Tote Farbratte wohin und was mit verhaltensgestörter "übriger" Ratte tun?

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Erstmal: Mein herzliches Beileid. Ich weiß, wie du dich fühlst, denn eine meiner Ratten ist vor zwei Wochen ebenfalls gestorben und hat mich ebenfalls das erste Mal vor die Frage gestellt, was tun mit dem geliebten Ratti?

Gott sei Dank bin ich kurz darauf umgezogen und hab ihn mitgenommen, um ihn nun bei uns im Vorgarten zu begraben. Vielleicht hast du ja doch noch die Möglichkeit, einen schönen Platz zu finden, an welchem du deine Ratte begraben kannst und wo du vielleicht auch immer mal wieder hingehen kannst. Wie andere schon geraten haben, würde ich ebenfalls sagen, lege ihn solange in einen Schuhkarton, am besten abgedeckt. Jeder reagiert vielleicht anders darauf, aber ich persönlich wollte meine tote Ratte nicht noch einmal sehen, wie sie leblos in dem Karton liegt, weil ich mich eher daran erinnern wollte, wie sie war, als sie noch lebte. Auch wenn du vielleicht noch keine Möglichkeit gefunden hast, was du mit ihm machst, ich hoffe, du findest schnell eine Möglichkeit. Nichts ist schlimmer, als das geliebte Tier noch immer bei sich zu haben, obwohl man weiß, dass sie bereits nicht mehr am leben ist und man noch kein Grab hatte herrichten können. Ich zum Beispiel konnte erst anfangen damit abzuschließen, als die Ratte sicher unter der Erde war und ich wusste, niemand kann mehr an ihn heran, weil er nun endlich den Ort gefunden hat, an dem er ruhen kann.

Wenn du keine Möglichkeit hast, zu einem Tierarzt zu kommen, dann such dir im Internet einfach die Nummer raus und ruf ihn an, wenigstens, um einmal mit ihm zu sprechen. Vielleicht weiß er ja eine Möglichkeit, was du mit der Ratte machen kannst und steht dir bei.

Was deine andere Ratte betrifft, denke ich, dass ist ein normales Verhalten. Meine Ratten waren zwar zu viert, aber zwei davon sind recht junge, während die anderen beide die "Alten" waren. Der Hinterbliebene hat ein paar Tage gebraucht, bis er damit klar kam, dass sein Bruder weg war, hat ihn am Tag seines Todes beispielsweise den ganzen Tag unruhig im Käfig gesucht, kaum geschlafen und kaum gefressen. Aber mit sehr viel Zuwendung und Liebe hat er sich wieder einigermaßen gefangen, auch wenn er durch den Tod der anderen Ratte sehr anhänglich geworden ist und oftmals den Eindruck macht, als wollte er nicht alleine sein. Nicht nur, dass er meine Nähe sehr stark sucht, denn ganz plötzlich hat er angefangen die Nähe der anderen beiden Jüngeren zu suchen, obwohl er die ersten Tage vollkommen in Ruhe gelassen werden wollte. Das hat er mir auch unmissverständlich klar gemacht, in dem er sich schließlich den ganzen Tag verzogen hat oder mich sogar leicht gebissen hat, als ich ihn kraulen wollte. Tiere trauern auch, das hat er mir deutlich gezeigt, deswegen solltest du erstmal abwarten, der Ratte Zeit lassen und ihr besondere Aufmerksamkeit schenken. Vielleicht fängt sie sich dann wieder.

Dass er alleine ist, ist denke ich mal noch schlimmer für die Ratte, mit der Situation umzugehen. Du musst verstehen, sie war sein ganzes Leben lang zusammen mit der verstorbenen Ratte und nun wo sie weg ist, ist er alleine. Und dementsprechend fühlt er sich auch. Wenn du sagst, der Verstorbene, war die Zutraulichere, dann schlussfolgere ich einfach mal, die noch Lebende ist eine Ratte, die lange gebraucht hat, um zu vertrauen und vielleicht noch immer etwas scheu ist? Gerade dann verliert die Ratte sozusagen ihren "Halt", was bei meiner auch so war. Meine hatte jedoch noch die Möglichkeit, zu den zwei Jüngeren zu gehen, als sie extrem angefangen hatte, Nähe zu suchen. Deiner wird das gar nicht möglich sein, weil sie alleine ist. Du solltest also versuchen, ihn zu vergesellschaften. Wenn er sich mit einem Rudel nicht versteht, wo du schon einmal eine Integration versucht hattest, dann versuch die Integration mit diesen noch einmal von vorne, langsam. Ansonsten starte den Versuch mit anderen Ratten. Manchmal stimmt die Chemie von Anfang an nicht. Dass du ihn nicht abgeben willst, kann ich voll und ganz verstehen, aber wenn keine Integration klappt, dann solltest du vielleicht mal darüber nachdenken, doch noch ein neues Zuhause für ihn zu finden.

Was Integrationen betrifft, kannst du dich im Internet noch einmal schlau machen, damit es das nächste Mal klappt. Ansonsten frag ebenfalls mal bei einem Tierarzt nach, der sich mit Ratten auskennt, vielleicht kann er dir bezüglich dessen auch helfen (:

Wünsche dir auf jeden Fall viel Glück :)

Hallo,

Du wirst es doch bis in der Früh, es ist jetzt 4:30 schaffen, die Ratte bei Dir zu lassen. Nimm sie raus, mach einen Karton zurecht, wo Du sie liebevoll einpackst und dann fahr los und vergrab sie. Dann gibts nur noch die Option beim Tierarzt abgeben, aber der fährt sie dann zur Tierverwertungsstelle, was auch nicht viel besser ist als in die Mülltonne. Was die andere Ratte betrifft, bleiben Dir eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Du suchst einen schönen Platz bei Rattenfreunden, wo sie mit anderen zusammenleben darf oder Du suchst für Dich und die Ratte einen neuen Freund. Du sagst, Du hast noch nicht mal probiert, die Ratte in Deine Gruppe zu integrieren, dann würde ich es doch mal probieren. Die eine Ratte wird doch jetzt nicht das große Problem sein, wegen dem Platz.

Grüssle

Hei, also "verpackt" ist er schon, er steht jetzt im Flur. Aber wie ich schon schrieb, vergraben geht nicht und durch die halbe Welt laufen um zu einem Tierarzt zu kommen, wird auch schwierig. Busse fahren ebenso nicht, das ist eine recht kleine Stadt hier und ich wohne am Stadtrand. Ein TA wäre nur auf der anderen Seite der Stadt quasi.

Ich hatte als ich die 2 großen bekam eine Inti versucht, aber die großen haben meine anderen sehr heftig zerbissen. Sie waren auch immer sehr gestresst, wenn sie die anderen riechen konnten. Jetzt hatte ich sie ein paar Monate in getrennten Räumen und es ging wieder besser. Mal sehen, ich werde es zumindest versuchen. Aber dazu muss ich mir wahrscheinlich einen neuen, größeren Käfig besorgen, sonst haut das wirklich nicht hin. Trotzdem dank ich dir.

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Für die, die es interessiert möchte ich mal kurz berichten, was sich ergeben hat.

Gestern habe ich begonnen, den einzelnen doch in das ganze Rudel zu integrieren, was alles in allem entgegen meiner Ängste gut geklappt hat. Heute vormittag hat er noch allein in seinem Häuschen geschlafen, während die anderen in dem Unterschlupf gegenüber (gleicher Käfig) zusammengekuschelt geschlafen haben. Inzwischen liegt einer der anderen bei dem einzelnen, sie schlafen gemütlich. Ich denke, ich werde es vorerst so belassen und ihnen versuchen einen besseren, sprich größeren Käfig zur Verfügung zu stellen, so schnell es geht.

Den anderen toten habe ich aktuell noch im Schuhkarton eingebettet zwischen Holsspänen (auch wenns blöd klingt, er soll weich liegen). Ich habe mich inzwischen an einen Fluss erinnert, der in Stadtnähe fließt wo nicht soo oft Leute spazieren gehen und dort gibt es Stellen wo nicht so direkt ein Mensch ans Wasser rankommt. Es ist sehr idyllisch da und so weh wie es tut, ich werde den Ratz dann dort beisetzen. In die Tonne würde ich ihn ganz bestimmt nicht tun, das wäre nicht richtig. Zumal das meine Nachbarn ganz sicher auch nicht toll finden würden. Dann lieber draußen in der Natur.

Auch wenn sich nun alles stark verändern wird, wird es weiter gehen. Ich versuche für den "einzelnen" so gut es geht da zu sein und er wird sicher gut in die Gemeinschaft hinein wachsen. Das braucht seine Zeit, aber er wird es sicher schaffen. So muss er nicht länger allein sein, ich muss aber auch keine neuen Ratten dazu holen. Auch wenn es schön wäre, wieder Notratten ein Zuhause zu geben, aber vorerst muss ich mich um die richtig kümmern, die bei mir schon wohnen.

Ich danke allen für ihre Anteilnahme und ihre Ratschläge. Xialgnite - du hast auch mein Mitgefühl. Zwei Wochen sind nicht lang, aber mir geht es auch so, dass ich das Tier lieber "lebendig" in Erinnerung behalte. Ich habe ihn lange genug angesehen, nachdem er verstarb um es zu akzeptieren. Jetzt heißt es, diesen tollen Bock der mir viel beigebracht hat, zu ehren und seine Liebe weiterzutragen. Ich bin froh, mit ihm gelebt zu haben. Und sein Bruder ist ja immer noch da (beide sehen sich relativ ähnlich), sodass ich schon allein dadurch immer an ihn erinnert werde. Xialgnite, ich bin sicher, du findest ebenso etwas, was dich immer wieder in positiver Weise an deinen verstorbenen Ratz erinnert. Fühl dich gedrückt!

Vielleicht hilft dir das hier bei der Integration:
http://www.diebrain.de/ra-verge.html

Hast du noch einen Schuhkarton oder einen anderen Karton / eine Kiste? Wenn ja, dann könntest du diese mit Klopapier, Stoff oder Ähnlichem auslegen und die Ratte hineinlegen. Dann musst du es einfach bis Tagesanbruch aushalten und sie in der Wohnung lassen; später kannst du einen passenden Ort für ein Grab suchen. Anders geht es nicht, es sei denn, du schmeißt sie in den Mülleimer.

Die andere Ratte sollte eigentlich nicht alleine bleiben. Entweder du probierst dich an einer Vergesellschaftung mit einer anderen älteren Ratte oder du setzt zwei Junge dazu. Letzteres wäre besser, da die beiden alten Ratten ja nicht zum selben Zeitpunkt sterben werden und du dir somit im Prinzip immer wieder eine neue alte Ratte holen müsstest.

Hei, das mit dem Schuhkarton habe ich bereits gemacht, bevor mein Verstand eingesetzt hat und ich begriffen habe, was eigentlich passiert ist. Vergraben kann ich sie deff. nirgendwo, das steht leider fest. Und einen Tierarzt haben wir auch nicht in der Nähe, ich müsste also mit dem Karton durch die Stadt laufen. (Auto ist nicht vorhanden und jmd. anderes kann mich nicht fahren, da ich allein lebe.)

Ok, ich werde mir morgen überlegen, wie ich die eine Ratte evtl bei den anderen integriert bekomme. Ich danke dir auf jeden Fall für deine Gedanken.

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