Verwendung Alvis Saladin im BGS

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Moin,

da kann man nur mutmaßen, dass der BGS hier einige Einheiten mit schwerer Durchsetzungskraft unterstützen wollte; Notstandsgesetzgebung hat die 80 Fahrzeuge ja bald aus der Ausrüstung verschwinden lassen.

Allerdings kann man einen Spähpanzer konsequent in der Beschaffungsgeschichte auf den SW-2 und den SW-M8, den US-Spähwagen "Greyhound", zurückverfolgen. Obwohl der "Saladin" dann doch überbewaffnet wirkt.

Das Fahrzeug war auch für nukleare Gefechtsfelder entwickelt worden, aber da glaube ich kaum, dass der BGS in dieser Hinsicht die Beschaffung gestartet hat. Der zu Grunde liegende "Saracen" bewährte sich in der Aufstandsbekämpfung (Nordirlandkonflikt), vielleicht lag da die Intention.

mfg Nauticus

Der BGS scheint den M8 "Greyhound" sogar auf eine 20mm-MK heruntergerüstet zu haben, während die Länderpolizeien in nur mit MG in Dienst hatten. Das macht die Sache dann wieder undurchsichtiger...

Vielleicht kannst du da einmal anfragen, wirkt wie eine Art Traditionswebsite, auf dem ersten Bild ist auch der "Saladin" mit Kanone. http://www.bgs13-coburg1959.de/Kapp/pages/bgs-memory/ausrFCstung/fahrzeuge-hubschrb..html

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@Nauticus

Das ist halt auch so eine Sache, wenn man den Saladin im Blick hatte, hätte man auch auch gleich auf den Saracen kommen können, vorallem weil man damit auch Mannschaften transportieren konnte. Was mich an der Saladin-Hauptwaffe so stört ist, dass sie soweit ich das verstanden habe, primär zur Bekämpfung mittlerer Panzerfahrzeuge gedacht ist, bzw. "hochexplosive Granaten" verschießt, das braucht man nicht zur Aufstandsbekämpfung. Wenn man gegen durchgesickerte Infantrie oder größer Kommandoeinheiten kämpft, denke ich eher an die im BGS schon bekannten 20mm-MK. Sicher mußte man annehmen das der Warschauer-Pakt Aufstände in Westseutschland forciert hätten (Ist teilweise sogar nachgewiesen, glaube ich). Das aus DKP und Gewerkschaften, größere, paramilitärisch bewaffnete und organisierte Kampgruppen aufgewachsen wäre, halte ich für unwahrscheinlich. Bei Aufständen hätte man wohl eher demoralisierte, gar hungernde Flüchtlinge und Ausgebombte im Blick haben müssen, die mehr plündern als protestieren. Der Einsatz schwerer Waffen ist da nicht nur taktisch, sondern auch ethisch, politisch und auch im V-Fall rechtlich fragwürdig. Ich meine das nukleare Gefechtsfeld hätte der BGS durchaus im Blick haben können, damit hast du mich auf die nächst Fragestellung gebracht der ich dann mal nachgehen muß.

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@Frager456

In BGS und selbst heute in der BPol gab und gibt es zwei Flügel: Den Polizeiflügel und den Militärflügel. Der Militärflügel hat noch unmittelbarer als die Bundeswehr die Wurzeln in Wehrmacht und Waffen-SS, der BGS diente ja auch als Vorläufer- und Vorbereitungsorganisation der Bundeswehr. In den 1960ern waren nun einige Zwischenfälle an der Grenze passiert, bei denen es brenzlig war und auch geschossen wurde - so der Fall Plüschke/Arnstadt. Und der Militärflügel hatte natürlich lieber dicke Rohre ;) 1974 kam dann die Entspannung und stärkere Verpolizeilichung, und der BGS mußte sein Spielzeug wieder hergeben.

Zu den zwei Seiten des BGS: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46407285.html

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Die Antwort ist eigentlich einfach: Der Bundesgrenzschutz hatte zur damaligen Zeit die Aufgabe der Grenzsicherung. Da die Bundeswehr nicht im Grenzgebiet agieren durfte, war es die logische Konsequenz die BGS entsprechend zu befaffnen

Hallo Frager456,

so richtig abschließend kann ich Dir diese Frage leider auch nicht beantworten.

Aber laut http://de.wikipedia.org/wiki/Alvis_Saladin :

Alle Commonwealth-Staaten und einige andere, wie z. B. die Bundesrepublik Deutschland, kauften diesen Waffenträger in großen Stückzahlen. Beim Bundesgrenzschutz (BGS) war er zwischen 1966 bis 1974 im Einsatz.[1][2] Bis zur Einstellung der Produktion wurden 1177 Saladin hergestellt.>

Das bedeutet auch beim Bundesgrenzschutz (der jetzt ja Bundespolizei heißt) wurde dieses Fahrzeug nur 8 Jahre lang eingesetzt. An gepanzerten Fahrzeugen besitzt die Bundespolizei jetzt nur noch den SW4, der nur noch kleine Waffen wie das G8 oder die MP5 zulässt.

Schöne Grüße
TheGrow

Danke für die Antwort, allerdings bin ich bei der Lektüre genau dieses Artikels auf die Frage gekommen. Ich bin selber der Antwort ein Stück näher:

http://www.cold-war.de/archive/index.php/t-2412.html

Bei der "polizeilichen Grenzsicherung" im Vorfeld, bzw. während, eines möglichen Verteidigungsfalles kann man einen vollfertigen Spähpanzer schon gebrauchen.

Grüße

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@Frager456

Bevor Proteste kommen: Der Saladin war vollwertig, nicht "vollfertig". ;-')

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