Wann lebte der Gott Hephaistos?

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Der lebte in der Zeit in der man noch an die griechische Mythologie glaubte das wäre so etwa zwischen 2000 v. Chr. bis etwa 700 v. Chr. ;) genauer wird dir wohl niemand sagen können wann der Gute damals als schreiendes Kind vom Olymp geschupst wurde! Zumal es sich eben um keine realen Lebewesen handelt sondern um Figuren aus Erzählungen, Gottheiten etc. Es ist bestimmt möglich mittels der überlieferten Texte und der damaligen Umstände den ungefähren Zeitraum einzugrenzen, jedoch basiert das eben alles auf Tatsachen die wir annehmen aus Jahrzentelanger Forschung und niemand weis genau obs nun stimmt oder nicht.

Also geboren wurde er als Sohn von Zeus, wahrscheinlich so ca 1111 vor Chr. Leider benahm er sich manchmal etwas daneben, so das seinen Vater eines Tages der Zorn packte und er ihn vom Olymp schmiß, seitdem hinkt der arme Kerl. Nun mußte er sich ja was suchen um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, also begann er eine Lehre als Schmied, bei irgendeinem der nachgeliebenen Titanen. Erst machte er seine Gesellenprüfung und dann später irgendwann seinen Meister vor der Handwerkskammer auf Sizilien. Nun konnte er sich eine eigene Werkstatt einrichten und das tat er auch und zwar unter dem Ätna, da wars immer schön warm und flüssiges Feuer (Lava) gabs auch jede Menge.

Er verguckte sich in Aphrodite und die beiden heirateten, allerdings war die Ehe nicht sonderlich glücklich, das die Göttin ihn immer wieder mit Ares und auch anderen Liebhabern betrog. Immerhin wurde dadurch sein Status als Gott gefestigt.

Irgendwann, nachdem Prometheus den Menschen das Feuer gebracht hatte, das er vom Sonnenwagen geklaut hatte, beschlossen die Götter den Menschen eine Lektion zu erteilen, Prometheus hatten sie da schon an den Kaukasus gekettet, und ließen von Hephaistos ne künstliche Braut bauen, die sie Pandora nannten und zum Bruder von Prometheus, nämlich Epimetheus schickten. Vorher gaben die dem Mädel noch ne Büchse mit in der alle möglichen Übel eingeammelt worden waren, aber das ist eine andere Geschichte.

Hepaistos lebte also weiterhin unterm Ätna und hatte weiter nicht großartiges zu tun, als ab und zu seine Frau bei einem Seitensprung zu erwischen (Scheidung war damals schon sehr teuer, besonders unter Göttern).

Dann so um 200 v.Chr kamen die Römer langsam an die Weltmacht und wie das bei Emporkömmlingen so ist, änderten sie erstmal alles mögliche. Den alten Hephaistos nannten sie auf einmal Vulcanos, woran der sich nie so recht gewöhnen konnte.

Aber letzten Endes ging auch die Zeit der Römer vorbei und ein neuer Glaube machte sich breit. Hier gab es jetzt keinen direkten Gott der Schmiede mehr und ein Emporkömmling namens Petrus nahm für sich das Recht in Anspruch als Schutzpatron der Schmiede zu fungieren, nebenbei betreute er auch noch die Jungfrauen, wodurch der alte Hephaistos geradezu überflüssig wurde, obwohl mit Jungfrauen hatte er eh nichts am Hut.

Ab und zu meldet er sich nochmal, wenns ihm zu langweilig wird und läßt mal eben den Ätna ein wenig grummeln oder wenn er sich sehr geärgert hat auch mal kräftig explodieren.

Aber sonst ist er in Vergessenheit geraten und je mehr ein Gott in Vergessenheit gerät je mehr entmaterialisiert er sich, sodaß von ihm zum Schluß nur noch der Gedanke und möglicherweise der Gestank (Pan) bleibt.

Solche tollen Beiträge die sind ja noch besser als selber im Buch zu lesen. DH

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@Merzherian

Da bist Du ja wieder, schön. Danke für den Kommentar.

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Ein genaues Geburtsdatum aufgrund geschichtlicher Quellen kann für den griechischen Gott Hephaistos nicht angegeben werden. Eine wirkliche Existenz kann angezweifelt werden, auch wenn die Macht des Feuers zur Welt gehört. In der griechischen Mythologie kommen keine chronologisch genau datierten Angaben zu der Entstehung der Welt oder der Geburt von Göttern vor. Die Eroberung Trojas am Ende des trojanischen Krieges geschah nach der gängigen antiken Tradition 1184 v. Chr. und Hephaistos hat sich nach den antiken Erzählungen auf der Seite der Grieche an Kämpfen beteiligt. Hephaistos ist in der Mythologie eines der ersten Kinder des dritten Göttergeschlechts (1) erste Götter bei der Entstehung der Welt aus dem Chaos , z. b. Gaia (Erde) und Ouranos (Himmel); 2) Nachfahren der ersten Götter, z. B. Kronos und andere Titanen; 3) die ersten der späteren olympischen Götter, z. B. Zeus und seine Schwester Hera). Hephaistos ist an der Gigantenschlacht (Gigantomachie) beteiligt. Da Hephaistos ein unsterblicher Gott ist, enthalten Religion und Mythos keine Todesangabe.

Eher kann untersucht werden, in welchem Zeitraum es einen erheblichen religiösen Glauben an das Dasein und Wirken eines Gottes Hephaistos gab. Eine Anfangszeit ist schwierig zu ermitteln. Ab etwa 2000 v. Chr. sind indoeuropäische Stämme (Achaier und Ionier) nach Griechenland gekommen.

Eine frühe scharfe Kritik am Anthropomorphismus (Aussehen, Eigenschaften und Verhalten der Gottheiten sehr menschenähnlich) hat der Philosoph Xenophanes (6./5. Jahrhundert v. Chr.) geäußert. Sein Standpunkt setzt sich aber von dem ab, was die meisten glauben. Die Sophistik (5. Jahrhundert v. Chr.) hat ein gewisses Maß an Skepsis und Relativismus vertreten, war aber nicht durchgängig atheistisch. In welchem Ausmaß hinter einem Verhalten ein Glaube an den Gott Hephaistos aufgrund von Überzeugung oder nur Gewohnheit und Mitmachen bei einer mehrheitlichen Tradition in einer Gesellschaft steht, ist oft schwierig einzuschätzen (700 v. Chr. als Ende des Glaubens an die Mythologie ist auf jeden Fall deutlich zu früh). Kultische Verehrung hat es noch ziemlich lange gegeben (in Lemnos reichen Inschriften bis in das 3. Jahrhundert n. Chr.) Der römische Gott Vulcanus/Volcanus wurde mit Hephaistos gleichgesetzt. In der Spätantike wurde das Christentum Staatsreligion.

Fritz Graf, Hephaistos. In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 5: Gru - Iug. Stuttgart ; Weimar, Metzler, 1998, Spalte 352 – 335

Hephaistos ist nach der Mythologie Sohn der Hera, sein Vater Zeus (Homer) oder er wurde ohne männlichen Erzeuger geboren (parthenogenetisch). In minoisch-mykenischen Texten ist er nicht belegt, auch wenn vielleicht ein theophorer (Gott-tragender) Name in Knossos erscheint (apaiotijo). Er ist Herr des Feuers, seinem Element, und göttlicher Schmied. Seine technischen Fähigkeiten machten ihn seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. zum Kulturbringer. Lemnos war der wichtigste Kultort. Im Hintergrund steht Ungriechisches und Vorgriechisches (die Sinties, die frühen Einwohner auf Lemnos, gelten als vorgriechische Thraker oder Etrusker), doch darf man aus der Verbindung des Hephaistos mit Lemnos und aus der Vielzahl an Münzen und theophoren Eigennamen in Kleinasien (späte Belege und auf nachträgliche Deutung der Griechen zurückzuführen) nicht auf außergriechische Herkunft schließen, trotz einer solchen Ableitung (besonders mit Bezug zu Lykien) in der Mehrheit der früheren Forschung. In dem etwas nach 540 v. Chr. in Athen gebauten Tempel des Hephaistos (unter dem Namen Theseion bekannt) stehen die Kultgruppe des Hephaistos und die der Athene nebeneinander. 429/8 v. Chr. wurde das Fest des Hephaistos zu Ehren der beiden Gottheiten neu organisiert, mit Fackellauf und großem Opfer.

Robert Muth, Einführung in die griechische und römische Religion. 2, durchgesehene und erweiterte Auflage. Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1998, S. 116 – 119

Hephaistos ist wahrscheinlich (Name, auf große Bedeutung des Schmiedehandwerks in der Bronze- und frühen Eisenzeit zurückzuführende weite Verbreitung kultischer Bezüge im Mittelmeerraum) ein vorgriechischer Gott, der allerdings schon von den Griechen der Linear-B-Texte verehrt wurde. Hauptort der Verehrung war Lemnos (mit der Hauptstadt Hephaisteia). Der Kult bestand schon vor der Besiedlung der Insel durch die Griechen seit dem 6. Jahrhundert v. Chr., am Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. wurde nach der Eroberung von Lemnos durch die Athener der Kult vermutlich nach Athen übertragen. Beim Fest der Geschlechterverbände (Phratrien) „Apaturia“ wurde sein Kult gepflegt, es gab ein eigenes Schmiedefest „Chalkeia“ (ursprünglich ein Athenefest, an der jedoch Hephaistos Anteil hatte) und ein Fest des Hephaistos, das sich mit einem Fackelzug an eine Feier zu Ehren des Prometheus („Prometheia“) anschloß, der auch als Kulturbringer und Schöpfer und Schützer des Kunsthandwerks galt. Der berühmte Tempel auf der Agora von Athen ist allerdings erst nach 450 v. Chr. errichtet worden.

Nun, Du musst Dich fragen, wann die griechische Hochkultur ihn erfunden hat, dann hast Du sein "Geburtsdatum" ! "Gelebt" hat er wohl, bis er von Vulcanus der Römer abgelöst wurde und der bis die Christen ihren "Einheitsgott" einführten. Und der wird hoffentlich bald durch echtes Wissen, Logik und Intelligenz abgelöst !