Vanitas Gedanke

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Hallo Minka,

ich finde deine Frage durchaus verständlich formuliert. Wenn man die Begriffe Vanitas (=Eitelkeit oder Vergänglichkeit), Memento Mori (Gedenke des Todes) und Carpe Diem (Nutze den Tag) vergleicht, so sind durchaus Verbindungen vorhanden. Allerdings ist diese Thematik sehr komplex. Soweit ich mich erinnere, ist Carpe diem jedoch mehr auf die irdischen Freuden und die äußere Schönheit und Jugend(vgl. Hofmannswaldau) bezogen. Memento Mori hat eher die Bedeutung inne, dass es jeden Moment zu Ende sein kann und das heißt auch, dass der christlich denkende Mensch des Barock vorbereitet sein muss auf das "Nu", den Tod oder Augenblick des Umschlags. Vorbereitet zu sein heißt hier, sich seiner Sündhaftigkeit bewusst zu sein und auf die Gnade Gottes zu hoffen (allerdings ergeben sich hier auch Unterschiede bei den Konfessionen). Das Vanitas-Motiv würde ich daher eher dem Memento Mori zuordnen, denn es geht letztlich darum, dass die irdische Welt im Gegensatz zur jenseitigen Ewigkeit in Gott vergänglich ist. Falls noch jemand das ergänzen oder berichtigen möchte, nur zu!

WER sagt WO etwas über Vanitas Gedanke(n) ? Der Rest ist mir geläufig. Deine Fragestellung ist UNZUREICHEND !


Das CARPE DIEM muß nicht unbedingt mit dem Todesgedanken zu tun haben; Du kannst es auch mit der Verpflichtung verbinden, daß Du erst DADURCH zu Deiner eigenen Mensch-WERDUNG beiträgst. Ich halte nichts von dem Gedanken, daß wir alle GLEICH geboren sind. Wir sollten nur vor dem Gesetz für unsere Taten gleich behandelt werden . Aber selbst davon halte ich nicht viel und die PRAXIS unserer Rechtsprechung ist auch ERLEBT anders: Wer mehr Erfolge vorzuweisen hat, wird eher vom Rechtssystem in seiner abweichenden Handlung unterstützt.


Memento mori wird in Deutschland auf schändliche Weise mißachtet; viele junge Leute machen sich nur lustig über die Gefallenen des Weltkrieg II oder bezeichnet sie (hier bei GF gestern z.B.) als sinnlos und haben offenbar keine Ahnung, WARUM diese Toten ihr Leben hingegeben haben. Entsprechend schlecht werden die GROSSväter bzw. Väter heute geachtet, was den Verkäufern von WAREN anstelle von WERTEN leichtes Spiel ermöglicht.

Ich kann mir auch gut vorstellen, daß sich Lehrer in Geschichte, Deutsch oder Relion garnicht mer TRAUEN etwas dazu zu sagen - quasi ohne den Rechtsbeistand in der rechten Schublade des Lehrerpultes parat zu haben; vermutlich weicht er diesen Themen eher aus und doziert lieber über die 'teaparty' der US-amerikanischen Unabhängigkeit.

Najminka 
Fragesteller
 08.12.2010, 22:44

tut mir leid aber ich habe nachgedacht und bin zu dieser fragestellung gekommen. Es sagt niemand irgendwo etwas darüber, ich denke das und möchte diesen gedanken mit anderen teilen und ihn bestätigt oder berichtigt wissen.

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Ähm ja, eigentlich schon. Ich hab mal gehört, Vanitas ist grundsätzlich der Ausdruck dafür, wobei Carpe Diem und Memento Mori Interpretationen dieses Gedankens sind. Bin mir aber nicht sicher, ob das stimmt!