warum geben lautsprecher ein geräusch von sich, wenn ein funktelefon oder handy in der nähe ist?

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Die Lautsprecher machen das Geräusch nicht von selbst, sondern weil sie das Geräusch von dem Gerät bekommen, an das sie angeschlossen sind. Also Geräte, die Radio-oder Fernsehfrequenzen empfangen, werden von Handys gestört, wenn diese in nächster Nähe ein paar Signale zum Handyfunkturm schicken, das tun Handys immer wieder, um ihren Standort mitzuteilen. Wenn das Handy z.B. nur einen Meter vom Radio entfernt ist, ist seine Strahlung so stark, daß die im Radio eingebauten Filter versagen und Signale wiedergegeben werden, die eigentlich nicht für das Radio, bzw. das gestörte Gerät, bestimmt sind.

Meine Boxen vom PC machen ebenfalls ein Geräusch, wenn mein Handy in der Nähe ist. Mein PC kann aber keine Radio- oder Fernsehfrequenzen empfangen. Mein Internet empfang ich über eine LAN-Verbindung, also kein W-LAN, daher können also keine Störsignale empfangen werden. Woran könnte das dann liegen?

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Ein kurzer Wissenausblick zum Erklären der Hintergründe
Das Phänomen ist gar nicht einmal so trivial. Einige werden sich denken, dass höhrbare Frequenzen eher zwischen 20Hz und 20kHz sind und das Funknetz für Handys bei teils 800MHz und mehr arbeitet. Diese Frequenz ist jedoch nur die Trägerfrequenz mit der sich die elektromagnetische Welle im Raum ausbreitet. Es muss auch eine Information übertragen werden. Mit verschiedensten Modulationsverfahren wird dem Träger ein Signal (z.B. Audiosignal) aufmoduliert. Zum Beispiel beim UKW-Radio (Frequenzmodulation) vereinfacht vorstellen, dass ein Träger mit 100MHz und ein Audiosignal bis 40kHz im Frequenzspektrum einen Bereich von 99,98MHz bis 100,02Mhz belegt. (In Wirklichkeit ist das nicht ganz das Wahre bei einer Frequnezmodulation, außerdem gibt es auch noch ein Stereosignal usw.)

Wie kommen nun die Laute im höhrbaren Bereich zustande?
Bis ein Audiosignal zur Endstufe mit den Lautsprechern kommt, gibt es noch gewisse andere Verstärkerschaltungen. Diese sind z.B. mit Operationsverstärkern aufgebaut (kurz: OPV). Ein Differenzsignal zwischen den zwei Eingängen am Operationsverstärker kann eigentlich solche hohen Frequenzen nicht verstärken, er wirkt wie ein Tiefpassfilter. Was man aber nicht vergessen darf, dass einzelne Bauteile in dem Operationsverstärker durchaus höhere Frequenzen verarbeiten können. Zum Beispiel über die Stromversrogungsleitungen (als Antenne wirkend) kommt die Störung direkt zur Elektronikschaltung. Eigentlich dürften diese Störung nicht in einem höheren Frequenzspektrum sein? Auch das für dieses Funksignal bestimmte Empfangsgerät muss das aufmodulierte Signal von dem Träger wieder demodulieren? Bei einer Amplitudenmodulation kann das Demodulieren z.B. mit einer Diode und einem Kondensator gemacht werden und nun hat man wieder das niederfrequente Modulationssignal am Ausgang. Ein OPV besteht aus mehreren Transistoren usw. Teilweise haben diese auch Bipolartransistor, welche vereinfacht als zwei Dioden betrachtet können. Auch parasitäre (also ungewünschte) Dioden könne im Siliziumchip auf dem der OPV gebaut wird können entstehen. Genau über solche Dioden kann eine Demodulation stattfinden und plötzlich ist etwas im höhrbaren Bereich wie das Phänomen, welches in der Frage angesprochen wurde.
Noch ein einfaches Vorstellungsbeispiel 1kHz abwechselnd das Senden des Trägersignals einschalten und wieder abschalten. Die Dioden im OPV werden nun aus dem (Stör-)Signal ein Signal verwandelen bei der abwechseln mit 1kHz eine Gleichspannung anliegt und wieder nicht, ein sogennantes Rechtecksignal. Von einer Verstärkerstufe zur nächsten wird das Signal soweit verstärkt, dass schlussendlich in meinem skizzierten Fall dieses 1kHz-Rechtecksignal hörbar ist.

Noch ein paar Dinge zur Elektromagnetischen Verträglichkeit
Allgemein ist das oben genannte einschönes Beispiel für "Elektromagnetische Verträglichkeit" (EMV) und auch die einhergehende Komplexität. Im Datenblatt werden solche Störungsprobleme oft gar nicht spezifiziert. Der Schaltungsdesinger denkt auch nicht daran, weil warum sollte ein Audio-OPV der maximal ein Megaherz kann plötzlich Handysignale aufnehmen... Ohne Kenntnis des internen Aufbaus des OPVs ist es nicht nachvollziehbar. Aber auch ein ein Hochfrequenztechniker wird nicht sofort an soetwas denken. Mittlerweile sind aber diese Probleme durchaus häufiger relevant und die OPVs teils so gebaut, dass sie gegen solche Probleme imun sind, im Detail aber wieder nur auf das eine oder andere Phänomen. Das Problem ist natürlich auch für verschiedenste Messungen ein bei dem OPVs vorkommen ein Prolbem.

Generell soll jedes elektrische Gerät so wenig wie möglich Störungen aussenden und gleichzeitig so Immun wie möglich gegen äußere Störungen sein. Der Stromnetzbetreiber möchte am liebsten so viel stören können wie möglich und die angeschlossene Gerät sollten so wenig Störungen wie möglich im Stromnetz verursachen. Aus Sicht eines Herstellers für Elektronikgeräte dürfte der Wunsch ganz anders sein, nur, wenn er das Netz stört, stört sein Gerät schlussendlich auch an andere Stelle sein Gerät oder das der anderen. Für EMV gib es sehr viele Normen. Man darf aber nicht vergessen, dass bei der Haushaltselektronik der Aufwand (weil Kosten) gegen EMV-Imunität so niedrig wie möglich sein werden. Man wird hauptsächlich sorgen, dass die Normen eingehalten werden. Wie erwähnt sind solche EMV-Probleme nicht so einfach verständlich, vieles ist auch für den erfahrenene EMV-Spezialisten noch immer Voodoo und zu guter letzt wurden früher eventuell Geräte entwickelt bei der es noch gar nicht solche Störnungen gab, deswegen gabe es auch keinen Bedarf und Norm die eventuell diesen Fall regelt. Aber wie man sieht, war es bis jetzt immer ein verschmerzbares Phänomen und mittlerweile merke ich gar nicht mehr das Problem. Entweder hat man darauf reagiert oder es liegt daran, dass die Art von Störung nur bei GSM stattfand. Heute wird bei Smartphones meist standardmäßig über UMTS oder höher telefoniert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Die Lautsprecher machen nicht so einfach ein Geräusch, wenn ein Handy in der Nähe ist. Der Lautsprecher ist doch bestimmt an ein Radio angeschlossen, welches in Betrieb ist.

Das Handy bucht sich in bestimmten Zeitabständen in die Funkzelle ein. Dadurch kann es vorkommen, daß sich das Radio oder eine andere Anlage störbeeinflussen läßt, es sind keine Störungen, die das Handy erzeugt.

Damit muß man leben!

ich glaube das sind störsignale die funkwellen vom telefon/Handy kreuzen sich mit den signalen vom lautsprecher ist zumindest meine theorie

weil die funkwellen und die elektronik sich im weg sind denke ich mal oder so ähnlich.