieren wir, woran es liegen könnte, aber wir möchten es tief in unserem Herzen genauer wissen, warum es anderen Menschen und auch mir selber manchmal nicht so gut geht. Daher rührt meines Erachtens auch diese große Interesse an der Psychologie.

Wir leben in Zeiten der Finanzkrise, die Leute haben weniger Geld, die Ölpreise steigen, mehr Maschinen ersetzen Menschen, es sind immer noch viele arbeitslos und müssen mit Hartz 4 über die Runden kommen, Leiharbeit, kein Mindestlohn oder Dumpinglöhne, der Stress im Studium, Turbo-Abitur, Drogen, Alkohol, zerbrochene Internetlieben,.. immer mehr Menschen werden depressiv, viele Ehen gehen in die Brüche, die Medien die unser Gehirn zerfressen. Wir leben in einer Zeit wo die Psychologie eine unglaublich wichtige und zentrale Rolle spielt. Fast genauso schlimm wie im zweiten Weltkrieg.

Wir müssen nicht unbedingt studieren um Psychologen zu werden. Wir sind alle Psychologen. Das merkt man doch an gutefrage.net, dass es die Zeit der Psychologen ist. Sehr viele User ersparen sich die Frage, wie eine Grafikkarte funktioniert oder was ein Wellensittich zu fressen kriegen muss. Oft beantworten viele User hauptsächlich Problemfragen aus dem Leben. Ob Familie, Liebe, Arbeitgeber oder Krankheiten. Diese Fragen werden hier besonders leidenschaftlich und vielseitig beantwortet. Mich wundert es nicht, dass sich viele für die Psychologie entscheiden.

Hallo Kristall, schön das die Frage wieder 'eröffnet' wurde! ;-)

Zuerst zum Studium generell. Klar, für den Fachbereich Psychologie benötigt man einen hervorragenden Abiturabschluss, den viele nicht erreichen können. Allerdings kann man sich in die Universitäten mit einem Rechtsanwalt einklagen. So machen das viele Studenten, die einfach während des Abiturs nicht 100% geben konnten. Die Einklage in einer Universität dauert unterschiedlich lange und kostet recht teuer. Bis etwa Juni 2011 konnte man sich in 10 Universitäten kostenlos einklagen, wenn man eine Versicherung hatte. Die übernahmen die Kosten - stand jedem zu, jetzt leider nicht mehr. 10 mal Einklagen kostet etwa 10.000 bis 15.000 Euro. Viele Studenten können es jetzt nicht mehr bezahlen, wg. der Versicherung und zahlen den Betrag nach dem Studium zurück. Das ist also schon mal geklärt ;-)

Warum studieren so viele Menschen in letzter Zeit Psychologie? Mir ist das nicht sonderlich aufgefallen, dass so viele auf einmal diese Fachrichtung studieren. Klar war mir, dass es beliebter wurde, auf Grund dessen, dass andere Themenbereiche nicht mehr so gefragt waren. Viele wechselten auch während einem Zahn/Allgemeinmedizin Studium zur Neurologie oder Psychologie, weil es schon so viele Ärzte von den Allgemein. und Zahnärzten gab.

Die meisten Studenten wählen diese Fachrichtung inzwischen nicht mehr deshalb, weil es ihnen gefällt, oder sie Interesse daran haben, sondern lediglich darum, weil sie in diesem Beruf mehr Chancen haben.

Es gab schon immer 'zu wenige' Neurologen und Psychologen, deshalb fanden nun in letzter Zeit immer mehr Studenten, dass sie in diesem Beruf mehr erreichen können und bessere Chancen haben. Ich sagte bereits, dass es nicht jeder macht, weil sie Interesse an diesem Beruf haben, sondern wie bereits erwähnt, sie mehr Chancen haben. Es gibt aber natürlich auch Studenten die sich tatsächlich für diese Fachrichtung interessieren - abgesehen von der Tatsache, dass sie in diesem Beruf mehr erreichen können.

Ich persönlich finde es besser, etwas zu studieren, an dem man Spaß hat und eventuell etwas weniger verdient, als wenn man ne Menge Batzen Geld verdient und den Beruf 'einfach nur so' ausübt. Man wird besser gefordert, wenn man auch wirklich die Motivation dazu hat!!

Ich hoffe ich konnte Dir mit dieser Antwort etwas weiter helfen. Viele Grüße!! ;-))