Warum haben Fahrlehrer so einen hohen Stundenansatz?

12 Antworten

Man darf die Stundenlöhne eines Fahrlehrers (wie auch Handwerkers oder Freischaffenden) nicht einfach mit denen eines fest Angestellten oder Arbeiters vergleichen. Er sitzt ja nicht 8 Stunden am Tag ununterbrochen im Auto.

Ganz abgesehen von den anderen Kosten (Benzin, Versicherung, Auto, Büro,...), die ja ebenfalls drin stecken; bei einer Überlandfahrt/Autobahnfahrt allein für Benzin schon mal rund 10-20 EUR.

Aber unabhängig davon: wir haben hier auch eine "fahrschulfreundliche Gesetzgebung". In anderen Ländern darf man im eigenen Auto fahren (z.B. mit einem großen "L"-Schild), oder gar nur zur Prüfung erscheinen, wenn man es bereits gelernt hat bzw. schon kann. Ich weiß nicht, ob es heute noch so ist, aber vor einigen Jahren war es z.B. in den USA möglich, für rund 50$ den Führerschein zu machen, wenn man bereits fahren konnte (10 für die theoretische Prüfung und 40 für die praktische).

Die Kosten einer Fahrstunde sind entgegen die weitgehenden Meinung nicht die Haupteinnahmequelle einer Fahrschule. Fahrschüler, die zig Stunden brauchen schaden sogar eher aber das ist ein anderes Thema ;-)

Eine Fahrstunde ist deshalb "so teuer", weil neben dem Lehrergehalt noch folgende Kosten anfallen:

  • Benzin für An- und Abfahrt zum Fahrschüler
  • Benzin während der Fahrstunde
  • Verschleiss am Auto
  • Versicherungen
  • Kosten für den Fahrschulbetrieb (Miete, NK, Personal...)
  • usw

Was bekommt denn der Fahrlehrer als Stundenlohn? Überlege Dir mal bitte was Du als "und alles" bezeichnest. Fahrzeug Anschaffung ( in was für einem Auto lernst Du denn und wie alt ? ) Versicherungen für das Fahrzeug und für Dich, falls doch mal etwas passiert. Wenn trotz seinem hohen Stundenlohn noch Gewinn übrig bleibt, greift der Staat nochmal richtig zu. Oder wer bezahlt bei Euch die Beamten usw.

Schön und gut, da kommen Kosten auf, das ist schon klar, aber doch keine 86€ wenn ich lese dass in Deutschland etwa 45€ bezahlt wird.
Das erklärt nicht diesen extremen Unterschied im Vergleich zu anderen Länder.

Rechne mal aus bei einem Durchschnitt von 8 Fahrschüler pro Tag was dabei rauskommt, und wenig ist das nicht.

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Es ist im Grunde genommen das gleiche wie mit den Werkstätten. Da wird auch immer gefragt wieso der Stundensatz so hoch ist.

Mal zum besseren Verständnis.

Es ist ja nicht das Geld welches der Inhaber sich in die Tasche steckt. Es müssen davon auch die Löhne, Steuern, die gesamten Betriebskosten incl. einer gewissen Rücklage erwirtschaftet werden. 

Als Selbständiger bekommst du nur einen Kredit wenn deine Bonität auch recht gut ist. Da brauchst du schon mal etwas auf der hohen Kante wenn etwas Kaputt geht. Fahrschulautos haben auch meist einen höheren Verschleiß was die Bremsen und die Kupplung angeht, da halt Anfänger damit fahren. Außerdem hast du auch als Fahrschule mal eine Zeit in der du weniger Fahrschüler hast, dann hast du weniger Einnahmen aber immer noch die gleichen Fixkosten. 

Es liegt auch mit Sicherheit daran, dass ein Fahrschulauto in der Versicherung wegen des doch sehr hohen Risikos auch viel teurer ist. 

Diese Kosten müssen ja auch irgendwo wieder rein kommen. Ich persönlich habe noch keinen Besitzer einer Fahrschule kennen gelernt der damit Reich wurde. 

Sehr viele Fahrschulen sind sehr schnell wieder zu weil sie Insolvenz anmelden müssen.


  • Benzin (wie gesagt)
  • Verschleiß / Abschreibungen am Auto
  •  Miete und NK für die Fahrschule
  • Gehalt für die "Sekretärin" / Bürokraft
  • Stundenlohn für den Fahrlehrer
  • Umsatzsteuer 

Und es gibt sicherlich noch ein paar mehr Punkte in der Kalkulation. Aber, du siehst, da kommen schnell ein paar Euro zusammen.