warum braucht man nen ausbinder?

7 Antworten

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Martingal ist für die Dressurarbeit eigentlich schwachsinnig außer du hast ein Pferd, dass sich sehr oft heraushebt. Ansonsten ist das Martingal eigentlich nur für´s Springen und das Gelände für etwas hitzige Pferde gut.

Halsverlängerer sind der größte Mist, den es überhaupt als Hilfszügel zu kaufen gibt. Jedes Pferd (und wirklich jedes) läuft damit komplett auf der Vorhand und ist immer hinter der Senkrechten. Oder hat hier jemals einer ein Pferd mit Halsverlängerer korrekt laufen sehen? Ich nicht. Außerdem bekommt das Pferd keine gleichmäßige Anlehnung durch das Gummi.

Dreickszügel (lieber Laufferzügel) sind zum Longieren ganz gut, allerdings nur über einen sehr kurzen Zeitraum und dann und wann mal wieder, solange sich das Pferd nicht darauf ausruht oder sich ganz verkriecht.

Gouge und Chambon sind ebenfalls nicht zu empfehlen, weil die Pferde sich oft bei der doppelten Hebelwirkung im ganzen Körper verspannen und dann einfach die Losgelassenheit fehlt. Verspannungen der Muskulatur bis entstehende Blockaden sind die Folge.

Von eventuellen Longierhilfen, sollte man die Finger lassen. Sie sehen zwar kompliziert und effektiv aus, sind aber entweder unpraktisch, zu hart im Pferdemaul oder verspannen das Pferd.

Stoßzügel mögen für Anfänger ganz gut sein, aber bitte nicht, weil sie fast gar keine bis nur ganz wenig Biegung zulassen und wenn dan bitte nur OHNE Gummiring (s.HV)

Bleiben noch die guten alten Schlaufzügel. Schlaufzügel sind gar nicht so schlecht, wie sie gemacht werden, sondern werden nur leider viel zu oft viel zu falsch und viel zu lange in den unmöglichsten Situationen von viel zu unerfahrenen Reitern verwendet.

Führt man sie so wie man Kandarrenzügel normalerweise führen würde (wird leider auch viel zu oft falschgemacht, was bei der gängigen 2x2- Führung leider auch noch unterstützt wird. hier ist die französische Kandarrenführung auch im Falle der Schlaufzügel besser zu verwenden), hat man spiel Raum, kann veriieren und das Pferd sinnvoll unterstützen. Aber BITTE! achtet darauf, dass ihr nicht abhängig von den Schlaufzügeln werdet und dass nur Zug auf ihnen ist, wenn der Kopf oben ist. Ist der Kopf unten (AUF JEDEN FALL VOR DER SENKRECHTEN, sonst bringen dir die Schlaufzügel nichts, sondern bewirken genau das Gegenteil) mussten die leicht durchhängen.

Wir sehen also, Schlaufzügel sind effektiv, aber bitte mit Vorsicht zu genießen!

Sagen kann ich aber, dass Halsverlängerer so etwas von schwachsinnig sind. Das ist schon nicht mehr normal. Wer diesen Scheiß erfunden hat, muss einer der dümmsten Menschen, die es je gab gewesen sein.

Damit das Pferd den rücken in einer bestimmten position hat (ich glaub es heißt dann rundrücken bzw das pferd macht den rücken rundlich) in dieser position ist es dann einfacher das pferd zu kontrolieren und für den reiter ist es auch bequemer zu reiten

Ausbinder braucht man nicht für die Anlehnung... was ein Quatsch! Anlehnung ist nicht der Zügel, sondern dass das Pferd bereitwillig und auf feine Hilfen reagiert.

Ausbindr bringn ein Pferd bzw. dessen Kopf in eine Position, aus der sich eigentlich der Rücken aufwölben sollte - in den meisten Fällen tut er das jedoch trotzdem nicht. Sobald sich das Pferd nach vorne/unten, also V/A strecken will, gelangt es automatisch hinter die Senkrechte.

Sobald ein Pferd hinter die Senkrecht kommt, sieht es zwar so aus, als ob der Rücken sich aufwölbt, jedoch kommt die Hinterhand nicht mehr unter den Schwerpunkt.

Zusätzlich noch an der Longe: Das Pferd fällt häufig in den Kreis hinein, anstatt sich zu biegen.

Ich persönlich halte überhaupt nichts von Ausbindern - manche Pferde reageiren darauf ja vielleicht ganz gut, aber sobald der Ausbinder ab ist, läuft das Pferd wieder grauenvoll. Was hat das ganze gebracht? Nix.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

achso - und ein Ausbinder ist keine Reiterhand: er ist unflexibel und kann nicht nachgeben.

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Du hast absolut recht.

Wie sagt PP: "Einen guten Horseman erkennt man nicht an den Hilfsmitteln die er benutzt, sondern an den Hilfsmitteln die er nicht benutzt und niemals benutzen würde."

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@SirMortimer

Was ich persönlich allerdings noch zulässig zum Longieren fänden würde, wäre ein Chambon oder Gogue, weiß gerade nicht, welches das zum Longieren ist. Ob das so optimal ist, weiß ich nicht - ich arbeite sowieso ohne :)

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@Punkgirl512

Ich hab' keine Ahnung, welchen Voteil die Dinger bringen. Weiß nicht einmal, wie man dieses französische Zeugs auspricht. Aber ich reihe die Teile mal in die Hilfsmittl ein, die ich nie benutzen würde. Longieren halte ich ohnehin für Schnickschnack. ....... Ja! Ich weiß, daß es Ausnahmen gibt.

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@SirMortimer

Longieren ist gar nicht mal so schlecht - wenn das Pferd dabei korrekt (am Kappzaum am besten) läuft, sich biegt, gut untertritt, dadurch den Rücken aufwölbt und sich fallen lässt. DANN macht longieren auch einen Sinn^^

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Der Dressurreiter möchte, dass das Pferd beim Reiten den Kopf runter nimmt. Das ist eine Idealform, damit das Pferd gesund und mit aufgewölbtem Rücken läuft, somit den Reiter tragen kann.

Was der Könner weiß: Das geschieht automatisch, wenn das Pferd anständig mit der Hinterhand tritt, denn dort sitzt der "Motor". Geht das Pferd fleißig über die Hinterhand, regelt sich das mit dem Kopf von alleine!

Weil aber nun der Reiteinsteiger das noch nicht kann - die Hinterhand aktivieren - bindet man den Pferdekopf "künstlich" runter, um dieselbe Wirkung zu erzielen. Wird man natürlich nicht können, wenn dabei nicht die Hinterhand arbeitet.

Ein Pferd, das mit tiefen Kopf geht ist auch oft bequemer zu sitzen. Auch deshalb werden sie für Einsteiger eingesetzt.

Dann natürlich das weite Feld der falsch gerittenen Pferde, die nie gelernt haben, ihren Hals zu tragen.

Beim Longieren glaubt man ebenso, dass die Ausbinder, die den Kopf nach unten zwingen, das Pferd so besser arbeiten kann. In dem Fall lehne ich die Ausbinder ab, weil sie ins Gebiss und damit direkt zum Pferdemaul wirken. Ein Pferd, das z.B. galoppiert, versetzt sich jedes mal einen Schlag ins Gebiss. Es wird versuchen, diesem unangenehmen Druck zu weichen und den Kopf weiter runternehmen.

Ausbinder sind für mich keine Lösung, weil sie starr sind, nicht nachgeben können (der lächerliche Gummiring in der Mitte ist ein Witz!) und der Reiter nicht merkt, wann er das Ziel, eine "gymnastizierende Form" des Pferdes zu erzielen, erreicht hat.

Ausbinder sind Hilfsmittel. Damit will man etwas erreichen. Es gibt da die unterschiedlichsten Ziele. Ob man sie einsetzt und wofür sollte gut überlegt sein! Hier sind ausreichend gut begründete Meinungen zu lesen! Hilfsmittel gehören in die Hand von Könnern. Dazu sollte man schon ganz genau wissen was man macht und warum. Um das abschätzen zu können braucht man schon langjährige Erfahrung. Und das Wissen über die Anatomie des Pferdes. Leider sind Hilfsmittel in allen Varianten jedem Idioten zugänglich.... Bei Gefahrenstoffen ist das anders. Nicht jeder kommt an Munition... Wenn du wirklich wissen willst was z.B. Ausbinder alles bewirken (sollen), dann lerne, lerne, lerne... und am Ende wirst du deine eigene Antwort darauf geben können! Eine andere sollte es für dich auch nicht geben! Frage immer: was kann ich damit anfangen! Es nutzt ja nichts wenn Herr X damit alles super hinbekommt! DU musst es ja können, nicht ein anderer!