teleperformance portugal

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Seriös schon. Ist halt auf Kundenservice spezialisiert (auch als Call-Center bekannt). Franz. Firma. Kein kleines Unternehmen: über 200 Kontaktcenter in 46 Länder (call-center ist oder war dort verpönnt). Sagen sich: wir müssen nicht alles nach China oder Indien verlegen. Legen Wert auf das "Wir-Gefühl"; nichts außergewöhnliches. Legen aber besonderen Wert auf Wesen Mensch. Kundenservice ist in der Tat freundlich, bemüht. Man merkt schon einen Unterschied.

Portugal stand so nie auf meiner Wunschliste der Länder, in denen ich unbedingt mal leben wollte. Aber wenn man nicht weiß, was man als nächstes so machen soll, streut man eben in alle Richtungen und stolpert über ein Jobangebot im Facebook. Job Forum24 – arbeiten in Lissabon. Bewerbung, Telefonate. Mails. Kontakt zu einem quasi Start Betreuer von der Firma in Lissabon. Auswahl des Projects. Ein Onlinetest, der keine Auswirkung hat. JA gesagt.. Gefreut und mit dem Kopf geschüttelt.. Bitte was hab ich jetzt vor? ;o) ..Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass ich in den letzten Jahren nicht normal gesellschaftlich gelebt habe. Nun also auf- nach Portugal in ein normales Leben. Egal was schief läuft – immerhin ist das Ziel Atlantic. Und es lief für ne Weile erstmal alles schief..

Ich habe die Möglichkeit gewählt mit dem Bus nach Lissabon zu fahren. Anstrengend, aber Portugal ist Landschaftlich herrlich wunderschön! Die Firma in Lissabon bietet die Möglichkeit in einer Firmenwohnung WG zu wohnen. Für den Start auf jeden Fall zu empfehlen. Trotz Spielregeln, die durchaus schwer zu akzeptieren sind.

Es funktioniert nicht immer unbedingt alles, auch nicht an Menschlichkeit aber die Firma gibt im Notfall die Möglichkeit die Wohnung zu wechseln. Habe ich getan. Haben andere aus meinem Team getan. Richtige Entscheidung! ;o) Die Firma gibt sich wirklich Mühe und Chancen die angeworbenen Leute da zu behalten. Ich bin für ein Modeprojekt nach Lissabon gekommen, da dieses Modeprojekt aber kurzfristig doch niemanden brauchte, wurden ich und 4 andere der erste Deutsche Support für ein anderes Projekt. Training, Tests, Probezeit. Done.

Ja nun, bin ich nun also für ne Weile ein bisschen Portugiesisch. Lissabon, die Stadt der 7 Hügel heißt es. Ja.., egal wo man sich hinbewegt, es sind immer mindestens 7 Hügel zu überqueren. Lisboa ist eine niedliche Stadt. Und Architektonisch so hübsch.

„Wer auch immer behauptet hat Paris sei die Stadt der Liebe, der war noch nie in Lisbon“, hab ich mal irgendwo gelesen. Stimmt!

Und die Stadt ist jung. Obwohl sie so viel Geschichte hat. Lisboa ist aber auch – sehr touristisch. Es gibt kaum einen Ort, der nicht komplett vom Tourismus überlaufen ist. Für meinen Geschmack alles ein bisschen zu viel. Ich kann die Distanziertheit der Portugiesen verstehen. Es ist wie in Berlin – die Stadt ist verkauft. Berlin gehört nicht mehr den Berlinern, Lissabon nicht mehr den Portugiesen.

Arbeit in der Firma in Lissabon In der Realität ist die Wirklichkeit ganz anders. Anfangsschwierigkeiten in einem Land, dessen Sprache man nicht spricht sind wohl normal. Bisher habe ich alles in meinem Leben alleine geregelt. Über die Firma dachte ich, habe ich nun Menschen, die ich nach Hilfe fragen kann. Aber meist hört man- Sorry, ich habe keine Ahnung. Vieles alltägliches erfährt man eher von den Teamkollegen, durch Fettnäpfchen und danke an die Supervisoren! Wirklich Respekt vor der Arbeit der Supervisoren. Sie versuchen meist echt zu helfen. Oder hatte ich in diesem Fall einfach nur Glück, dass meine Supervisorin so ein großes Herz hat. Die Standard Antwort und Email lautet normal immer- geh zum Employee Support. Aber die Herrschaften sind überbelastet und haben wirklich mehr Arbeit als möglich ist zu bearbeiten. Sie helfen, es dauert aber.. meist lange.. Die Firma bietet sehr viele Freizeitmöglichkeiten und Weiterbildungsoptionen und inoffizielle Firmen Bars. Wenn man möchte, kann man sein ganzes Leben in und auf der Firma aufbauen. Ich persönlich möchte das lieber nicht. Ich bin froh über jeden freien Tag, den ich unabhängig und anders sein kann. Finde es aber grossartig, dass es so viele Möglichkeiten für Menschen gibt, die in Herden Leben mögen. Man lernt schnell Leute aus anderen Teams, aus anderen Kulturen kennen. Unterschiedliche Nationalitäten, Menschen zwischen 18 Jahren und 65 Jahren, unterschiedliche Lebensweisen und Ansichten. Alle zusammengewürfelt mit einer Basis die verbindet – arbeiten für die Firma.

Mein Fazit aus diesem Weg nach Portugal für die Firma: Die Firma hat Weltweit Standorte und Projekte. Ich würde es jedem der Lust hat in ein anderes Land zu gehen raten. Allerdings ist es sehr schwierig, wenn Freiheit und Unabhängigkeit bisher im Leben oberste Priorität hatten. Ich persönlich tue mich immer wieder schwer mit der Kontrolle und teilweise irrsinnigen Regeln und Verboten. Natürlich verstehe ich es vom logischen Standpunkt. Sooo viele 1000 Menschen muss man erstmal sortiert bekommen. Da braucht es wohl Regeln, damit Respekt funktioniert.

Ich bin eben ein Freak aus gutem Hause. Mir wurden Werte und Umgangsformen mitgegeben, die für andere nicht selbstverständlich sind. Jetzt nach 2 Monaten kann ich mir durchaus vorstellen ein paar Jahre für die Firma zu arbeiten. Allerdings möchte ich nach einem Jahr in ein anderes Land wechseln. Für ne Type wie mich ist Lisboa schnell zu klein.. ;o)

Lohnt der Job oder ist es zu riskant?

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