Warum lernt man Latein?

11 Antworten

In Latein lernst du, dass hinter

Es ist doch eine tote Sprache..?

kein Fragezeichen kommt, weil es ein Aussagesatz ist. Aber man lernt in Latein nicht nur unglaublich viel über die Grammatik der eigenen Muttersprache, sondern auch viel über die Geschichte und Kultur der alten Römer. Ein solcher Vergleich kann sehr spannend und auch durchaus bereichernd sein. Ist so ein bisschen wie ein Ausflug in eine andere Zeit.

Im Alltag kann man sich durch Latein viele Fremdworte herleiten.

In Beruf und Studium ist ein Latinum manchmal Voraussetzung oder zumindest hilfreich.

Und zu guter Letzt kann man mit Latein seine Fremdsprachenverpflichtungen für das Abitur abdecken, wenn man mit den "lebenden" Sprachen nicht klar kommt.

Schlussendlich lernt man in Latein viel, was man heutzutage mit den Überbegriffen "Kultur" oder "Allgemeinbildung" umschreiben könnte, dennoch ist es nicht unbedingt notwendig für ein glückliches und erfolgreiches Leben. Dieser Absatz trifft allerdings auch auf andere Fächer (Musik, Kunst, Bio, Physik, Sport, Geschichte, Chemie, ...) zu und auch die werden noch unterrichtet. :)

=> Es gibt ein paar Schulfächer (En / Ma), deren Notwendigkeit für jeden Einzelnen sofort einleuchtet. Bei allen anderen Fächern kann man erst sehr viel später im Leben beurteilen, ob die darin vermittelten Inhalte einem für das Leben geholfen haben. Denn oft entwickeln sich die beruflichen Interessen erst zum Ende der Schulzeit oder verändern sich auch noch einmal.

Deswegen ärgere dich nicht, wenn du dich gerade ärgern solltest, Latein gewählt zu haben. Ob und wo du es wirklich einmal brauchen wirst, kann dir jetzt konkret niemand sagen. Trotzdem wirst du es vielleicht irgendwann einmal merken. ;)

LG
MCX

So tot ist Latein nun auch wieder nicht. Als sich etwa ab dem 17. Jahrhundert die modernen Wissenschaften zu entwickeln begannen, wurden Tausende neue Begriffe aus dem Lateinischen und Griechischen eingeführt. Uni-Vorlesungen wurden in Latein gehalten, und Dissertationen mussten in Latein oder Griechisch abgefasst werden. Wenn Du heute Chemie, Physik, Mathematik, Theologie, Jura usw. studieren willst, sind Latein-Kenntnisse sehr wichtig. Auch Französisch, Italienisch und Spanisch lernt sich leichter, wenn man Latein kann. Englisch ist auch voller lateinischer Lehn- und Fremdwörter.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 43 Jahre Dolmetscher/Übersetzer; Archäologie/Paläont. Hobby

Übrigens es gibt sogar ein rekonstruiertes (totes)germanisches Wörterbuch:

http://www.koeblergerhard.de/germwbhinw.html

http://www.koeblergerhard.de/germ/tg/germ1980.pdf

http://volk-und-heimat.info/heimatforum/wbb/volk-und-heimat/geschichte-und-weiter-bildung/sprachkunde/altgermanisch-deutsch-kleines-w%C3%B6rterbuch/p8541-altgermanisch-deutsch-kleines-w%C3%B6rterbuch/

Protogermanisch und Latein sind Geschwister, da sie den selben Ursprung haben=Indoeuropäisch(gibt auch ein Wörterbuch im Internet) und schließlich gehören sie zu den Nostratischen Familien, und wo auch die Finno-Ugrischen Sprachen auch dazu gehören und verwandt sind.

Ist nicht die Frage gemeint, aber man kann statt Latein auch mal mit Urgermanisch beschäftigen. Ist interessant. Auch wenn sie nicht in der Schule angeboten wird. Schade eigentlich.

Ich war damals heil froh, dass Latein als Fremdsprache angeboten wurde. Noch ein Fach mit Diktaten und ganz anderer Aussprachen (Alternative wäre Französich gewesen) hätte mir schwer zu schaffen gemacht.

Wirklich brauchen tue ich es nicht, aber die Bedeutung vieler Fach- und Fremdwörter kann ich mir dadurch herleiten. Außerdem hat Latein wesentlich dazu beigetragen, dass ich die deutsche Gramatik endlich mal verstanden habe :)

Latein mag zwar tot sein, aber es wird nach wie vor in vielen Bereichen der Wissenschaft angewandt. Für viele höhere Berufe ist Latein wichtig, weswegen es in einigen Schulformaten angeboten wird.