Warum ist der Schmelzpunkt von MgCl2 niedriger als der von NaCl?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

In einem Ionengitter arrangieren sich die Ionen so, daß ihre Ladung möglichst von den Gegenionen abgeschirmt wird und sich gleich geladene Ionen möglichst weit aus dem Weg gehen.

Zum Schmelzen muß man einem Stoff Energie zuführen und die Teilchen schwingen dann um den Gitterplatz herum, bis sie genügend Energie haben, den Feststoffverbund zu verlassen.

Bei NaCl ist das Ionengitter wie eine Aneinanderreihung von Würfelblöcken, bei denen die Ecken abwechselnd mit Na+ und Cl- besetzt sind. (Ähnlich wie beim Zauberwürfel). Die gegenseitigen Kräfte wirken also in alle Raumrichtungen gleichermaßen. Alle Würfelblockeinheiten halten sich gegenseitig fest und erschweren so den Austritt aus dem Feststoffverbund, also das Schmelzen.

Bei MgCl2 ist das Ionengitter ebenfalls so, daß sich die Teilchen gegenseitig abschirmen, aber es bilden sich eher aufeinander gestapelte Schichten. Bei weitem nicht so deutlich ausgeprägt, wie bei Graphit, aber ausreichend, um den 3dimensionalen Zusammenhalt zu schwächen. Daher reicht bei MgCl2 eine geringere Energiezufuhr aus, um den Materialverbund zu verlassen, d.h. die Schmelztemperatur ist niedriger.

m.f.G.

Auf den ersten Blick scheint das tatsächlich etwas paradox. Zwar ist Magnesium zweifach positiv geladen und hat zudem noch einen kleineren Ionenradius als Natrium. Das Verhältnis von Anionen zu Kationen beträgt in Magnesiumchlorid allerdings 2:1 Die Chloridionen kommen sich daher im Gitter so nahe, dass die zwischen ihnen wirkende Abstoßung die Gitterenergie herabsetzt.  

Der Schmelzpunkt ist davon abhängig wie stark die Bindung zwischen Atomen oder Molekülen ist . Demnach sind die Bindungen bei NaCl stärker.

LG Lion

Danke, aber wieso ist die Bindung bei NaCl stärker? :D

0

Weil es komplett anderer Stoff ist !

0

Mg ist deutlich elektronegativer als Na. Und das heißt, daß der Ionencharakter der Bindung schwächer ist.