Studium wegen Sprachhürde abbrechen?
Ich studiere eigentlich ev. Theologie, muss aber jetzt erstmal Griechisch und Hebräisch lernen. Latein hatte ich bereits in der Schule, auch im Abitur. Dementsprechend war ich da sehr gut, das Übersetzen war aber in der Oberstufe schon eher lästig. Ich hab´s halt gemacht, weil ich gut war. An sich bin ich eigentlich auch sprachbegabt, ich komme zwar kaum zum Griechisch Lernen, aber auch da tue ich mir leicht. Nur Hebräisch fällt mir unglaublich schwer. Es ist sicher nicht unlernbar, aber mir fehlt einfach die Lust und die Motivation dazu. An manchen Tagen werden die Hausaufgaben echt zur Qal. Ich hänge auch mit dem Stoff hinterher. Zum Einen kann ich mir vieles einfach nicht merken, egal wie lange und auf welche Weise ich lerne. Zum Andern lehnt sich in mir irgendwas gegen das Lernen. Vor allem das Übersetzen reizt mich einfach nicht.
Ich bin gerade ernsthaft am Überlegen, mit dem Studium aufzuhören. Momentan kann ich mich einfach nicht richtig dazu motivieren, zu lernen. Generell kann ich mich mit diesem ständig vor dem Schreibtisch Sitzen irgendwie nicht anfreunden. Ich kann auch nichts anderes mehr machen, ohne nicht stndig daran denken zu müssen, was ich alles noch nachholen muss und was ich nicht kann.
Habt ihr vielleicht einen Rat oder selbst Erfahrungen gemacht?
4 Antworten
Ich habe das Erlernen der hebräischen Sprache als sehr schwierig erlebt, was bedauerlicherweise zum Abbruch des Studiums führte. Zudem ist es der Fall, dass Hebräisch gar nicht zum Prüfungskanon der Theologie gehört, sondern es sich lediglich um eine Abiturergänzungsprüfung handelt. Dennoch ist das Hebraicum eine Voraussetzung für das Theologiestudium.
Ich kann dir nur raten, während des Spracherwerbs keiner Nebentätigkeit nachzugehen bzw. keinem Ehrenamt, usw. Das Erlernen von Hebräisch erfordert nämlich hundertprozentige Konzentration. Außerdem hast du die Möglichkeit, an anderen Universitäten die Hebraicumsprüfung als Externer abzulegen. Sofern du noch die Chance hast, die Prüfung abzulegen,nutze es. Ich kann dir nur sagen, dass du es hinterher bereust und man sich in den Hintern beißen könnte. Es ist letztendlich ein reiner Lernprozess, der sich durch nichts stören lassen darf.
Die Sprachen stellen neben Bibelkunde die größte Hürde am Anfang des Theologiestudiums dar. Ich musste alle drei Sprachen lernen und mir fiel es ziemlich schwer, da ich nicht so der Sprachenfreak war und in der Schule auch nie richtig lernen musste, wie man lernt.
Ich war auch manchmal am Verzweifeln. Ich habe aber in anderen Lehrveranstaltungen gemerkt, dass ich unbedingt Theologie studieren möchte und dafür braucht man nun einmal die Sprachen.
Also habe ich mich hineingekniet und alle Prüfungen beim erstem Mal bestanden. Latein hat mich dann so fasziniert, dass ich es danach noch studiert habe.
Lass Dich also nicht entmutigen. Es ist schwer, keine Frage und Durchfallen ist auch keine Schande, aber Aufgeben ist nicht notwendig.
PS: Eine nun promovierte Kollegin ist am Anfang ihres Studiums sowohl durch die erste Graecums- und Hebraicumsprüfung gefallen und nun ist doch noch etwas aus ihr geworden.
Ich kenne es nur so, dass man die Sprachprüfungen nacheinander ablegt, bspw. erst Griechisch, dann Hebräisch. Rein wegen einer Sprachhürde ein Studium abbrechen, muss nicht sein. Zumal du Hebräisch im Regelfall auch nur ein Semester belegst. Wenn du hinterher hängst, dann lass es doch einfach mit dem zeitnahen Hebraicum und versuchs nochmal von vorn an, wenn du dein Graecum hast. Von deiner Studienordnung her sollte das machbar sein, da du schon Latein hast.
Ich habe auch nach diesem Semester die Hebraicums-Prüfung und nach dem nächsten die Graecums-Prüfung. Mein Problem ist einfach, dass mir für beides die Motivation fehlt. Klar gibt es wenige, die da großen Spaß dran haben, aber für mich ist das manchmal einfach echt schon eine Qal. Und wenn, dann möchte ich eine Sprache schon richtig können, immerhin brauche ich die ja bis zum Examen.
Mach halt einen Sprachkurs in Israel. Die Grammatik ist ja bei Neuhebräisch genauso.
Ich habe mich mit der Sprache auch sehr schwer getan. Habe zwar das Hebraicum schließlich bestanden, aber ich möchte bei weitem nicht behaupten, dass ich Hebräisch kann. ... Allerdings war es bei meinem Urlaub in Israel nachträglich ein großes Erfolgserlebnis, dass ich auf einem Schild an einer Ampel lesen konnte, dass es zu einer Hochzeit zeigte und ähnliches.
Wer etwas will, findet Wege.
Wer etwas nicht will, findet Gründe.
;)
Wie kann denn die Vokalisation ein wichtiges Thema sein? Man lernst die Punkte und Striche auswendig, fertig.
Schwieriger ist es, wenn diese nicht da sind und man trotzdem wissen sollte, wie das Wort ausgesprochen wird.
Mag richtig sein Kristall08, aber wäre es nicht fahrlässig, den finanziellen Aufwand auf sich zu nehmen, um dann dort eine Sprache zu lernen, die nicht exakt der im Hebraicum hier ähnelt. Zumal ich mir ja ohnehin schwer tue und mir auch die Lust fehlt. Nur weil ich dann in Israel bin, heißt das ja nicht, dass mir das Lernen leichter fällt ;)
Aber genau bei den Punkten und Strichen tue ich mir schwer. Und ein Punkt mehr oder weniger kann den Sinn eines Satzes durchaus deutlich verändern.
Danke für deine Antwort! Ich kann leider nicht einfach mal nach Israel reisen, um dort einen Sprachkurs zu machen. Die Grammatik mag zwar dieselbe sein, aber meines Wissens nach gibt es im Neuhebräischen keine Vokalisation. Die ist momentan aber eines der wichtigsten Themen im Unterricht.