Vorteile/nachteile des bedarfsprinzips

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Es handelt sich um zusammengesetzte Worte. In beiden kommt vor "Prinzip" und das ist nach Wikipedia:

"Ein Prinzip (Plural: Prinzipien; von lat. principium = Anfang, Ursprung) ist das, aus dem ein anderes seinen Ursprung hat. Es stellt eine gegebene Gesetzmäßigkeit dar, die anderen Gesetzmäßigkeiten übergeordnet ist (wobei der Begriff Gesetzmäßigkeit ersetzbar ist durch die Begriffe Gesetz, Naturgesetz, Regel, Richtlinie, Verhaltensrichtlinie, Grundsatz, Postulat)."

Bedarf: Im Vordergrund steht das Bedürfnis. Das ist eine individuelle Empfindung und das macht es bereits fraglich, wie auf unterschiedlichste individuelle Empfindungen ein Prinzip aufgebaut werden soll, selbst wenn es sich nur um Postulate handelt. Es besteht der Verdacht, dass nicht die verschiedenen Bedürfnisse gemeint sind, sondern von einzelnen Menschen für alle anderen Menschen definierte Bedürfnisse, egal, ob sie bei denen vorkommen oder nicht. Nachteil: Bedarfsprinzip tendiert zur Vorschrift, zur Einengung individueller Entscheidungen, schlimmstenfalls zur Diktatur.

Leistung: Leistung bedeutet, dass man einen Einsatz bringen muss, um zu einem gewünschten Ergebnis zu kommen. Das steht schon in der Bibel: Ihr sollt Euer Brot im Schweiße eures Angesichts essen. (oder ähnlich) Belohnung ohne Leistung gibts es in Schlaraffia, im Paradies, im Traum. In der realen Wirklichkeit nirgendwo. Es gibt Leistungspartizipation - wenn Eltern sich engagieren, dass auch für die Kinder etwas abfällt. Sozial eingestellte Menschen geben von ihrem Leistungserwerb etwas für andere Menschen ab, die aus unterschiedlichen Gründen keine Möglichkeit der Selbstvorsorge haben. Dass Überleben nur mit unterschiedlicher Leistung möglich ist, ist eine Grundtatsache unserer menschlichen Existenz. Das ist eigentlich kein PRINZIP, das wir von uns aus setzen. Dann gäbe es auch ein ATMEN-PRINZIP, weil wir ohne Atmen nicht lange leben.

Eine Frage, die wir über Prinzipien regeln könnten, wäre ein Freiwilligkeits-Prinzip, das besagt, dass jeder von seinem mit Einsatz erworbenen nur freiwillig etwas abgeben kann und niemand das Recht hat, jemandem etwas gegen seinen Willen wegzunehmen.

Dagegen würde ein Ausgleichs-Prinzip stehen. Da der Mensch ein Gesellschaftswesen ist und die Gesellschaft Voraussetzungen schafft, dass der Einzelen überhaupt Leistung erfolgreich einsetzen kann, sollte er zum Erhalt der Gemeinschaft etwas abgeben. Dann entsteht die Frage nach weiteren Regelungen, wie, wie weit kann eine Gesellschaft gehen, Ausgleichsabgaben einzufordern, ohne den auf den Leistungen beruhenden Gesamtwohlstand zu vermindern. Wie soll ein Gesamtwohlstand gemessen werden? U.s.w.

Das Leistungs-Prinzip ist überflüssig, weil wir keine Wahl haben, sondern die Notwendigkeit von Leistung zu unserer Natur gehört. Das Bedarfs-Prinzip funktioniert nicht ohne Leistung. Denn Bedarf hat jeder zum Überleben. Wenn eine ganze Gemeinschaft zwar Hunger anmeldet aber weder Früchte sammelt noch Beute erjagt, macht sie der Bedarf allein nicht satt. Beide Prinzipien sind Blödsinn.

suppppper antwort danke :)

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