Uhrzeit lernen - Tricks gesucht!

6 Antworten

das erlernen der uhr kommt oft von alleine, da kannst als bester therapeut wenig machen. es muss im kind einfach "klick" machen und dann kann es die uhrzeit. pauken nützt da gar nichts...

ich erinnere mich, ich war in der fünften klasse, und konnte diese immer noch nicht. eines morgens kuschelte ich neben meinen lieblingsonkel und der nahm den damals einzigen "zeitmesser" sprich einen uralten wecker aus dem haus mit ins bett und komischerweise brachte er mir in einer stunde die uhrzeit bei. Nachteil an der ganzen sache: niemand wusste mehr wieviel uhr es ist ggg

hihi Ja siehst du, viell. hat dein Lieblingsonkel irgendeinen Kniff gehabt, wie er dir die Logig der Uhrzeit (und die ist ja nun wirklich nicht leicht mit ihren komischen 24/60-Einteilungen...) bis in die entscheidende Windung gebracht hat! Den suche ich! Du weißt nicht zufällig, was dir plötzlich logischer erschien, nachdem ER dir die Uhr erklärt hatte? Pauken wollen wir gar nicht, wir bearbeiten die Uhr auch nicht jede Stunde und auch nicht mit sturen Arbeitsblättern, ich versuche halt, ihr irgendwie den Zugang dazu zu ermöglichen, quasi den Vorhang aufzumachen (sie fragt ja häufig, ob wir wieder üben können, weil sie es endlich können will), aber ich tappe einfach im Dunkeln...Wer hat euch denn seinerzeit wieder die korrekte Uhrzeit ins Haus gebracht?? ;-))

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@Maya1998

der hat gar keinen trick gehabt. einfach an der uhr gedreht.

wer uns die zeit wieder ins haus gebracht hat? wir hatten nachbaren an deren türen wir noch klopfen konnten ;-)

lass das kind einfach in ruhe. wenn es nicht geht dann geht es einfach nicht.du hast schon mehr als genug getan. damit müssen sich auch die eltern abfinden. spätzünder gibt es immer :-P

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@kikkerl

Anstatt nach "Hallo, mir sind die Eier ausgegangen, könnt ich mal eins haben?" einfach mal um die Uhrzeit gebeten ;O) Auch nicht schlecht! Ja, zum Thema "in Ruhe lassen" kann ich nur sagen, dass ich dem Kind den Wunsch nach der Uhrzeit nicht verwehren kann. Sie ist im Unterricht selbst auch nicht ansatzweise überfordert, auch stellt sich zum Ende ja immer die Automatisierung ein, sprich, sie hat den Dreh durch Wiederholung raus (was nicht heißt, dass sie den tieferen Sinn versteht), aber in der nächsten Stunden beginnen wir von wieder ab der Mitte...Am wenigsten findet sich die Kleine selbst damit ab, weil es ihr ja auch in der Schule auffällt, dass sie zumindest ansatzweise aus der Reihe schlägt. Da ihr Selbstbewusstsein auch nicht überzulaufen droht, wäre ein endgültiges Verständnis für die Uhr sicher auch gut fürs Ich-Gefühl:-)

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versuchs mit irgendwelchen Eselsbrücken. Z.B. der eine Zeiger ist noch ganz klein, der kann noch nicht so schnell laufen wie der große.
Und mach vieleicht Übungen zur Zeit, die vergeht. Also z.B. "Du darfst jetzt ein Bild malen, aber in 10 Minuten bist du wieder bei mir" dann wird sie die Uhr schon nebenbei beobachten und merkt ja dann aber schon, welcher Zeiger sich schneller bewegt. Dann bekommt sie eher das Gefühl, daß der große Zeiger für die Minuten zuständig ist.
Und dann würde ich ganz undhängig von einer vorhandenen Uhr viel mit der Uhrzeit machen. Also ruhig morgens immer sagen "jetzt ist es 8 Uhr" dann "jetzt ist es 8 Uhr und 15 Minuten", dann wieder "jetzt ist es 8 Uhr 30 Minuten" usw. also über den Tag verteilt immer sagen, wie spät es ist, so daß sie merkt, daß die erst genannte Zahl die Zahl ist, die sich langsam ändert, während die zweite Zahl die Zahl ist, die eigentlich immer anders ist.
Und irgendwann wird sie dann den Zusammenhang zu den Uhrzeigern selber knüpfen.

Mit dem kleinen und dicken Zeiger hab ich's schon probiert, auch sonst vielerlei Eselsbrücken (soweit sie mir eingafallen sind.......) gegeben, aber manchmal glaube ich ehrlichgesagt, dass viell. bei der Diagnostik nicht all zu genau auf den IQ geachtet wurde. Das SPZ meinte zwar auf dem Auswertungsbogen, dass alles größtenteils im grünen Bereich liegt (1 oder 2 Bereiche leicht unterdurchschnittlich), aber viell. ist auch das ein Grund, warum es einfach nicht ankommt. Danke für deine Ideen! Ich werde auf jeden Fall ihre Mutter dazu anhalten, NOCH MEHR auf solche Verknüpfungen zu achten (ist mir in 1 mal 60min pro Woche leider nicht möglich)...

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@Maya1998

Maya1998 ich bin selber lehrerin und ich kann dir nur sagen das MUSS von selbst kommen. ausserdem hast DU selber schon genug getan. gönn dem mädchen einfach eine längere pause, vielleicht legt sich alles. und wenn nicht soll sie halt in zukunft eine digitaluhr tragen und das problem hat sich gelöst. man kann beim besten willen NICHT alle kinder in einem Topf stecken oder gleich modellieren, wie viele psychologen das haben wollen. das Urteil "Diskalkulie" finde ich auch etwas zu früh ;-)

zeitspanne zwischen einer minute und 5 minuten??? ist das nicht ein bisschen zu viel verlangt grad wenn sie diskalkulie haben sollte? also ich bitte dich...

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@kikkerl

Dyskalkulie in der 4.Klasse ist schon in Ordnung, für einen Therapieansatz schon fast zu spät...Und: Nein nein, ich stecke sie mit keinem Kind in einen Topf, auch kommt sie von allein und möchte Übungen zum Thema Uhr machen ("Können wir heut bitte wieder die Uhr machen? Ich möchte sie endlich können!"), da kann ich schlecht nein sagen, gerade WEIL jedes Kind individuell gefördert werden muss und ich Wunschäußerungen gern nutze, um sie freiwillig und ohne Druck zu fördern.

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Hallo Maya,

zunächst solltest Du Dich vergewissern, ob das Kind bereits mit Stellenwerten/Dezimalsystem und Maßeinheiten verständig umgeht. Damit stellst Du sicher, dass im Prinzip tauschen und vergleichen von Werten klappt.

Bei der Uhr ist die größte Hürde die Differenzierung von Zeitpunkt und Zeitdauer. Bei der Zeitdauer handelt es sich einfach um den zeitlichen Abstand zweier Zeitpunkte. Der Zeitpunkt ist aus dem Abstand eines Zeitpunkts vom 0-Uhr-Punkt abgeleitet, ist aber selbst eben nur ein Punkt ohne Dauer. Das haben viele Kinder nicht verstanden und halten es deswegen nicht auseinander. Zur Erarbeitung von Dauer und Zeitpunkt eignet sich deshalb am besten ein (Zeit-)Zahlenstrahl, mit dem man gut zeigen kann, was das eine und das andere jeweils bedeutet.

Was hat das nun mit dem Lesen der Uhr zu tun? Erst nach dem Verstehen dieser Grundtatsachen, gelingt es Kindern den Zusammenhang auf einer runden Scheibe mit übereinanderliegenden Einheitswerten abzulesen. Dabei ist wichtig, die einzelnen Einheiten (Stunden/Minuten/Sekunden) als letztlich zu addierende aufzufassen, um die richtige Uhrzeit (den Zeitpunkt als Abstand zum 0-Zeitpunkt!) zu erhalten. An die Zeiger kann man natürlich auch für eine gewisse Zeit kleine Etiketten kleben mit den Wörtern Stunde, Minute, Sekunde oder sich Bilder von den verschiedenen Zeigern machen.

Viel Erfolg!

Gruß Fred (Rechenschwächetherapeut) http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 30 Jahre Berufserfahrung

vielleicht hilft es für den anfang es mit unterschiedlichen farben zu versuchen. also beide zeigen in 2 versch. farben, oder mit tieren drauf, aber richtig audkennen tu ich mich da nicht

So war auch meine Idee, die Zeiger gleichlang machen, aber mit Symbolik unterschiedlich darstellen, bei den FLIKFLAK Uhren ist doch auch auf jedem Zeiger eine andere Figur, und das sind ja immerhin Kinderuhren

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@sanne3007

Ich werde es auf jeden Fall bochmal mit einer RIESIGEN Uhr im A3 oder A2 Format mit SEHR unterschiedlich großen und auch untersch. farbigen Zeigern versuchen...Man kann ja eine Tiermutti und ihr Baby draufsetzen bzw. ein großes/schnelles Tier und ein kleines/langsames...Danke!

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Dieses Problem habe ich vor über 30 Jahren selbst gehabt! Meine Eltern sind fast verzweifelt, ich habe ebenfalls quasi täglich die Uhr neu gelernt ( auch ich bin "Dyskalkulie-erin"). Gelernt habe ich sie erst, nachdem ich mir eine eigene Uhr aussuchen durfte, in einem richtigen Uhrengeschäft. Danach wurde ich täglich "abgefragt", um zu beweisen, das ich die Uhr behalten darf....

Übrigens.....ich war 12 Jahre alt, als ich endlich fehlerfrei die Zeit ablesen konnte und mich nicht ständig die beiden Zeiger verwirrten( die für mich damals keinen bemerkenswerten Größenunterschied hatten und ich meistens richtig geraten hatte, weil jemand auf den Zeiger tippte und fragte:Auf welcher Zahl steht der Stundenzeiger....? )

Oh danke für deine Antwort! Mir persönlich fällt es ja immer wieder schwer, mich in Dyskalkulie-Kinder hineinzuversetzen. Ich kenne die gängigen Theorien und wende die üblichen Konzepte plus ausreichend Menschenverstand ein, um gemeinsam mit den Kleinen auch gern mal um die Ecke zu denken, aber ich habe es leider noch nicht geschafft, aus der Sicht eines Betroffenen zu sehen. Die Zeiger schienen dir also ähnlich groß? Das mit dem Draufzeigen habe ich auch schon beobachtet, wird sofort gern angenommen und führt zur "geschummelten" Lösung... Hattest du denn auch Probleme den Einteilungen bzw. mit deren Logik? (Warum ist das Stück jetzt 1 min/5min/Viertel/Halb und warum ist 12=24 und 1 auf einmal 13???) Schien dir die Uhr abstrakt und ohne Zusammenhang? Und wie sieht es heute aus? Hast du es "nur" verinnerlicht oder hast du irgendwann die Logik der Uhr in einem Aha-Erlebnis verstanden? Fragen über Fragen, sorry...Aber für mich sehr interessant!!

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@Maya1998

Ganz ehrlich...ich habe nie die Logik verstanden, ich habe in jahrelanger, dauernder Wiederholung irgendwann gewußt, wenn der Zeiger auf einer Zahl steht und der andere auf einer anderen, dann ist es soundso viel Uhr. Aber auch heute noch habe ich in Stress-Situationen das Problem, nicht sofort eine Uhrzeit bestimmen zu können...anders kann ich es nicht ausdrücken! Eine Logik, vor allem mit den Unterteilungen und warum 15 Minuten auch eine Viertelstunde genannt werden usw. war /ist für mich nicht erkennbar...Alle Versuche, mir dies, auch mit einfachen Bildern oder Spielereien zu erklären, hat nur dazu geführt, "dicht" zu machen! Das setzt sich bei mir auch z.B. bei einfachen Sachen wie "Geld herausgeben" fort. Ich habe mir z.B. irgendwann einfach nur gemerkt, wenn jemand z.B. 75 Cent bezahlen muss und 1 Euro gibt, muss ich 25 Cent herausgeben...für mich nicht wirklich logisch, denn von 70 bis 100 sind es 30....Den Abzug der 5 Cent ist jedes Mal eine Überlegung, ich weiß zwar mittlerweile, was "richtig" ist, aber ich fühle mich immer noch unwohl, weil ich die Logik nicht verstehe... Ich weiß nicht, ob ich es dir einigermaßen verständlich machen konnte.... Übrigens ist mein Zwillingsbruder Legastheniker und ein Mathe-Ass, so haben wir uns durch die Schulzeit mogeln können!

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