Vorstellung von Glück im Christentum?

6 Antworten

Das größte Glück ist m. E., dass Jesus für unsere Schuld am Kreuz gestorben ist, dass uns alle unsere Sünden vergeben werden, wenn wir dies möchten (1Joh 1,9) und dass Gott einen Plan für uns hat, der weit über dieses Leben hinausreicht.

Die Bibel verbindet Glückseligkeit mit der Verheißung, dass Jesus wiederkommen wird: "Siehe, ich komme bald! Glückselig, wer die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt!" Offenbarung 22,7 

Ebenso werden die als glückselig bezeichnet, die Anteil haben an der ersten Auferstehung, womit alle Menschen gemeint sind, die in den Himmel kommen und das ewige und unvorstellbar schöne Leben bei Gott bekommen werden (Offenbarung 20,6). Ein größeres Glück kann es nach meiner Auffassung nicht geben.

Deshalb würde ich sagen, dass für mich ganz persönlich das größte Glück darin bestehen würde, dass Jesus Christus in die Wolken kommt und alle gläubigen Christen zu ihm entrückt (1. Thessalonicher 4,17).

Für mich gibt es zwei Arten von Glück:

1. Glück haben im Leben, das Paradebeispiel ist im Lotto gewinnen. Die Bibel trennt klar, dass Glück und Erfolg haben (fast) nichts mit ein gutes Leben und Glauben zu tun hat. Wenn jemand, der Christ ist Glück und Erfolg hat, so hat er Gnade vor Gott erlangt, aber nicht durch eigene Werke, sondern durch Gott. Das beste Beispiel hierfür ist Hiob. Auf der anderen Seite ist vieles, was Nichtgläubige Glück nennen in christlichen Augen Gott gewesen.

2. Ein glückliches Leben führen. Dies ist bedingt ein Bestandteil des christlichen Glaubens. Zwar hilft uns Gott und gibt uns Zufriedenheit auf dieser Erde, dass heisst aber nicht, dass wir immer glücklich sein werden. Ich bezweifle zB dass sich die Jünger so glücklich schätzen, als sie getötet wurden. Wir sind aufgerufen etwas anderes als Glück anzusehen als andere Menschen, das heisst aber nicht, dass wir das immer schaffen. Aber die Bibel lehrt klar, dass Geld und Wohlstand nicht glücklich macht, sondern die Nähe Gottes, auch bereits auf dieser Erde. Aber alles das verblasst im Vergleich zum Himmel. Deswegen nahmen die Jünger auch diese Qualen auf sich, denn was ist schon ein langer schmerzvoller Tod, verglichen mit der Ewigkeit bei Gott?

Irdisches "Glück" im Sinne der amerikanischen Verfassung (pursuit of happiness - Streben nach Glück) ist im Christentum kein Thema.

Im Christentum wird unterschieden zwischen "Himmel" = "Gemeinschaft haben mit Gott" und "Hölle" = "Getrennt sein von Gott".

Im Kern steht eine persönliche Gebetsbeziehung zwischen Gott und Mensch. Gott ist immer und überall Seelsorger, also Ansprechpartner und Diskussionspartner für alle Sorgen und Nöte, für alle schönen Erlebnisse.

Wer so einen Seelsorger hat, wer also Gemeinschaft hat mit Gott, der ist glücklich.

http://www.volksliederarchiv.de/text5039.html

Das gesamte NT äußert sich nicht dazu, "Glück" ist kein religiöses sondern eher ein humanistisches Ziel.

Genaueres, was Glück bedeutet oder wie es zu erlangen ist, wird auch im AT nur einmal genannt:

Sprüche 19,8:

"Wer Verstand erwirbt, liebt seine Seele; wer auf Verständnis achtet, wird Glück erlangen."

"Glück* ist ein sehr irdischer Begriff. 

Man hat zwar durchaus konkrete Vorstellungen vom gelingenden Leben im neuen Testament, doch letzendlich wird Glück eher als ein Zustand höchster Glückseligkeit gesehen, nämlich das Unmittelbar-bei-Gott-sein. Manche nennen es "das Paradies". Wir wissen jedoch nicht, wie sich dies konkret darstellt. Als sündige Menschen ("Ursünde") wurde der Mensch nömlich aus Diesem vertrieben. 

Das irdische Leben hier ist letzendlich ein dreckiger, unvollkommener Ort. Nix da mit "perfekter Schöpfung". Allein die Taufe und der Glaube retten dich aus diesem stinkenden Pfuhl. 

Und Ostern, das Fest der Auferstehung Christi, erinnert daran, daß uns als Getaufte noch Höheres bevorsteht.



Ich empfinde es in keiner Weise so, an einem "dreckigen, unvollkommenen Ort" zu leben. Daher muß ich auch nicht "aus diesem stinkenden Pfuhl" durch den Glauben gerettet werden.

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@Eustachio

Du gestattest aber, daß ich deine Antwort kommentiere?

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@earnest

Klar! Aber Religion beinhaltet ja nunmal eine bestimmte Sicht der Dinge. Man kann ihr zustimmen oder auch nicht, oder auch mit einer kritischen, wohlwollenden Distanz gegenüber stehen.

Es gibt aber auch Dinge, die heute nicht mehr so offen gesagt werden, etwa, daß ein "unschuldiges" süßes Baby, was noch nie eine Sünde begangen hat, Erbsünde an ihm klebt und erst die Taufe der notwendige Schritt ist, erlöst zu werden von der Erbsünde.

Klingt seltsam, macht sich auch kaum jemand wirklich klar, ist aber im Christentum so. Es gibt keinen anderen Grund zur Taufe. Gerade Evangelen haben mit diesem Punkt große Schwierigkeiten, ist für sie die Kirche ein "Wohlfühlort", wo man so tolle "Gemeinschaft" erleben, "auftanken" und sich sonstwie selber optimieren kann. Und der "liebe Gott" ist ja auch nur lieb und Christus war ein junger, attraktiver Mann mit Kinnbart, der nichts lieber tat als im Nachthemd durch Galiläa umher zu laufen, ab und an mal was Kluges von sich zu geben und Kinderköpfe zu streicheln.

Das Schlimmste, was ich mal von einem evangelischen Pastor gehört habe in Bezug auf Taufe: "man bringt das Kind aus Dankbarkeit vor Gott". Als wäre das Christentum so etwas wie eine Menschen opfernde Inka-Religion!

Gut, das war jetzt ziemlich polemisch und für Atheisten vielleicht schwer nachvollziehbar.

Hauptpunkt meiner Kritik ist jedoch: man möchte sich das mit der Erbsünde möglichst rundlutschen, und eiert mit solchen wichtigen Sachen (Sakramenten) wie der (Kinder-)Taufe ziemlich rum. Beim Abendmahl ist es nicht viel anders.

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@Eustachio

Als du schriebst "Als wäre das Christentum so etwas wie eine Menschen opfernde Inka-Religion!", da musste ich dann doch kurz schmunzeln. ;)

Glücklicherweise gibt's in der Bibel weder Opfer, noch Menschenopfer, und erst recht keine Blutopfer! Sowas verlangen nur diese falschen, schrecklichen, satanischen Vampir/Zombie/Dämonen- Gottheiten, die man immer im Fernsehen sieht. Ich glaub, die heißen Emus, oder so, ...

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