Warum kann man durch blinzeln einpaar Sekunden kurzfristig gut sehen?

4 Antworten

Myopie - stenopäische Lücke

Durch Blinzeln erzeugt man eine stenopäische Lücke (Stenose, Enge oder Verengung von Gängen oder Öffnungen des Körpers, hier mit den Lidern am Auge) und verbessert dadurch sein Sehen. Davon hat der Zustand den Namen (griechisch: myein = blinzeln, die Augen schließen). Durch das Verkleinern der Öffnung am Auge vergrößert sich die Brennweite - wie beim Blick durch ein kleines Loch, die Tiefenschärfe wird besser und man sieht deutlicher. Bei Myopie ist die bildseitige Brennweite zu gering, sie wird dadurch vergrößert und man sieht besser.

Kleiner Versuch: Wenn man kurzsichtig ist, eine Faust bilden, vor das Auge halten, einen Gegenstand anpeilen und langsam die Faust etwas öffnen, bis eine kleine Öffnung entsteht. Der vorher unscharf gesehene Gegenstand als Bildausschnitt wird scharf erkannt.Es gibt auch stenopäische Brillen, sie sind aber nicht alltagstauglich, da sie das Gesichtsfeld extrem einschränken.

Hallo, ich werde dir deine Frage beantworten.

Das liegt weniger am Tränenfilm (wobei das auch vorkommen kann), sondern eher am Lochblendeneffekt, wenn du deine Augen zukneifst. Du bist Kurzsichtig und wenn du deine Augen leicht schließt, wirst du schärfer sehen als wenn du deine Augen ganz weit öffnest. Der Zerstreuungskreis auf der Netzhaut wird kleiner und du wirst mehr Details erkennen. Forme mit deiner Faust ein ganz kleines Loch, eventuell ca 1-2 mm. Gucke durch das Loch und du wirst festellen, dass du schärfer siehst. Dies alles wird jedoch nur funktionieren wenn du deine Brille nicht auf hast.

Dieses Phänomen kann man mit den ehemaligen Fotoapparaten mit Film ganz gut erkläen: Dort gibt es den Begriff der Schärfentiefe. Je kleiner die Blende desto schärfer ist das Bild und umgekehrt. Z.B. bei Blende 22, eigentlich 1/22, wurden die Ojekte auf dem Film so gut wie auf jede beliebige Entfernung scharf abgebildet. Bei Blende 1,1 dagegen hatte man eine scharfe Abbildung der Objekte nur dann, wenn sie sich in einem sehr geringen Entfernungsbereich von evtl. nur wenigen cm oder je nach Kameraeinstellung 1 oder 2m befanden. Mache doch mal einen Versuch: nimm ein Stück hartes Papier und steche mit einer Nadel ein kleines Loch hinein. Wenn du dann durchschaust wirst du trotz deiner Kurzsichtigkeit in einer gewissen Entfernung alles scharf sehen. Zugegeben, das ist eine umständliche Methode; aber sie funktioniert. Ähnlich ist es mit dem Blinzeln, dort verengst du auch nur für kurze Zeit den Sehspalt, bzw. du verkleinerst die Blende. @Hantel und @AmigoGuerrero haben das mit der Faust vor dem Auge dargestellt; an sich dasselbe.

Der Tränenfilm dient weniger als Linse. Viel mehr wird die Hornhautoberfläche durch den Tränenfilm erst richtig glatt, was optisch sehr wichtig. Darum wirst du dann nachm blinzeln besser sehen. Wenn dieser Effekt aber recht schnell wieder weg ist, solltest du vlltmal deine Augen überprüfen lassen

Ich bin ja kurzsichtig -3,5 auf beiden Augen Aber es gibt Momente, wo ich gestochen scharf sehen kann... Weißt du woran es liegen kann?

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