traditionen in afrika :)

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Eine traditionelle Praxis die über einen großen Teil Afrikas verbreitet ist, ist "Lobola" (dieser Name wird in den Südlichen afrikanischen Ländern verwendet). Es handelt sich hier um den Brautpreis, den der Bräutigam vor der Hochzeit an die Familien seiner zukünftigen zahlen muss. Dazu trifft er sich mit den anerkannten Ältesten der Familien der Braut und 'verhandelt' über den 'Preis'. Die Höhe ist von Kultur zu Kultur unterschiedlich und wurde in der Vergangenheit aber fast überall in Form von Nutztieren bezahlt. So gibt es z.B. Stämme in Botswana bei denen dieser Preis ein Esel ist. Bei anderen Stämmen können es schon mal bis zu 10 Kühe und zusätzlich einige Schafe und Rinder sein. Lobola dient als Aufwandsentschädigung für das großziehen der Tochter, welche nun ihre Familie verlässt und Teil der Familie des Ehemannes wird. Es soll die beiden Familien näher zusammen bringen. In vielen afrikanischen Kulturen sind die Eltern der Braut diejenigen, die die Hochzeitsfeier ausrichten und dazu auch die gezahlten Tiere als Festmahl schlachten.

Heutzutage ist diese Tradition nach wie vor weit verbreitet, jedoch wird Labola in vielen Gebieten heute mit Geld bezahlt. In diesen Gegenden ist die Höhe heute mehr vom Stand der Familie und dem Bildungsgrad der Tochter abhängig, also von der Stammeszugehörigkeit.

Ich bin selber mit einer Afrikanerin verheiratet und hab mich dazu sehr genau informiert ;) ich hoffe das hat dier etwas geholfen.

bei so vielen unterschiedlichen Völkern gibt es ganz unterschiedliche Traditionen, daher tu ich mich schwer mit deiner Frage nach "afrikanischen Traditionen". Kunst, Musik, Bräuche - ist alles bei den einzelnen Ethnien oft sehr unterschiedlich. In Gambia wird z.B. ein Kind seinen Namen nach 7 Tagen bekommen. Das ist jedenfalls bei den Wolof und Mandinka so. Familienrechtlich bekommen ssie den Nachnamen des Vaters.

Es gab dort keine geschriebene Geschichte. Die Geschichte der einzelnen Familien wurden von den Griots von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Lebendige Geschichte, sozusagen.

Mandinka mit dem Familiennamen Ceesay dürfen keine Hühnerherzen essen - warum auch immer.

Kinder werden immer nach einem Verwandten oder Freund benannt. Einfach dem Kind nur einen "klangvollen" Namen geben kommt nicht in Frage, da es 7 Eigenschaften der Person bekommt, nach der es benannt ist. Es ist also eine große Ehre.

Wie gesagt, dies bezieht sich auf Gambia/Senegal. In anderen Regionen ist das ganz anders.

Was ist eine Tradition? wie weit muss man im Zeitfenster zurück gehen, um von einer Tradition zu sprechen? Es war auch mal Tradition (nein, ist es leider manchmal noch immer) dass man Männer, Frauen und Kinder anderer Stämme versklavte, um sie an die Araber oder Europäer zu verkaufen oder wie heute noch für sich selbst arbeiten lässt, sei dies in Fabriken, Plantagen, Minen oder als Kindersoldaten.

Traditionen könne die Bekleidung und den Schmuck betreffen (auch in Europa hat man Trachten) so kleiden sich dort im nördl. Kenia und südl. Äthiopien noch viele Stämme sehr traditionell; bedingt durch infrastruktur und westl. Einflüsse schnell abnehmend!; Traditionell sind viele Tänze, die häufig und immer öfter zur Touristenatraktion werden - siehe Dogon in Mali; Tradition ist/war, dass Massai einen Löwen töten, um zum Mann zu werden; in Äthiopien gibt es den Bullensprung bei den Hamer; die Stockkämpfe bei den Surma und Bodi; Tradition sind auch jährliche Feste bei den Nomaden im Sahel - siehe Wodaabe und Touareg; Tradition ist unter vielen Stämmen sich gegenseitig die Viehherden und Frauen zu steheln, wobei letzteres wirklich Tradition hat, um frisches Blut in kleine Stämme zu bringen und damit Insucht zu vermeiden; man könnte tausende beispiele aufzählen. bei google Traditionen in Afrika eingeben und es eröffnet sich eine riesige Palette:

Die Frage an sich ist dumm. Allein in Kenia leben 350 verschiedene Völker. Gehen wir davon aus dass nur die Hälfte davon verschiedene Traditionen kennt und lebt wird deutlich dass die von Dir gestellte Frage so nicht beantwortet werden kann. Afrika ist ein Kontinent. Er ist ein wenig größer als Europa. Kämst Du auf die Idee pauschal nach europäischen Traditionen zu fragen und zu erwarten dass es darauf eine Antwort gibt? Wahrscheinlich nicht. Du würdest nach den Traditionen der Friesen fragen, nach jenen der Bajuwaren, jenen der Rheinländer und so fort. Vielleicht würdest Du auf die Idee kommen nach den Traditionen der Deutschen zu fragen, nach jenen der Franzosen und so fort. Aber nach den Traditionen Europas? Kein Mensch kommt wohl auf diese Idee. Und genau deshalb findest Du auch keine Antworten auf Deine Frage.

Beschneidung ist nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent eine Tradition. Das nur nebenbei.

Eine von uns angeblich ach so Zivilisierten mit allen zur Verfügung stehende Tradition findest Du in Saaba. Dort werden die ersten bekannten Hochhäuser mit immer stärkeren Waffen zerstört dank mancher faulen, von reinem Neid geförderten Ausrede der Politik. - Fällt mir spontan dazu ein. Solche Hochhäuser erfordern selbstverständlich bestimmte Traditionen welche ebenfalls immer mehr von uns zerstört werden. Auf youtube wirst Du das eine und das andere durchaus interessante Video dazu finden.

Früher gab es auf dem afrikanischen Kontinent einige Völker für die es selbstverständlich war dass Frauen das Sagen haben. Heute existiert meines wissens nur noch ein solches Volk. Die anderen wurden im letzten Jahrhundert auch dank deutscher Waffen ausgerottet.

Um noch auf die Plattitüde Beschneidung einzugehen: Sie wird in D von den Krankenkassen bezahlt. Sie wird nur eben anders genannt. Da fabulieren dann Gynäkologen von zu großen Labien, zu großer Klitoris und so fort. Dann beschwatzen sie die gerade am Beginn ihrer Pubertät Stehenden und deren Eltern, beschneiden die werdenden Mädchen dergestalt dass sie keine Kinder natürlich gebären können. Dazu gibt es Literatur. Die wird, natürlich, nicht von den Hauptmedien beworben denn sie passt ja nicht in unser von Vorurteilen geprägtes Bild.

Was nun Polygamie angeht so war es zumindest lange möglich mehrere Ehefrauen in unserem Land als Ehemann mit zu versichern. Ob diese Möglichkeit heute noch besteht weiß ich nicht. Abgelehnt wurde hier immer die Polyandrie und die Polygynandrie. In manchen Volksstämmen Afrikas gibt es dazu bedeutend mehr Toleranz. Vielleicht müssen die Menschen dort erst noch unseren Zwang zu mehr Schwarz-Weiß-Denken erlernen?

Du magst nun antworten wollen, manche Ausführung von mir geht an Deinem Thema vorbei.Tut sie nicht. Wir haben heute die Möglichkeit uns jede Information anzueignen. Wenn wir wollen, bereit sind uns auf den Weg dahin zu machen. Das Internet lässt uns aus verschiedensten Blickwinkeln ein Thema angehen und betrachten. In Deinem Fall empfiehlt es sich zunächst mal zu erforschen wie all die vielen verschiedenen Völker Afrikas denn nun heißen, in welchen Staaten sie leben, ob in Frieden miteinander oder in einem Krieg. Kennst Du die Namen der Völker findest Du im Netz massenhaft Informationen zu ihren Traditionen.