warum haben versicherungen und banken so viel fremdkapital?

4 Antworten

1. Bei Banken ist es notwendig, bzw. aus dem Grundlogisch, dass sie ja das Geld der Kunden verwalten. Also eine Bank ohne Geldeinlagen von Kunden wäre ja keine Bank.

2. Bei den Versicherungen musst Du auf die Struktur der Bilanz achten. Da gibt es die Versicherungen, die Kundengelder aufbewahren udn Verwalten. Typisch die Lebensversicherer, weshalb die auch meist rechtlich getrennt sind von z. B. Sachversicherern.

3. Bei den Sachversicherern gibt es kaum Fremdkapital in Form von Kundeneinlagen. Dort ist die Passivseite der Bilanz beherrscht von "versicherungstechnischen Rückstellungen." Wenn Du z. B. 100,- Euro im Jahr für die Hausratversicherung zahlst (wie Millionen anderer auch), kann es ja sein, dass Du ein Leben lang keinen Schaden hast. Aber es kann auch sein, das Du nach 2 Monaten einen Schaden von 20.000,- Euro hast. Dafür bilden die Versicherer solche Rückstellungen und haben dadurch sehr hohe Kapitalbeträge für die Anlagezur Verfügung. Solche Versicherer machen oft keinen Gewinn aus dem Versicherungsgeschäft, sondern zum größten Teil aus der Kapitalanlage.

Hier mal ein simples Rechenbeispiel ohne Kosten, Ausfallrisiko und Steuern: Du verleihst 1.000€ für 5% p.a., dann ist deine Eigenkapitalrendite 50€=5%. Hast du 100€ selbst und leihst dir 900€ für 1% also 9€ dazu, dann entsprechen die eingenommenen Zinsen von 50€ abzügl. der 9€=41€ einer Eigenkapitalrendite von 41%. (Hebeleffekt)

Jetzt kannst du ganz niedrige Zinssätze annehmen - trotzdem wirst du auf sehr hohe Renditen der Banken und Versicherungen kommen! Eben durch viel Fremdkapital.

Stichwörter: Return on Investment vs Return on Equity.

Dass Banken und Versicherungen viel Fremdkapital haben und verwalten, ist doch logisch, oder? Schließlich arbeiten sie ja hauptsächlich mit dem Geld ihrer Kunden, das ist ja ihre Aufgabe. Und dieses Geld ist Fremdkapital, es gehört den Kunden.

Weil deren Geschäft der Umgang und das Managen/Verwalten der Gelder anderer Leute darstellt.