Warum änderte Luther seine Meinung zum Bauernaufstand?

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Hätte er sich vom Bauernaufstand nicht distanziert, währe seine Überlebenschance gegen Null. Die Zeit war noch nicht reif für Veränderungen, denn es gab kein Konzept wie es weiter gehen sollte, noch waren die einzelnen Führer für die weitere Vorgehensweise sich eins. Es gab schon genug Konflikte mit der Aufspaltung der Kirche. Luther brauchte den Schutz seines Landesfürsten (Wartburg), ohne dessen Hilfe währe es sein sicherer Tod auf den Scheiterhaufen.

Ja, sowas muss immer als Begründung herhalten...

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@HugoGuth

Mit Genugtuung stelle ich fest, dass eine unkomplizierte Darstellung der Dinge die Leute anspricht. Reine Daten aufzählen, immer auf Google verweisen, ist scheinbar nicht jedermanns Sache. -Danke-Wer schon einmal in Wittenberg war, dort zu erfahren bekommt, dass am Jahresende der Landesfürst die anstehenden Schulden Luthers in der Gaststätte bezahlte, kann daraus erkennen, ola ein Mensch!

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@zetra

Man muss nicht spektakulär sein um hier Pluspunkte und beste Antworten zu bekommen, manchmal reicht es, einfach die Dinge so darzustellen wie sie waren. Also das lässt hoffen, oder?

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Obwohl die Standpunkte der Reformation eine wesentliche Rechtfertigung für die aufständischen Bauern waren, distanzierte sich Martin Luther deutlich vom Bauernkrieg.

Schon 1521 unterschied er genau zwischen weltlichem und geistlichem Bereich, da er mit der Reformation die Veränderung der Kirche und nicht – im Gegensatz zu Savonarola – eine Verchristlichung der Welt erreichen wollte.
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Erst nach der Weinsberger Bluttat schlug er sich eindeutig auf die Seite der Fürsten und verurteilte die Aufständischen scharf:
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Seine Schrift Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern veröffentlichte Luther allerdings erst zu einem Zeitpunkt, als die Niederlage der Bauern bereits absehbar war.


http://de.wikipedia.org/wiki/DeutscherBauernkrieg#MartinLuther

Weil Luther "auch nur ein Mensch" war! Die Macht, die er plötzlich erhalten hatte, ist ihm in den Kopf gestiegen, so hat er sich immer mehr auf die Seite des Bösen gestellt! Nicht nur die Bauern hat er verraten, er wurde auch zum Antisemiten und verlangte, man solle die Synagogen anzünden! Er ist also ein besonders krasses Beispiel, wie Macht Menschen korrumpieren und schlecht werden lassen kann!

Kannst Du das mit dem Anzünden von Synagogen mal mit dem entsprechenden Zitat belegen???

Das Luther öffentlich bis eigentlich kurz vor seinem Tod eher ein Freund des Judentums war, sollte man selbst bei Wiki schonmal gelesen haben. Die einzigen, die das jemals ausgeschlachtet haben, waren die Nazis, denn der Brief ging an einzelne deutsche Fürsten und war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

Es gibt auch wenige, die Ihm das heute vorwerfen, also die Frage die sich mir stellt, bist Du ein Nazi, Rassist oder Antisemit?

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@riara

Kann er es belegen? NEIN, ist ein Nazi, Rassist oder Antisemit?

Soviele Fragen aber keine Antworten...The mighty HugoGuth kneift...:-))

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@riara

Liebe(r) Riara! Du gibst selbst zu, dass Dein Freund M.L. (dessen Kirche ich angehöre, der also sozusagen auch "mein Boss" ist) einen solchen Brief geschrieben hat! An wen, halte ich für irrelevant, da er eine Person des öffentliche Lebens war, und damit rechnen konnte, dass das seinen Weg an die Öff. findet!

Was Deine Beleidigungen betrifft: Eine Urgroßtante von mir soll gerüchteweise mit einem "Halbjuden" verheiratet gewesen sein! Mein Uropa, mein OPa und mein Vater wurden diskriminiert, weil sie "Zigeunerblut" in den Adern haben sollen! Weil sie wie Türken aussehen/-sahen - und nicht als "gesellschaftsfähig galten! Und arm waren!Ich habe 13 Jahre in einer Firma gearbeitet, wo 60 Leute aus fast 30 Ländern dabei waren! Ich bin in der Kirchengemeinde bei der christl.-jüd. und der christl-musl. Gesprächsgruppe dabei! Feiere auch mit meinen musl. Bekannten immer deren Feste mit! Und faste sogar manchmal im Ramadan!

Als "mighty" habe ich mich auch nie bezeichnet!

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@HugoGuth

Google mal "Martin Luther antisemitisch" oder "Martin Luther Antisemitismus"

Seine schlimmste Hetzschrift war: " Über die Juden und ihre Lügen", erschienen 1543 in Jena! Wenn Du das googelst kommt Du auf eine sehr gut gemachte Homepage!

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@HugoGuth

Ich nehme die provokante Frage gerne zurück, immerhin wird Dir jetzt klar sein, wie Deine Antwort wirkt. Wenn man Luther den Judenhass sozusagen als Kernthese nachgewiesen hätte, gebe es sicher weder Briefmarken, Gedenktage noch wäre die Literatur und die Geschichte mit dieser Figur so wohlwollend umgegangen.

Man muss schon die Frage stellen, ob sich Luther im Bereich der allgemeinen Judenfeindlichkeit bewegte oder sich darüber hinaus zu einer härteren Position ereiferte. Wir wissen auch, dass seine positiven Schriften über das Judentum weitaus verbreiteter waren als seine späten Schriften, erstens war er vorher auch als Professor an der Uni tätig und zweitens weis man auch, dass der Mann am Ende seines Lebens schon ein wenig umnachtet war.

Die Nazis haben Luthers Schmähschriften ausgeschlachtet, wenn man deren Argumentation vertritt, dann wird es eben schwierig, die Beweggründe des Schreibers zu deuten. Ich bin mir nicht sicher, aber kann es sein, dass am Ende zählt, was ein Mensch unterm Strich erreicht hat und ich denke der Mann hat viel erreicht...

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@riara

Ich bin halt auch manchmal provokant, manchmal ein bischen zu sehr! Ist mein südländisches Temperament! Mein Uropa soll der Sohn eines verstoßenen "Zigeunerprinzen" gewesen sein!Lebte in Budapest, wo auch mein Pop geboren ist!

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Seine Meinung hat Luther überhaupt nicht geändert. Für ihn ist es klar, dass die Ordnung der Schöpfung erhalten bleiben muss. Es gibt bei Luther eine Zwei-Reiche-Lehre. Im Reich Gottes zur Rechten herrscht Gott. Dort gibt es die Freiheit eines Christenmenschen, vor Gott. Dort gibt es die Rechtfertigung des Sünders, vor Gott. Dort gibt es keinen "freien Willen", weil der Mensch Gott untertan ist, es gibt also eine geistliche Gerechtigkeit.

Das andere ist das Reich Gottes zur Linken. Dort gibt es eine "zivile Gerechtigkeit". Dieses Reich hat Gott den weltlichen Autoritäten überlassen, z. B. den Fürsten, die zur Zeit Luthers alle christlich waren. Was anderes gab es nicht. Diese Autoritäten sorgen dafür, dass die Schöpfung nicht durch Aufruhr, Rebellion usw. in Chaos gerät. Deswegen ist Luther für die Fürsten, weil die die Ordnung aufrechterhalten, er ist gegen die Bauern, weil die die Ordnung umdrehen.

Luther ist Theologe, er ist kein Sozialreformer. Er ist konservativ. Die sozialen Konsequenzen seiner Theologie hat er nicht gesehen, ja konnte sie vielleicht nicht sehen. Die sozialen Probleme, die ja aus seiner Theologie kommen, haben andere gesehen und versucht, zu lösen: Müntzer, die Täufer.

Die schlimme Schrift gegen die Bauern erschien erst, als der Bauernkrieg schon vorbei war. Es zeigt, wie wenig Luther Politiker war, überhaupt kein Taktiker. Es gibt noch weitere Sachen, wo er politisch einfach "tolpatschig" war. Also Theologe und Reformator war und bleibt er ein Genie.

Luther war Pragmatiker. Er hatte erkannt, dass es ihm mehr nützt die Fürsten zu unterstützen als die Bauern.

Wäre er "Pragmatiker" gewesen, hätte er sich das Leben einfacher machen können. Er war vor allem Theologe.

Deine Beschreibung ist in keiner Weise sachkundig, sondern nur die ewige Häme gegen das Christentum.

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