Unterschiede der jüdischen Orthodoxen Kleidung

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

1) Pelzhüte (Streimel) werden nur am Shabbat und an Feiertagen & Festen getragen. Unter der Woche zieht niemand einen Pelzhut an, sondern einen Schwarzen hut.

2) Pelzhüte werden vor allem von Chassidim getragen. Aber es gibt auch "ultra-orthodoxe", die nicht chassidisch sind, entweder Litwisch (das sind historisch die Gegener der chassidim aus Osteuropa) oder Sefardisch (aus den arabischen Ländern). beide gruppen tragen nie Streimel, aber meist schwarze Hüte

3) es gbit auch Hassidim (wie chabad-lubawitsch), die nie streimel tragen (sondern nur borsalino).

4) Es gibt auch genug hassidim (deren gruppe normalerweise Streimel tragen), die selber keinen Streimel tragen, insbesondere die ältere generation (streimel ist erst in letzten20-40 Jahren wieder in Mode gekommen) oder welche, die sich nicht mit den ganz extremen Fraktionen identifizieren.

Mit Rängen hat das alles nichts zu tun.

Mit den Knickerbocker-Hosen (&weisse Socken am Feiertag) ist es so ähnich: das ist die besonderheit von ein paar hassidischen Gruppen, aber nicht alle tragen es. Knickerbocker ist, wenn man da eine Ordnung machen will, noch extremer als streimel, d.h. es gibt viele Streimel-träger, die lange Hosen (keine Knickerbocker) tragen.

Was die Mäntel (bekeshen) betrifft, so waren die ursprünglich alle schwarz, die meisten leute tragen schwarz, doch in letzter Zeit verbreiten sich Muster immer mehr. Da ist es chon so, dass oft die Rebbes (religiösen Führer einer Gruppe) goldene oder gold-gemusterte Bekeshen tragen und die Hassidim (mitglieder ihrer Gruppe) nicht.

In jerusalem gibt es eine Tradition, dass manche dort ansässigen Gruppen gestreifte (schwarz-weiss, vertikal, dünne streifen) Mäntel tragen (aus einem leichteren Stoff, ist auch besser bei der Hitze). Das sind die "Jerushalmim, die Toldot Ahron und so (strenge Antzizionsten)

"streng antizionistisch", aber mitten im zionistischen Staat leben, mal wieder religiöse Konsequen und Glaubwürdigkeit at it's Best...

0
@derdorfbengel

die waren schon vorher dort. Die Yerushalmim (litwisch) schon seit jahrhunderten, die Reb Areles seit Anfang 20. Jhdt....

0

Danke für die tolle Antwort ! :-)

0

Diese Pelzmützen kamen in einer Richtung auf, die sich Chassidim nannte. Sie geht auf den Mystiker Baal Shem Tov zurück.

Andere Gruppen tragen eher die schwarzen Hüte. Allerings können Chassidim auch in den gewöhnlichen Hüten auftreten.

Wenn Du hinschaust, ist übrigens unter den Hüten immer auch eine Kipa. In der Synagoge bzw. zum Gebet wird die gewöhnliche Strassen-Kopfbedeckung abgenommen.

Hallo "Dorfbengel,"****das bringt mich zu der Frage,ob Ashkanasim oder Chassidim generel anders gekleidt sind.Die ultraorthodoxen,natürlich.Auch wann Kippa und ****wann Scharmulke.Ist mir dort zwar aufgefallen,nur hatte ich vergessen zu fragen..Danke

0
@Goldameir

Ich bin nicht so ein grosser Experte. Ein religiös lebender Jude wäre der bessere Ansprechpartner. Du könntest vielleicht die Userin @Iwaasnet direkt fragen. Die weiss bestens Bescheid.

0

chassidim ist eine untergruppe der Ashkenasim... Wenn du mit Ashkenasim wörtlich die "Deutschen" (Jekkes) meinst: ja, Jekkes tragen normalerweise keinen Streimel (bei ihnen war vor 100 Jahren Zylinder als festlicher Hut üblich..

die weissen (mit grosser weisser, gehäkelter Kippah) sind Toldot Ahron oder Shomrei Emunim oder toldot Avraham Itzhak, drei Bewegungen, die auf Ahron Roth (Reb Arele) zurückgehen...

am feiertat tragen sie gold, wie hier, unter der woche streifen...